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Die Herrin der Päpste - Walz, E: Herrin der Päpste

Die Herrin der Päpste - Walz, E: Herrin der Päpste

Titel: Die Herrin der Päpste - Walz, E: Herrin der Päpste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Walz
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Dann entfernte er die Lederhaube vom Kopf des Falken, den er auf dem Arm trug, und flüsterte ihm etwas ins Ohr. »Er ist intelligent«, erklärte er dem Mann, der neben ihm ritt. »Er tötet die Sorte Tier, die ich ihm nenne.«
    Odo von Cluny sah den König mit mitleidigem Ausdruck an. »Wenn Ihr das Befolgen von Kommandos als Intelligenz anseht . . .«, sagte er und zuckte mit den Schultern. Er fühlte sich unwohl auf dieser Jagd, und nichts hätte ihn dazu bringen können, wenn Alberic nicht um seine Begleitung gebeten hätte. Jetzt, wo der Abschied nahe war, verbrachte der Junge jede verfügbare Zeit mit seinem Lehrer. Doch nun hatte er doch nichts davon, denn Marocia war in Pavia geblieben, und Hugo belegte Odo daher ganz für sich.
    Der Abt von Cluny blickte sich um. Alberic ritt nur wenige Schritte hinter ihm, gleich neben seinem Stiefbruder Lothar, Hugos Sohn. Die beiden redeten kaum ein Wort miteinander, ebenso wie Eudoxia und Alda, Hugos Tochter, die die dritte Reihe bildeten. Ein Familienausflug, wie er grotesker kaum vorstellbar war.
    Mit gewaltigem Armschwung schickte Hugo seinen Falken in die Lüfte, wo dieser schreiend kreiste. Hugo verfolgte den Flug des Raubvogels und sagte: »Euer Mutterkloster liegt doch im Königreich Hochburgund, nicht wahr?«
    »An der Grenze dazu«, stellte Odo richtig.
    »Aber Ihr kennt Euch mit den dortigen Machtverhältnissen aus.«
    »Ein wenig.«
    Hugo grinste ihn an. »Gut. Dann sagt mir, wie es König Rudolph geht. Man sagt, sein Gesundheitszustand sei labil.«
    »König Rudolph ist unheilbar krank.«
    »Und sein Sohn und Thronfolger ist verrückt, richtig?«
    Odo blickte König Hugo unsicher an. »Er ist ein wenig . . . Wie soll ich sagen? Der Herrgott hat ihn nicht mit großen Geistesgaben beschenkt.«
    Hugo lachte, dass es über die Ebene schallte. In diesem Moment stieg ein Erpel auf und flatterte im Tiefflug über die Feuchtwiese. Der Falke stieß herunter. Eine kurze Verfolgung begann, dann packte der Raubvogel zu, schleppte die Beute ein Stück mit sich und ließ sie dann wieder aus den Krallen frei. Der Erpel stürzte zu Boden, Hunde und Diener eilten sofort zu der weit entfernten Stelle. Doch schon war ein anderer Vogel in Sicht, und Hugo schrie dem Falken einen Befehl in die Lüfte.
    »Ob Ihr es wollt oder nicht«, wandte Hugo sich wieder an seinen Gesprächspartner, »Ihr besitzt eine gewisse Komik.«
    »Worauf zielt Euer Interesse am hochburgundischen Königshaus ab?«, fragte Odo.
    »Auf die Krone selbstverständlich. Ich bin weitläufig mit Rudolph verwandt, und wenn sein Sohn ein Schwachkopf ist, bringe ich mich gerne als Erben ins Gespräch. Hat Rudolph eine Tochter?«
    »Adelheid.«
    »Ist sie verheiratet?«
    »Sie ist kaum zwei Jahre alt.«
    »Brüder, Neffen oder Nichten vorhanden?«
    »Nein.«
    »Pech für Rudolph. Dann hat er die Wahl zwischen einem Testament zu meinen Gunsten oder einem Krieg zwischen mir und seinem schwachköpfigen Sohn.«
    Odo sah Hugo empört an. »König Rudolph ist ein gottesfürchtiger, friedliebender Mann. Er hat nicht verdient . . .«
    »Er hat nur das verdient, was er bewahren kann, mehr nicht.«
    Es war nicht leicht, Odo von Cluny in Rage zu bringen. Tausende Bußübungen und unzählige Stunden des Jätens, Grabens und Harkens im Klostergarten Clunys hatten ihn Beherrschung gelehrt. Doch König Hugo kam ihm wie ein Teufel vor, der versuchte, diese mühsam erworbene innere Ruhe zu vergessen. So schnappte Odo zwar nach Luft, aber er sagte nichts.
    Der Falke riss nun auch den zweiten Vogel, eine Wachtel, und brachte sie dicht neben Hugo und Odo zum Absturz. Sogleich sprang Alberics Hund Cicero zu dem erlegten Tier und schleppte es mit sich.
    »Das ist meine Beute. Wie kann der Köter es wagen . . .«, rief Hugo und fuhr Alberic an, er solle seinen Hund zur Räson bringen. Alberic tat, was sein Stiefvater befahl, aber Cicero gehorchte nicht sofort. Da schrie Hugo ein Kommando hinauf. Der Falke stürzte nieder. Alberic sah die Gefahr und ritt dem Hund entgegen. Unentwegt schrie er Cicero seine Befehle entgegen, aber der Jagdhund folgte nicht. Da geschah es. Der Falke krallte sich auf Ciceros Kopf fest und hackte in dessen Augen und Schnauze. Cicero heulte auf, gleichzeitig mit Alberic. Wutentbrannt warf sich der Junge vom Pferd, packte den Falken und schleuderte ihn davon. Doch der Raubvogel kam zurück. Ein wildes Gerangel entstand, bei dem Federn flogen und Blut die Hände und Arme Alberics hinunterlief. Schließlich bekam

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