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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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die Eingangsglocke zur Hölle, die die Verdammten ruft.
    Er hielt sich die Hände über die Ohren und rief nach dem einzigen Wesen in seinem Reich, das mit einem gewissen Maß an Würde und Vernunft zu handeln wusste: »Drakos!«
    Â»Sie wünschen, Lord Admiral?«, kam eine Stimme von hinter und über ihm, sodass Caligula sich schnell umdrehte und nach oben blickte. Ihm war unangenehm bewusst, dass er sich in großer Gefahr befunden hätte, wenn Drakos sein Feind wäre. Der Gedanke ließ Alarmglocken in ihm schrillen, doch waren diese nichts im Vergleich zum donnernden Widerhall in der Höhle.
    Â»Was ist das für ein Lärm? «, schrie er Drakos zu, obwohl dieser kaum einen halben Meter weit von ihm entfernt stand.
    Drakos zeigte keinerlei Anzeichen, dass die schrille Kakophonie ihn im Mindesten störte. Caligula fand auch das irritierend.
    Â»Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Drakos. »Soll ich die Sache untersuchen?«
    Der Klang brach plötzlich ab, als hätte eine Riesenhand die Glocke angehalten. Caligula mochte nicht einmal daran denken, wer eine so mächtige Hand haben könnte, um dieses Läuten so unvermittelt abzustellen. Seit der erniedrigenden Begegnung mit Anubisa und den virtuellen Insekten war seine Fantasie viel zu oft mit ihm durchgegangen.
    Verdammt sei sie. Wenn die Göttin der Nacht und des Chaos überhaupt verdammt werden konnte. Das schien sich gegenseitig aufzuheben.
    Dieser kleine Scherz auf ihre Kosten beruhigte ihn etwas, und er hob den Kopf. »Ja, ich will, dass du die Sache untersuchst. Außerdem will ich einen Bericht über die Fortschritte, die du gemacht hast. Wo ist Quinn? Du hattest doch behauptet, du könntest sie mir ausliefern«, sagte er und ließ Anubisas Name unerwähnt. Man sagte, dass die bloße Erwähnung ihres Namens ihre Aufmerksamkeit auf einen lenkte, und er hatte keine Lust, sie so bald wiederzusehen.
    Â»Ich arbeite daran, Lord Admiral. Sie ist … schwer zu fassen«, sagte Drakos.
    Â»Ich will keine Ausflüchte hören«, fauchte Caligula. »Entweder du bringst sie mir, oder du wirst die Konsequenzen zu spüren bekommen. Wie steht es um die Pläne mit der Entführung des Atlanters? Jetzt, wo wir wissen, dass Anu… die Göttin nicht will, dass er stirbt, müssen wir auf eine Fortführung deiner schlecht geplanten Bombenangriffe verzichten.«
    Â»Wir wissen, dass sie mit dem Hexenzirkel Lichtkreis von Seattle ein Bündnis geschlossen haben, Lord Admiral. Wir haben die Absicht, die Zirkelschwestern als Köder zu verwenden, um ihn für … sie zu fangen. Wie es scheint, hat er sich in die Hexe verliebt, die Ihr in Eure Gewalt bringen wollt; das scheint mir ein weiterer Vorteil zu sein.«
    Caligula lächelte selbstgefällig bei dem Gedanken an die Frau und registrierte zufrieden, dass sein General nicht versuchte, sein Versagen anderen in die Schuhe zu schieben. Obwohl die Bombe Caligulas Idee gewesen war, war es doch die Aufgabe eines guten Generals, seine eigene Strategie zu planen und nicht nur blind irgendwelchen Befehlen zu folgen. »Köder? Warum sollte eine schnatternde Schar Hexen die Atlanter so sehr kümmern, dass sie dafür den Bruder des Thronfolgers opfern würden, ganz egal, was für edle Dummheiten er für die Frau unternimmt?«
    Die Stimme, die eisig durch das Dunkel schnitt, war voll Verachtung. »Diese ›schnatternde Schar Hexen‹ hat Euch vor zehn Jahren fast den Garaus gemacht, Lord Admiral. Und ich werde überglücklich sein, ihnen dabei zu helfen, Euch den hässlichen Kopf abzuhacken.«
    Drakos trat zurück, als wolle er sich einem häuslichen Disput entziehen. Kluger Vampir.
    Â»Deirdre, Liebes,« schnurrte Caligula beim Anblick der blonden Vampirin, die zwischen ihm und Drakos zu Boden schwebte. »Wie schön, den süßen Klang deiner Stimme wieder zu vernehmen. Man sieht dich dieser Tage so selten aufstehen.«
    Sie spuckte vor ihm auf den Boden. »Ich würde mich selbst verhungern lassen, wenn ich dadurch richtig sterben könnte, das wisst Ihr ganz genau. Doch Ihr lasst mich nachts jede Seunde lang bewachen.«
    Sie warf einen Blick auf Drakos, und es war erstaunlich, dass die Verachtung in ihren Worten und in ihrem Blick den General nicht an Ort und Stelle zu einem Häufchen Asche und Staub werden ließ. »Wie ich sehe, habt Ihr einen neuen Untertanen gefunden,

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