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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Drache an. Jandra ließ den Wandteppich fallen und sprang zur Seite. Die Walküre landete dort, wo Jandra zuvor gewesen war, und ihre Zähne schnappten nach bloßer Luft. Die Walküre schwankte auf unsicheren Klauen, während sie den Hals bog und reckte, um Jandra zu finden.
    Jandra beschwor zwei Flammenkugeln um ihre Hände.
    »Ich will dir nichts tun!«, rief sie.
    Die Walküre glaubte ihr ganz offensichtlich nicht. Sie schoss vor. Jandra sprang erneut zur Seite, stürzte dabei jedoch über eine der Leichen. Sie kam hart auf dem Boden auf, und die Konzentration ließ nach, woraufhin die Flammenbälle an ihren Fäusten verschwanden.
    Sie rollte sich auf den Rücken und schätzte ihre Gegnerin ab, die ebenfalls zu Boden gegangen war. Die Drogen hatten das System der Walküre noch nicht ganz verlassen. Es war sinnlos, mit ihr zu reden. Jandra spannte ihren Kiefer an. Auf diese Weise zu sterben würde ziemlich dumm sein, ausgerechnet von einem Drachen ausgeweidet zu werden, den sie eigentlich hatte retten wollen; deswegen war sie schließlich hergekommen. Sie hatte so viel getötet in den letzten Tagen, was bedeutete da schon eine weitere Tote?
    Aber die anderen, die sie getötet hatte, hatten sie absichtlich angegriffen. Dieser Drache war einfach nur verwirrt. Jandra machte sich unsichtbar. Sie stand auf und ging zur anderen Seite des Raumes, als die Walküre vorsichtig zu der Stelle tastete, an der Jandra zuletzt gestanden hatte. Jandra erinnerte sich an einen Lieblingstrick von Vendevorex. Sie warf noch mehr Staub in die Luft und zwang ihn zur anderen Seite des Raumes, wo
er eine Doppelgängerin von ihr bildete. Die Walküre wirbelte herum und sah sie an.
    »Ich bin nicht dein Feind«, sagte Jandra. Die Walküre verrenkte ihren Körper, um zu sehen, wer hinter ihr stand. Jandra wusste nicht, wie sie es anstellen sollte, dass ihre Stimme aus der Doppelgängerin kam. Sie sorgte dafür, dass diese ihre Arme ausstreckte. Die Bewegung zog die Aufmerksamkeit der Walküre auf sich.
    »Ich bin Jandra, Vendevorex’ Tochter, eine treue Untertanin von Shandrazel. Ich bin hier, um das Nest zu verteidigen.«
    »Was ist passiert?«, fragte die Walküre. Sie hob eine Vorderklaue und strich sich über die Stirn. Als sie ihren Blick über die anderen Kriegerinnen schweifen ließ, wirkte sie plötzlich, als wäre sie krank. »Wie sind sie gestorben? Wieso lebe ich noch?«
    »Blasphet hat angegriffen«, sagte Jandra. »Er hat ein Gift benutzt, dessen Rauch lähmt, aber nicht tötet. Eine Armee von menschlichen Sklaven sollte das erledigen. Ich bin hier, um sie aufzuhalten. Und ich bin nicht allein.«
    Plötzlich gaben die Beine der Walküre nach, und sie sackte auf alle viere. Jandra fragte sich, ob es wieder die Wirkung des Rauches war.
    »Was habe ich getan?«, flüsterte sie. »Metron war ein Fetzenflügel, und ich habe ihn trotzdem hierher gebracht! Wie konnte ich nur so blind sein?«
    Jandra war nicht sicher, ob sie genau verstand, was der Himmelsdrache sagte. Was hatte Metron mit alldem hier zu tun? Sie wusste nur, dass sie noch nie so viel Schmerz in der Stimme eines Drachen gehört hatte. Die Walküre schloss ihre Augen vor dem Schrecken und flüsterte so leise, dass Jandra es kaum hören konnte: »Oh, Graxen, was haben wir getan?«

Kapitel Fünfundzwanzig
Die Geschenke von Ungeheuern
    B lasphet zwängte seine wuchtige Gestalt die schmale Treppe hinunter, dann betrat er den größeren Raum dahinter. Die feuchte Dunkelheit erinnerte ihn an seine Gefangenschaft im Kerker. Auf dem Weg hierher hatte er mehr Licht gehabt; eine Armee von Anbetern mit Fackeln in den Händen hatte ihn umgeben. Jahrelang unter der Erde zu leben hatte ihm glücklicherweise die Sicherheit gegeben, sich auch im Dunkeln bewegen zu können. Die Fackeln und Laternen in dem Raum über ihm durchbrachen die Düsternis hier und gestatteten ihm, zu dem Tunnel mit den tropfenden Rohren zurückzufinden. Er stolperte, als er das Wasser erreichte, und seine platschenden Schritte hallten im Gang wider.
    Schon bald hatte er auch den schwächsten Lichtschimmer hinter sich gelassen, aber es spielte keine Rolle. Der alte Korridor verlief geradeaus. Er breitete die Schwingen aus und spürte die ihn umgebenden Wände, von denen er sich die Richtung weisen ließ. Neben dem Plätschern der leckenden Rohre war nichts zu hören als die Geräusche seiner eigenen Schritte.
    Während seiner Flucht versuchte Blasphet einen Sinn in dem zu erkennen, was geschehen war. Man hatte ihm

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