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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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sperrte sich und versuchte, sich von ihm zu lösen, aber als eine Ratte, größer als die meisten Katzen, vor ihnen um die Ecke rannte, stieß Erin einen schrillen Schrei aus und klammerte sich entsetzt an ihn. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Meine kleine Kriegerin. Hält Bomben mit nichts als ihrer Magie auf und hat dann Angst vor einem Mäuschen.«
    Sie versetzte ihm einen Stoß. »Mäuschen! Mein Lieber, das war die größte Ratte, die ich je gesehen habe.«
    Er zuckte mit der Schulter. »Wenigstens können wir sicher gehen, dass sie keine Pest überträgt. Das war ja nicht immer so.«
    Â»Die Pest? Ach ja, stimmt. Du bist ja schon fast fünfhundert Jahre alt. Das vergesse ich immer wieder. Ich hoffe, du weißt, dass du viel zu alt bist für mich«, sagte sie und versuchte, an ihm vorbeizugehen, um als Erste das Gebäude zu betreten. Seit sie durch das Portal gegangen waren, das Alaric für sie geschaffen hatte, hatte Erin lange mit Ven gestritten und ihm dargelegt, dass es aufgrund ihres magischen Schutzschildes besser war, wenn sie vorausging.
    Ven warf kurz einen Blick zu Alaric hinüber, der jetzt blass war wie ein Vampir. Jeder Schritt, der sie Quinn näher brachte, musste den Dolch tiefer in Alarics Herz stoßen.
    Bevor sie die Stahltür erreichten, die schief und wie betrunken in den Angeln hing, schwang diese auf und gab den Blick auf eine kleine, zierliche Gestalt frei. Vom Aussehen her wäre niemand auf die Idee gekommen, dass sich hinter Quinn Dawson eine der Anführerinnen der menschlichen Rebellentruppen verbarg. Sie war etwas kleiner als ihre Schwester und hatte kurzes, dunkles Haar, das aussah, als hätte sie es mit dem Rasenmäher geschnitten. In ihrem übergroßen Bon-Jovi-T-Shirt und den ausgeblichenen Jeans wäre sie leicht als Junge durchgegangen, als ein Teenager mit riesigen Augen und sehr zarten Gesichtszügen.
    Dicht hinter sich hörte Ven ein Geräusch, als würde jemandem das letzte Quäntchen Atem abgeschnürt. Da dieser Jemand Alaric war, der mit seinen glühenden Augen Löcher in Vens Rücken brennen konnte, hütete er sich, darüber ein Sterbenswörtchen verlauten zu lassen. Und als Erin wieder versuchte, sich an ihm vorbeizuschieben, fühlte er sogar einen Funken Sympathie für den Priester, der so auf das Wiedersehen mit Quinn reagierte.
    Ohne jede Warnung verwandelte sich Alaric plötzlich in schimmernden Wasserdunst und verzog sich auf das Dach des Gebäudes. Ven sah mit grimmigem Amüsement zu, wie er verschwand. Der mächtigste Hohepriester, den Poseidon je gesalbt hatte, hatte Angst vor einem Mädchen. Der Gedanke munterte ihn richtig auf, trotz eines gewissen Mangels an Korrektheit.
    Er löste das Problem mit Erin, indem er ihr den Arm um die Schultern legte und sie zu sich herzog, wobei er noch einmal feststellte, wie absolut richtig es sich anfühlte, wenn er sie so hielt. Er wusste wohl, dass er später für seine Anmaßung würde bezahlen müssen, aber darum wollte er sich kümmern, wenn es so weit war.
    Â»Nette Wohnung, Quinn«, sagte er und streckte ihr die Hand hin.
    Sie sah lächelnd zu ihm hoch, nachdem ihr kurzer Blick sie alle in Sekundenschnelle eingehend gemustert hatte, und schüttelte seine Hand mit festem Griff. »Schön, euch zu sehen«, sagte sie, und es hörte sich an, als meinte sie es ernst. »Wir haben ein paar Probleme.«
    Â»Du und Probleme? Sag bloß. Kann ich mir gar nicht vorstellen«, frotzelte er und verschränkte die Arme über der Brust.
    Â»Vielleicht sollten wir von der Straße weggehen.« Sie drehte sich um und verschwand durch die dunkle Tür. Ven folgte ihr, wobei er Erin weiter fest im Arm hielt, doch seine Melodine rammte ihm den Ellbogen in die Seite.
    Er grunzte, ließ sie aber nicht los. »Wofür war denn das?«
    Â»Ach, so recht weiß ich das auch nicht. Sagen wir mal, dafür, dass du mich nicht einmal vorgestellt hast«, flüsterte sie. »Quinn, das ist Erin. Erin, das ist Quinn. Siehst du, so leicht geht das.«
    Â»Sie hat vollkommen recht«, sagte eine Stimme, die Ven sehr vertraut war. Ihr Eigentümer glitt aus den Schatten hervor und bewegte sich mit einer Geschmeidigkeit, die für einen Mann seiner Größe ungewöhnlich war. Es sei denn, der Mann war ein Metamorph, der sich in einen zweihundertzwanzig Kilogramm schweren

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