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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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auch gar nicht, dass sie mehr waren.
    Er wollte nur Sienna.
    Wenn er sie fände, wenn er sie berühren könnte, wenn sie ihn nicht länger verachtete – was unwahrscheinlich schien, vor allem nach den Dingen, nach den Leuten , mit denen er es hier oben getrieben hatte –, würde sie sich ihm dann hingeben?
    So viele Wenns.
    Seit ihrem Verschwinden war er von Zeit zu Zeit hier oben gewesen und hatte die Ohren weit aufgesperrt – oder andersformuliert: Er hatte jede aus dem näheren Dunstkreis von Cronus ins Bett gezerrt, um an Informationen zu gelangen. So viel zum Thema Untreue. Er war wegen einer bestimmten Frau hier und hatte doch mit einer anderen geschlafen. Und noch einer. Und noch einer.
    Reiß dich zusammen. Sonst würde er am Ende doch noch Ambrosia zu sich nehmen.
    Hölle noch mal, vielleicht sollte er dem Drang einfach nachgeben.
    Oder vielleicht sollte er verschwinden. Cronus würde ein ordentliches Fass aufmachen, wenn er herausfände, was Paris hier trieb. Und ihn auf jeden Fall bestrafen. Denn … um seine Aktivitäten heimlich ausführen zu können, musste Paris eine Kette tragen – eine Männer kette, wie Torin sie nannte – die der Götterkönig ihm gegeben hatte. Eine Männerkette, die er eigentlich nur tragen sollte, um sich vor Rhea zu verstecken. Sie auch zu tragen, um sich vor Cronus unsichtbar zu machen, kam einem kleinen Verbrechen gleich. Aber gekoppelt mit Paris’ Absichten …
    Du bist ganz dicht dran. Dichter als je zuvor. Was auch geschähe, er würde nicht aufgeben. Also keine Ambrosia und kein Verschwinden.
    „Ich bin so heiß“, sagte eine Frau. Sie lag auf einem Liegesessel mit rotem Samtbezug, ihr nackter Körper glänzte, und sie bog den Rücken durch, während sie mit den Fingerspitzen zwischen ihren üppigen Brüsten entlangfuhr. „So scharf.“
    „Ich auch“, sagte eine andere. Sie leckte sich die Lippen und sah sich nach einem Partner um.
    Oh ja. Nun hatten sie Paris gespürt.
    Seine Freunde waren an ihn genauso gewohnt wie an seinen Duft und an das Verlangen, das er hervorrief, und weitestgehend immun dagegen. Hinzu kam, dass Sex sich sonst immer ausgiebig satt essen konnte, weshalb er sich bislang selten so aufgeführt hatte. Das war Paris einfach nicht gewohnt.
    „Ich war noch nie so erregt“, sagte eine dritte Frau.
    Und dann ging es los. Lustvolles Stöhnen erklang, als eine Orgie losbrach. Sich windende Körper, streichelnde Hände, sich spreizende Beine. Die Ansicht weckte nicht die geringste Lust in ihm. Zu oft hatte er das schon gesehen und erlebt. Es langweilte ihn.
    Wenigstens waren sie abgelenkt. Er musterte sie auf der Suche nach den verräterischen „langen, geflochtenen weißen Haaren“, die Arca angeblich hatte. Das war noch etwas, das er erfahren hatte: Sie war die Figur, um die sich das Märchen von Rapunzel rankte. Als sie einmal eine göttliche Botschaft an einen König überliefert hatte, war er so sehr von ihrer Schönheit gefangen gewesen, dass er beschloss, sie nicht mehr gehen zu lassen. Und beinahe wäre ihm das auch gelungen. Nicht nur, weil er sich Schwarzer Magie bedient hatte, sondern weil sein Timing tadellos gewesen war. Die Griechen hatten die Kontrolle über den Himmel übernommen und die Titanen weggesperrt. Arca war vergessen gewesen.
    Paris wusste nicht, ob der Rest der Geschichte stimmte. Ob sie von einem sterblichen Prinzen gerettet worden war. Ob dieser Sterbliche vor ihren Augen getötet worden war, als die Griechen sich endlich an sie erinnert, sie in den Himmel gezerrt und ihrerseits in ein Gefängnis gesperrt hatten. Und er wollte auch nicht darüber nachdenken.
    Eines wusste er hingegen genau. Man hatte Acra auf einer goldenen Straße gepackt und hierher gebracht. Das könnte Paris zu seinem Vorteil nutzen. Sie musste den König abgrundtief hassen und sich nach Rache sehnen.
    Doch in diesem Teil des Palastes war sie nicht. Bitte sei in einem anderen Flügel.
    Er schlich an der Wand entlang. Er hätte sich ausziehen und sich als Sklave oder neues Haremsmitglied ausgeben können, doch er wollte seine neuen Waffen nicht loslassen. Denn die würde er mit Sicherheit noch brauchen.
    Paris erreichte eine Ecke, blieb stehen, horchte, guckte. Hörte keine Schritte. Sah keine Schatten auf demMarmorboden. Zentimeterweise ging er weiter und verließ den Badebereich endgültig. Eine verhangene Tür nach der anderen begrüßte ihn, und er knirschte mit den Zähnen. Wenn er jemanden vögeln müsste, nur um herauszufinden, welches

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