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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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Andeutungen gemacht von etwas Schrecklichem.« Das Mitleid in seiner Stimme ließ fast ihre starken Schutzmechanismen dahinschmelzen, die sie gegen die Trauer errichtet hatte. Gegen den Schmerz.
    Sie nahm den angebotenen Stuhl an, sie nahm den Kaffee an, aber die Sympathiebekundung lehnte sie letztendlich ab. »Ja. Das Schreckliche. Wenn das überhaupt das richtige Wort ist – falls es überhaupt ein Wort dafür gibt, mit dem man die Nacht beschreiben könnte, in der Caligula meine Mutter und meine Schwestern umgebracht hat.«
    Alexios hämmerte mit der Faust gegen die Wand, und sie zuckte bei dem Krach zusammen. »Er hat verdammt viel zu verantworten. Zu viele Mütter und Schwestern sind durch ihn zu Tode gekommen«, knurrte er.
    Ven sagte nichts und kniete sich einfach vor sie hin. »Wir werden Rache nehmen, für das, was man dir angetan hat, Erin Connors. Das schwören wir dir hiermit feierlich. Wir werden Caligula den Kopf abschlagen und Salz dort auf der Erde verstreuen, wo seine Knochen sich in Schleim auflösen und sein Ungeist sich verflüchtigt.«
    Sie fixierte Vens Augen und fragte sich, seit wann sie sich in eine Frau verwandelt hatte, die beim Gedanken an blutige Rache am liebsten herumgetanzt und Hurra geschrien hätte. Sie fragte sich auch, wie sie wohl reagieren würde, wenn ihr der Anblick des grausigen Todes aus dem Antlitz einer geliebten Schwester entgegenstarrte.
    Sie hob die Hand, um sein Gesicht zu berühren, während die Smaragde an ihren Fingern so verführerisch sangen wie die Sirenen für Odysseus. Dann riss sie die Hand zurück, da sie sich doch noch nicht ganz dazu bereit fühlte, auszuprobieren, ob ihre Reaktion auf ihn am Vorabend nicht nur eine zufällige Gefühlsanwandlung gewesen war. Zumindest würde sie das nicht in einem Raum voller Krieger tun.
    Â»Aber es gibt noch etwas, was ihr wissen müsst«, sagte sie und umklammerte ihren Kaffeebecher mit beiden Händen. Es gibt … Gerüchte … dass Caligula eine meiner Schwestern in einen Vampir verwandelt hat. Das ist vielleicht ein Grund dafür, warum er in seinem verdrehten Denken jetzt hinter mir her ist. Ich … es kann sein, dass ich mich Deirdre gegenübersehe, wenn wir ihn finden, und ich bin mir nicht sicher, dass ich es ertragen kann, wenn man ihr wehtut.«
    Â»Vielleicht ist sie eine anständige Vampirin«, versuchte Denal einen Einwand, doch in seiner Stimme schwangen Zweifel mit.«
    Justice schnaubte. »Es gibt keine anständigen Vampire. Hast du in den letzten zehn Jahren nichts dazugelernt? Jetzt begnügen sie sich nicht einmal mehr damit, im Dunkeln zu agieren, sondern greifen am helllichten Tag an. Diese lächerlichen Menschen haben ihnen Tür und Tor geöffnet und machen sich dadurch selbst zur Zielscheibe.«
    Die Verachtung in seiner Stimme ärgerte sie. »Du hast kein Recht, uns zu verurteilen, Atlanter. Vor nicht allzu langer Zeit waren die Vampire nicht die Einzigen, die im Dunkeln agierten. In den Nachrichten kam jedenfalls nichts über irgendwelche atlantischen Superkrieger, die den Menschen beigestanden hätten, oder?«
    Bevor Justice antworten konnte, war in der Eingangshalle ein Krachen zu hören, als schlüge etwas – oder jemand – durch die Scheiben. In Sekundenschnelle rannten die Krieger zur Tür.
    Â»Du bleibst hier«, bellte Ven über die Schulter zu ihr zurück.
    Â»Wohl kaum«, sagte Erin, und dann hob sie die Hand empor und begann zu skandieren.

6
    Justice erreichte als Erster die Tür und zog noch im Laufen das Schwert, doch Ven kam gleich hinter ihm. In kauernder Haltung drängte er sich neben Justice in die Eingangshalle hinaus, auf den Kampf mit Metamorphen, Lakaien der Streitkräfte Caligulas oder jedes andere Wesen gefasst.
    Auf alles, nur nicht auf das, was draußen auf dem Boden lag, keine sechs Meter von ihm entfernt. Er blieb so abrupt stehen, das Alexios in ihn hineinlief.
    Â»Schalt deine Bremslichter an beim nächsten Mal«, knurrte Alexios. »Was liegt denn da?«
    Â»Keine Ahnung. Ich fürchte fast, es ist eine Bombe.« Ven war selbst überrascht, wie ruhig seine Stimme unter den Umständen klang. Die hölzerne Kiste, die das … Ding … enthalten hatte, war beim Aufprall zerbrochen. Er sah nach oben, um sich zu vergewissern, ob das Geräusch splitternden Glases von einem der Oberlichter gekommen war.
    Â»Es

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