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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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um sie kurz zu umarmen. Dabei flüsterte sie Erin ins Ohr: »Glaube nicht, dass wir uns keine Sorgen machen wegen des Angriffs heute Abend. Im Hexenzirkel sitzt ein Spion, und wir untersuchen das gerade.«
    Erin bemühte sich, ihrem Gesicht nichts anmerken zu lassen, da Berenice sie mit verkniffenem Blick beobachtete.
    Gennae ließ sie los und trat einen Schritt zurück. »Wir verstehen dich nur zu gut, Erin. Caligula ist dabei, seine Macht über so viele Menschen wie möglich zu konsolidieren, die er auf die Seite der Finsternis gezogen hat.« Sie schwieg einen Moment und senkte den Kopf, als könne sie Erin nicht länger in die Augen sehen. »Wahrscheinlich steckt er hinter diesem Angriff heute Abend. Du hast ja gesagt, dass du die dunkle Macht gespürt hast …« Sie ließ den Satz in der Luft hängen.
    Â»Sag es ihr endlich, Gennae, oder ich tue es für dich«, mischte sich Lillian ein. In ihrer Stimme klang so viel Trauer mit, dass Erin blinzelte und sich der älteren Hexe zuwandte. Sie erschrak, als sie sah, wie Tränen über Lillians Gesicht strömten.
    Â»Gennae, was ist denn los? Bitte sprich es doch endlich aus. Ihr macht mir ja Angst«, flehte Erin.
    Â»Du hast auch allen Grund, Angst zu haben«, rief Berenice aus und stand von ihrem Sitz auf. »Nach all dem, was ich gesehen habe …« Sie brach ab und schüttelte den Kopf.
    Gennae hob endlich den Blick und sah Erin in die Augen. »Ja, es ist an der Zeit. Zunächst einmal haben wir in den letzten Wochen mehr Informationen über deine Gabe eingeholt. Der Abgeordneten der Feen nach, die zurzeit an der Konferenz magischer Führer Nordamerikas teilnimmt, könnte deine Gabe ein sehr selten auftretendes Erbe aus dem Elfenvolk sein.
    Erin sah sie erstaunt an. »Soll das heißen, dass ich zum Teil Elfe bin?«
    Lillian lachte auf. »Lass dich ja nie von einem Naturgeist erwischen, wenn du so etwas sagst. Sie haben die Nase voll von diesem falschen Verständnis, das so viele Menschen vom Elfenvolk haben. Einer der kanadischen Naturgeister hat einem Vampir den Kopf abgeschlagen, nur weil er den Nordpol erwähnt hat.«
    Das war alles zu viel, um es auf einen Schlag zu verdauen. »Gut, ich bin also zum Teil Elfe … stamme zum Teil von den Naturgeistern ab. Na, und wenn schon? Wir stammen doch alle von irgendwoher ab, nehme ich an. Was hatte diese Abgeordnete sonst noch zu sagen?«
    Â»Sie hat dich eine Melodine genannt, als wir ihr deine Gabe geschildert haben, Erin. Sie meinte, dass selbst für ihr Volk dieses Talent in den Annalen der Mythen verschwunden ist«, erklärte Gennae, und in ihrem Blick lag viel Sympathie, aber auch fast so etwas wie Mitleid.
    Erin hasste es, bemitleidet zu werden. »Gut, und was gibt es sonst noch?«
    Gennae biss sich auf die Lippen und war für ihre Verhältnisse ungewöhnlich zögerlich. Aus den Augenwinkeln bemerkte Erin, dass Berenice sich bewegte, und schon stand sie an der Seite Gennaes. Als Erin die beiden anstarrte, kam auch Lillian langsam heran und baute sich auf der anderen Seite Gennaes auf.
    Â»Was soll das? Gemeinsam seid ihr stark?« Erin versuchte, lässig zu lachen, aber es klang irgendwie erstickt. »Nun rückt schon endlich raus damit.«
    Â»Die letzten Aufzeichnungen über Melodinen in der Geschichte der Naturgeister stammen aus der Zeit vor der großen Katastrophe, bei der Atlantis versunken ist«, sagte Lillian und suchte mit dem Blick Gennaes Einverständnis, fortfahren zu dürfen. »Du könntest also zum Teil Atlanterin sein.«
    Die Erleichterung machte Erin fast ein wenig schwindlig. »Das ist alles? Dass ich zum Teil ein Naturgeist und zum Teil eine Atlanterin bin? Das ist doch nichts Besonderes. Wahrscheinlich wirkt es sich sogar günstig auf Ven und seine Leute aus, sodass sie noch eher bereit sind, mir zu helfen. Wir sind sozusagen entfernte Verwandte!« Bei der Erinnerung daran, welche Gefühle er in ihr hervorrief, fügte sie hastig hinzu: »Sehr entfernte Verwandte.«
    Gennae seufzte sorgenvoll auf, und dieser Seufzer würgte Erins dürftige Versuche ab, die Stimmung etwas aufzulockern. »So leicht ist das nicht, Erin. Du musst auch noch etwas anderes wissen.« Sie holte tief Luft. »In jener Nacht wurde nicht deine ganze Familie ausgelöscht. Caligula hat eine deiner Schwestern gefangen genommen und uns später Beweise zukommen lassen,

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