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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Geräusch!
    Er lebte!
    Sie schrie laut auf und fiel auf die Knie, umklammerte seine Hand und spürte, wie seine Finger mit einem ganz leichten Druck reagierten. Das Ausmaß ihrer Erleichterung war nicht zu beschreiben. Und absolut unerwünscht. Denn es bedeutete, dass sie diesen Mann – diesen Dämon – niemals würde verraten können. Weder jetzt noch später. Bei Aeron war das etwas anderes. Bei Sabin auch. Aber Reyes nicht, niemals. Nicht einmal, um ihre Familie zu retten. „Ich bin hier, Reyes.“
    Er schlug die Augen auf.
    „Sag nichts, streng dich nicht an. Du sollst einfach nur wissen, dass ich hier bin. Ich pflege dich gesund.“ Das einzige Problem war, dass sie sich medizinisch nicht wirklich auskannte. Sie unterdrückte ein gequältes Lachen. Sie war schon einmal in so einer Situation gewesen. Als Ashlyn krank war. Um das Leben ihrer Großmutter, ihrer Mutter und ihrer Schwester freizupressen, hatte sie Reyes gegenüber behauptet, eine Heilerin zu sein, und so gut es ging an Ashlyn herumgedoktert.
    Und tatsächlich war Ashlyn genesen. Würde es bei Reyes auch so sein?
    Seine dunklen Augen öffneten sich erneut. In ihnen lag kein Schmerz, im Gegenteil, sie glänzten vor … Freude? Nein, ganz sicher nicht. Ihre Blicke trafen sich kurz, bevor er die Augen wieder schloss. Wieder entfuhr ihr ein Seufzer der Erleichterung.
    Reyes bewegte die Lippen, brachte aber keinen Ton hervor.
    „Du quälst dich nur unnötig“, sagte Danika. „Ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht sprechen. Wir …“
    „Geh nicht ohne mich zu Aeron zurück“, brachte er gerade noch hervor. „Versprich’s!“ Seine Hand umklammerte ihre. „Ich beschütze dich.“
    Schon wieder wollte er sie beschützen. Kein Wunder, dass ihr Widerstand gegen ihn zusammengeschmolzen war wie Butter in der Sonne. Und dass sie ihm nun ergeben war wie ein kleines Hündchen. „Ich verspreche es.“

10. KAPITEL
    Als Reyes erwachte, kam ihm einiges an seiner Umgebung eigenartig vor. Sofort liefen seine Sinne auf Hochtouren.
    Eigenartig war zum einen, dass er ein Gewicht auf seiner Brust spürte. Es war warm. Warm und ganz weich. Er war es gewohnt, ohne ein solches Gewicht und diese Wärme aufzuwachen. Die zweite Eigentümlichkeit war, dass er den Geruch von Gewitter, Engeln und Himmel in der Nase hatte, sinnlich und erotisch. Es war ein Geruch, nach dem sich jede Faser seines Körpers sehnte, der aber gefährlich für seinen Seelenfrieden war. Und drittens: Er wusste, dass er dieses Paradies am liebsten niemals verlassen hätte.
    Aber Schmerz war damit nicht einverstanden.
    Schmerz flatterte lärmend in seinem Käfig, Reyes’ Geist, herum. Er brüllte so laut, dass Reyes sich die Ohren zuhielt. Das Gewicht auf seiner Brust verlagerte sich etwas zur Seite und nahm dabei die köstliche Wärme und Weichheit mit.
    Das Brüllen wurde noch lauter, so laut, dass Reyes zusammenzuckte.
    „Alles okay mit dir?“
    Die Stimme eines Engels, passend zu dem herrlichen Duft. Danika. Das Brüllen wurde zu einem kratzigen Quäken, das Timbre von Danikas Stimme besänftigte den Dämon offenbar.
    Was hatte sie an sich? Was unterschied sie von den übrigen Frauen, die er kennengelernt hatte?
    Ashlyn hatte Maddox’ innere Qualen gelindert. Und Anya hatte Luciens Sehnsucht nach Liebe wieder aufleben lassen. Beide Frauen hatten ihre Krieger so akzeptiert, wie sie waren. Danika stillte seine Schmerzen, und gleichzeitig trieb sie ihn in den Wahnsinn. Sie würde ihn niemals akzeptieren. Doch selbst wenn ein Wunder geschah und sie ihn annahm, würde er niemals mit ihr ins Bett gehen können. Denn damit würde er zulassen, dass Schmerz von ihr Besitz ergriff – und sie veränderte.
    Als Paar hätten sie nicht die geringste Chance.
    Doch das dämpfte nicht seine Sehnsucht nach Danika. Und wieder wunderte er sich, warum das so war. Sie war hübsch, intelligent und mutig, aber das waren andere Frauen auch. Dennoch konnte er sich an keine erinnern, deren Augen ihn im Innersten seiner Seele berührt hätten. Ihm fiel nicht eine ein, deren seidiges Haar seine Haut auf so unvergleichliche Weise gestreichelt hätte. Keine einzige, die ihn als Toten zu Gesicht bekommen hätte, ohne entsetzt zurückzuweichen.
    Danika war die einzige Ausnahme.
    Ihr Name ging ihm immer wieder durch den Kopf, und schließlich öffnete er die Augen. Das Erste, was er sah, war das sonnige Morgenlicht, das durch die schwarzen Gardinen sickerte und verschwommene gelbe Punkte an die Wände tupfte. Nichts

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