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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Aeron immer noch vornehmen. Doch Reyes’ großer, kräftiger Körper war zu schwer für sie, schon nach wenigen Zentimetern musste sie anhalten und verschnaufen.
    Aeron richtete sich auf, stabilisierte seinen Körper und ballte kampfbereit die Hände zu Fäusten. Jeden Moment konnte er angreifen.
    „Er war dein Freund“, sagte Danika und versuchte erneut, Reyes ein paar Zentimeter zu bewegen.
    „Aber du nicht“, konterte Aeron.
    „Nein, ich nicht.“
    Er grinste, boshaft und unheimlich. „Willst du mir etwa wehtun, du kleines Menschlein?“
    „Ja.“ Warum sollte sie lügen? Ihre Absicht war ihr wahrscheinlich eh von den Augen abzulesen. „Mehr als das, ich werde dich umbringen.“
    „Na, dann versuch’s mal.“
    „Damit du ohne schlechtes Gewissen und mit einer schönen Rechtfertigung mir etwas antun kannst? Nein, danke. Nicht solange Reyes meine Hilfe braucht. Aber sobald er aus dem Verlies raus ist, knöpf ich mir dich vor.“
    Aus irgendeinem Grund schien ihn das Gespräch ebenso zu beruhigen wie die kleine Kreatur, die immer noch in sein Ohr flüsterte. „Mache ich dir Angst?“
    „Du? Mir Angst machen? Die Zeiten sind vorbei.“ Wieder ein paar Zentimeter geschafft. Noch ein kleines Stück, dann wären Reyes’ Schultern draußen.
    „Warum stürzt du dich dann nicht auf mich?“
    „Der Unterschied zwischen uns ist, dass mir die Bedürfnisse eines anderen Menschen wichtiger sind als meine eigenen. Und dass ich mich entsprechend um ihn kümmere, wenn es nötig ist.“
    Sein Grinsen verschwand. „Du kannst dich nicht um Reyes kümmern.“
    Das wollte sie auch gar nicht oder vielmehr: Sie wusste, dass sie es tunlichst bleiben lassen sollte. Aber … Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich, die es ihr ersparten, weiter über eine passende Antwort nachzugrübeln.
    „Die anderen kommen.“ Endlich entschied sich Lucien, ihr zu helfen. Er näherte sich ihr und fasste ihr an den Hals, bevor sie protestieren konnte. In der nächsten Sekunde befand sie sich in Reyes’ Schlafzimmer.
    Ihr war so schwindelig, dass sie sich nicht eigenständig auf den Beinen halten konnte, als Lucien sie losließ. Sie schwankte und fiel auf die Knie, war aber zu benebelt, um den Aufprall richtig zu spüren. „Was zum Teufel hast du mit mir gemacht?“
    „Bleib hier“, befahl Lucien.
    Sie versuchte sich aufzurappeln und funkelte ihn zornig an. „Ganz sicher nicht …“
    Doch da war er schon ohne ein weiteres Wort verschwunden, hatte sie mit offenem Mund stehen lassen. Dieser Bastard! Sie konnte, sie wollte Reyes nicht dort unten lassen … bei diesem … bei diesem Tier. Du hättest den Kerl töten sollen, als du die Gelegenheit dazu hattest. Wild entschlossen, nach unten zurückzukehren, schwankte sie zur Tür. Dabei stolperte sie über ein Paar Stiefel und konnte sich gerade eben auf den Beinen halten.
    „Ich hatte dir gesagt, dass du hierbleiben sollst.“
    Keuchend fuhr Danika herum, wobei ihr erneut schwindelig wurde. Lucien war schon wieder da, stoisch und unerbittlich. Er hielt Reyes in den Armen und schleppte ihn zu seinem Bett. Vorsichtig legte er den immer noch reglosen Körper auf die Matratze. Die Bettfedern quietschten.
    Wie der Blitz stand Danika an der Bettkante.
    „Kümmere dich um ihn“, sagte Lucien mit warnendem Unterton.
    „Ja … mach ich.“ Die Worte entwichen ihr wie ein langer, gequälter Seufzer – und verklangen ungehört, denn Lucien war schon wieder verschwunden.
    Sie hatte Angst vor dem, was sie zu sehen bekam, drehte aber trotzdem ganz langsam ihren Kopf zum Bett. Bei Reyes’ Anblick krampfte sich ihr der Magen zusammen. Er hatte so viele verschiedene Facetten, dass er immer noch ein einziges Rätsel für sie war: Er war zugleich Kidnapper und Retter, Dämon und Mensch, er hatte ihr Leben bedroht und es gerettet. Und jetzt lag er hier, besiegt. Sein Hals war zerschmettert, sein Adamsapfel eingedrückt und verfärbt.
    Sein Brustkorb hob und senkte sich nicht mehr.
    Endlich ließ sie den Tränen, die an diesem Tag schon so oft in ihren Augen gebrannt hatten, freien Lauf. Wie konnte jemand, der so stark war … Doch plötzlich meinte sie, durch den Tränenschleier eine unmerkliche Bewegung seines Brustkorbs und eine leichte Straffung des eingedrückten Halses zu sehen. Bitte! Lass es keine Täuschung sein.
    Ihre Hand flatterte zu seinem Herzen, und sie spürte einen unregelmäßigen, hektischen Puls unter ihrer Handfläche. Dann drang ein Stöhnen an ihr Ohr. Was für ein herrliches

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