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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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dass er sie konvertiert hat.«
    Erins Knie gaben nach, zum zweiten Mal in dieser Nacht, und sie wäre fast zu Boden gesunken. »Was? Wo? Meine Schwester? Welche Schwester? Das ist eine Lüge! Das hätte ich gewusst – Das hätte ich bestimmt gespürt. Ich … ich ..« Sie sah Lillian flehentlich an, doch die grauhaarige Hexe stand nur da und nickte zustimmend.
    Â»Nein. Nein, da täuscht ihr euch alle. Das hätte ich gespürt. Irgendwie hätte ich das gespürt …«
    Â»Es ist die reine Wahrheit, Erin«, erwiderte Gennae und schnitt so Erins Versuche ab, das alles zu leugnen. »Deine Schwester Deirdre ist eine Vampirin.«

5
    Seattle
    Erin stand vor dem riesigen Backsteingebäude am Ufer und klammerte sich am Griff des Kartons und an der Papiertüte fest, während sie sich noch einmal versicherte, ob es auch die richtige Adresse war. Dass sie die ganze letzte Nacht kein Auge zugetan hatte, war nach diesem Angriff und der ungeheuerlichen Information über Deirdre nicht besonders verwunderlich. Ihr saß ein Kloß im Hals, und sie schluckte mühsam. Das konnte einfach nicht wahr sein. Die mussten sich irren, und sie würde es ihnen beweisen. Deirdre hätte sich nie dazu überreden lassen, als Vampir weiterzuleben.
    Sie schluckte die Tränen hinunter und verdrängte die ganze schmerzliche Angelegenheit. Sie würde später darüber nachdenken. Mit dieser Technik kam sie schon seit zehn Jahren gut zurecht.
    Vens Adresse sah einem Speicher ähnlicher als einem Wohnhaus. Er hatte sie angerufen und sich dafür entschuldigt, dass er in der Nacht zuvor so schnell verschwunden war, und dann hatte er sie eingeladen, zu ihm nach Hause zu kommen, um das anstehende Bündnis zu besprechen. Dabei hatte er ein paar unverständliche Bemerkungen darüber gemacht, dass sie keine Angst zu haben brauche – ihre Sicherheit sei gewährleistet. Da sie wusste, dass Vampire tagsüber nicht auftraten und sie außerdem vor neuen Hexenangriffen sehr auf der Hut war, hatte sie sowieso keine Befürchtungen in der Richtung gehabt.
    Sie sah noch einmal die vier Stockwerke der beeindruckenden Fassade hoch und schüttelte den Kopf. Vielleicht war es wie eines dieser schicken Lofts in der Innenstadt? Oder bewohnte Ven nur einen Teil davon?
    An der massiven Stahltür befand sich nur ein Klingelknopf, also drückte sie ihn und hörte von innen einen entfernten Gong. Sekunden später schwang die Tür auf und Ven stand vor ihr. Er trug lediglich seine Jeans, und das feuchte Haar fiel ihm auf die Schultern.
    Erin klappte schnell den Mund zu, als sie bemerkte, dass sie ihn angestarrt hatte. Schließlich sah man als Hexe nicht jeden Tag einen Brustkorb wie diesen. Heilige Göttin! Der Mann war gebaut wie der junge Schwarzenegger. Und er hatte eine ungewöhnliche Tätowierung hoch oben auf der linken Brustseite, die sie ziemlich interessant fand, obwohl ihr Tätowierungen sonst weniger zusagten. Ein Kreis und ein Dreieck mit einer Art Symbol senkrecht darüber.
    Sie riss ihren Blick los und richtete ihn auf sein Gesicht, wobei sie ein wenig rot anlief, machte sich aber keine weiteren Gedanken darüber, was er wohl von ihr denken mochte, als sie bemerkte, wie verschlafen und besorgt er sie ansah. Die Opale an ihren Fingern glühten und sangen, aber sie verschloss sich ihrem Ruf. Nicht heute. Heute hatte sie überhaupt keine Zeit für diesen verrückten Edelsteingesang.
    Â»Du siehst so aus, wie ich mich fühle – der Tod einmal aufgewärmt und mit einer Portion Elend serviert«, platzte es aus ihr heraus.
    Er blinzelte sie unsicher an, aber dann bemerkte er, was sie mitgebracht hatte, und das schien seine Lebensgeister ein wenig zu wecken. »Danke für das Kompliment. Sag mal, ist das Kaffee, was du da mitbringst? Du bis ein Engel.«
    Sie musste lachen, als sie den Ausdruck puren Verlangens in seinem Gesicht bemerkte. »Nein, ich bin eine Hexe. Aber danke ebenfalls für das Kompliment. Darf ich reinkommen, oder wollen wir hier zwischen Tür und Angel frühstücken?«
    Hastig trat er zurück und hielt ihr die Tür auf. »Entschuldigung. Ich bin heute irgendwie neben der Spur. Ich hab nur eine Stunde geschlafen. Ist in der Tüte da was Essbares drin?«
    Er nahm ihr den Karton mit den vier großen Café Latte ab, beugte sich darüber und sog tief den Duft ein, wobei er mit einem nackten Fuß

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