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Die Herrin der Pyramiden

Die Herrin der Pyramiden

Titel: Die Herrin der Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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faszinierend.«
    »Du bist faszinierend!«
    Ich war verblüfft über seine Offenheit. »Wie meinst du das?«
    »So wie ich es sagte. Du bist faszinierend.«
    »Ich glaube, dieses Gespräch führt zu nichts.«
    »Es hat schon zu etwas geführt. Du hast mir zugehört.«
    »Was willst du von mir?«
    »Ich will dich kennen lernen. Ich habe dich den ganzen Tag am Strand beobachtet. Wie du auf das Meer hinausgestarrt hast. Wie du die Wolken angestarrt hast. Überhaupt hast du alles angestarrt, was es hier anzustarren gibt.«
    »Warum hast du mich beobachtet?«
    »Du bist ein seltsamer Mensch. Du sitzt in der Sonne, als würde dir die Hitze nichts ausmachen. Du starrst auf das Meer hinaus. Alle anderen Menschen, die hierher kommen, tun alles, um hier wieder zu verschwinden. Du tust gar nichts. Ich will wissen, warum.«
    »Ich bin hier, weil ich eben gerade nichts erleben möchte.«
    »Deshalb bist du den weiten Weg von Mempi hierher gekommen?«
    »Ja, deshalb bin ich gekommen.«
    »Auf einer Barke des Königs?«
    Ich antwortete nicht.
    »Und nun bin ich hier. Das heißt, dass du jetzt doch etwas erleben wirst. Zuerst werden wir nach Sonnenuntergang am Strand spazieren gehen ...«
    »Und dann?«
    »Dann zeige ich dir, wie man bei Vollmond im Meer badet.«
    »Und was kommt dann?«
    »Dann werde ich versuchen, dich zu verführen.«
    Ich hätte laut und deutlich Nein sagen sollen!
    Worauf hatte ich mich eingelassen? Ich hatte ihn noch nicht einmal nach seinem Namen gefragt. Er ging neben mir am Strand entlang, und im Glühen der untergehenden Sonne betrachtete ich sein schönes Gesicht. Alles an ihm war makellos, die Haut, die dunklen glatten Haare, die Muskeln. Er trug einen gefältelten Leinenschurz, sein langes Haar wehte in der abendlichen Brise.
    Wir sprachen nicht viel auf unserem Weg. In manchen Augenblicken ist jedes Wort überflüssig. Er schien ohne Worte zu verstehen, denn er war tief in meine Seele eingedrungen. So tief, dass ich völlig nackt vor ihm stand. Nach mehreren hundert Schritten nahm er meine Hand in seine und ließ sie nicht mehr los.
    Als es völlig dunkel geworden und der Mond über dem Horizont erschienen war, öffnete er den Knoten seines Lendenschurzes, ließ ihn in den Sand fallen und lief in die Brandung. »Komm mit!«
    Mir blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    Das Meer war an dieser Stelle sehr flach, und wir mussten weit hinauswaten, bis das Wasser so tief wurde, dass wir darin schwimmen konnten. Das Mondlicht lag wie silberne Spinnweben auf der Gischt des Meeres. Die Sterne waren wie Goldstaub auf einem blauen Tuch. Ich weiß nicht, ob es dieses Licht war, das mich verzauberte, oder seine Gegenwart.
    Er schwamm ganz nah an mich heran. »Hast du Angst?«
    »Vor dir oder dem Meer?«
    »Du solltest dich vor beiden in Acht nehmen.«
    Mit diesen Worten holte er Luft und tauchte unter die Wasseroberfläche. Er blieb verschwunden. Ich rief ihn. Er antwortete nicht. Als er nicht wieder auftauchte und auch auf meine Rufe nicht reagierte, bekam ich Angst. Unruhig sah ich mich um. Den Rückzug an das Ufer wagte ich nicht.
    Etwas berührte leicht meine Beine. Ich zuckte zusammen. Ein Fisch? Dann war es vorüber. Dann spürte ich wieder nur bewegtes Wasser an meinen Beinen. Vielleicht hatte ich mir die Berührung nur eingebildet? Doch da war es wieder! Etwas hielt meinen rechten Fuß umklammert, und da war noch etwas Weiches, Warmes.
    Er war hinter mir weggetaucht und hielt mein Bein fest. Seine Hände wanderten höher, immer höher. Die Angst ging in Erregung über, als er sein Gesicht an der Innenseite meiner Beine entlanggleiten ließ. Seine Zunge fühlte sich unter Wasser verführerisch an. Ich ergriff seine Arme und zog ihn an die Oberfläche.
    Nackt stand er vor mir im Wasser. Seine Haut war getränkt vom Licht, das Wasser lief ihm in silbernen Tropfen über die Brust.
    Er nahm mich an der Hand und zog mich in seichteres Gewässer. Willenlos sank ich in den weichen, nassen Sand. Sanfte Wellen schwappten über mich hinweg.
    Ich weiß nicht, was mich trieb, immer weiterzumachen. Die Anspannung fiel von mir ab, und meine Bewegungen wurden immer selbstverständlicher, immer fordernder. Er hörte auf, sich zu bewegen. Ich nahm sein Gesäß in beide Hände und ließ ihn die richtigen Bewegungen machen. Bewegungen wie die Wellen, die über uns hinwegschwappten. Meine Lust wuchs ins Unermessliche.
    Er erreichte vor mir den Höhepunkt. Ich hörte ihn den Atem tief in sich einsaugen. Sein Rhythmus

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