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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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sich vor dem, was sie dort sehen würde. Doch das faszinierende blaugrüne Licht, das ihn in der Nacht zuvor so beunruhigt hatte, war verschwunden, und sie war richtig erleichtert darüber. Oder doch ein wenig enttäuscht?
    Mit purer Willenskraft unterdrückte sie diese nagende kleine Stimme ebenso wie das Jubeln der Smaragde und konzentrierte sich auf das, was Ven soeben zum Tod ihren Vater gesagt hatte. »Das hört sich wunderschön an. Ich danke dir. Ist das eine traditionelle atlantische Wendung?«
    Er verbeugte sich vor ihr in einer selbstverständlichen Geste, der es keineswegs abträglich war, dass der Mann ohne Hemd, nur mit Jeans bekleidet dastand und offensichtlich gerade aus der Dusche gekommen war. Vens natürliche Galanterie war etwas, das sie aus ihren heiß geliebten alten Filmen kannte. Etwas an ihm erinnerte sie …
    Â»Bist du schon sehr alt?«, fragte sie geradeheraus.
    Er richtete sich grinsend auf und hob eine Augenbraue. »Wie man’s nimmt. Magst du ältere Männer?«
    Sie verdrehte die Augen. »Wie nett. Du hast immer die richtige Antwort auf alles, oder? Die Frauen liegen dir wohl scharenweise zu Füßen.«
    Abrupt drehte er sich von ihr weg, wobei er etwas Unverständliches vor sich hin murmelte.
    Â»Was hast du gesagt?«
    Â»Kaffee. Ich habe gesagt: Kaffee jetzt und Sprechen später.« Erin nahm sich vor, sich diese seltsame Reaktion im Hinterkopf zu merken, nahm die Tüte mit Gebäck und folgte ihm aus der Halle hinaus. Im Vorbeigehen warf sie einen Blick auf den Duesenberg.
    Den hole ich mir für dich, Dad. Für uns alle. Und Deirdre rette ich auch noch.
    Ven knirschte mit den Zähnen über die absolut unangebrachten Empfindungen, die durch jede Faser seines Körpers jagten. In dem Moment, als er diese Träne aufgefangen hatte, die von ihrer Wange gekullert war, hatte er schon gewusst, dass er seinen Finger besser hätte davon lassen sollen. Doch irgendwie war ihm das nicht gelungen. Nun musste er sich mühsam beherrschen, diesen leicht feuchten Finger nicht an die Lippen zu führen und krampfte seine Hände noch fester um den Karton.
    Kontrolle, Beherrschung, Selbstvertrauen. Das war seine Losung seit fast einem halben Jahrtausend. Und all das sollte plötzlich gefährdet sein durch den Anblick einer kleinen Menschenfrau, die um ihren toten Vater trauerte?
    Wie schaffte sie es bloß, selbst in Jeans, Stiefeln und einem Pullover noch so verdammt sexy auszusehen? Und der Pullover war dazu auch noch richtig dick, sodass nichts von den Kurven zu sehen war, die sie in der Nacht zuvor in diesem Seidenfetzen zur Schau gestellt hatte. Doch das helle Blau der Wolle und das sonnige Himmelblau ihrer Augen – die blonde Mähne, die heute sogar streng in einen Pferdeschwanz gebunden war – verdammt noch mal. Er hatte ein ernsthaftes Problem.
    Sie an diesem Morgen auf ihrem kurzen Weg hierher durch Alexios und Denal beschatten zu lassen, statt das selbst zu übernehmen, hatte ihn schon genug Überwindung gekostet. Den emotionslosen Mann und den Jungen hatte er angebrummt wie ein verwundeter Bär. Aber sie hatten ja recht gehabt. Er brauchte mindestens eine Stunde Schlaf. Doch Logik schien irgendwie überhaupt nicht vereinbar mit seinem unablässig wachsenden Bedürfnis, Erin zu beschützen.
    Sie persönlich zu beschützen. Verdammt. Vielleicht würde der Kaffee helfen.
    Endlich kam er am Ende des Gangs in die riesige Küche, die groß genug war für ein Restaurant, und seufzte erleichtert. Gemeinsam sind wir stark. Ohne auf die neugierigen Blicke der drei Krieger zu achten, die dort darauf warteten, Erin vorgestellt zu werden, ging er mit großen Schritten auf den roten Formica-Designertisch in der Mitte der Küche zu und stellte den Karton mit den Kaffeebechern mit mehr Schwung als nötig ab. Der Kaffee schwappte durch die Trinköffnungen der Becherdeckel und spritzte auf den Tisch, sodass Ven selbst merkte, dass es mit seiner Selbstbeherrschung zurzeit nicht weit her war. Sie war verschüttet unter dem Zauber einer Melodine.
    Meine Metaphern sind wirklich daneben.
    Â»Ven?«, Erins Stimme kam von der Tür, wo sie beim Anblick von Denal, Justice und Alexios stocksteif stehen geblieben war.
    Â»Komm herein Erin. Darf ich dir die Drei von der Tankstelle vorstellen?«, frotzelte er, schnappte sich sein Hemd von einem Stuhlrücken und zog es über. Dann hob

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