Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet
Plan. Den Flaschengeist zurückholen. Bitterholz finden. Zeeky bewachen und hoffen, dass die Göttin sie immer noch haben will.«
Er hielt das Schwert höher und blickte traurig auf die tanzenden Flammen. »Diese Klinge hat sie verletzt. Könnte ich besser kämpfen, wäre sie vielleicht nicht entkommen.«
»Lass mich das Schwert nehmen. Ich habe in meiner Jugend ausgiebig geübt. Wenn wir Bitterholz finden, lassen wir ihn die Klinge tragen.«
Shay runzelte die Stirn. »Woher weiß ich, dass du nicht einfach mit dem Schwert wegfliegst und es irgendwo vergräbst?«
Hex seufzte. »Ich habe nicht viel dafür getan, mir dein Vertrauen zu verdienen. Behalte die Klinge also. Hoffen wir, dass dein Misstrauen Jandra nicht verdammt.«
»Hoffen wir, dass das Misstrauen, das dich dazu gebracht hat, Jandra den Flaschengeist wegzunehmen, nicht uns alle verdammt«, sagte Shay.
»Darüber können wir später streiten. Jetzt sollten wir aufbrechen. Wir haben eine lange Reise vor uns, bis wir wieder an der Oberfläche sind.«
»Nicht unbedingt«, sagte Shay. »Wir haben bei den Unterkünften eine Karte gefunden. Danach gibt es einen kürzeren Weg, der von hier rausführt. Wir könnten sie auf dem Weg zurück holen. Es liegen dort auch noch andere Dinge, die für uns nützlich sein könnten.«
»Dann führe uns dorthin«, sagte Hex.
Shay trat zu dem getöteten Erddrachen. Der Umhang, den Jandra abgestreift hatte, lag daneben, und er kniete sich hin und wickelte die kleine Leiche darin ein.
»Ich … mochte Echs eigentlich nicht«, sagte er. Er schüttelte langsam den Kopf. »Ich fand, dass Jandra ein Risiko einging, indem sie ihn adoptiert hat.« Er drückte das Bündel an seine Brust, während er aufstand. »Wenn wir wieder oben sind, möchte ich gern irgendwo anhalten, damit ich ihn begraben kann. Er hat es nicht verdient, hier in diesem sonnenlosen Königreich zu bleiben und verrotten zu müssen. Ich möchte ein ruhiges Tal für ihn finden oder irgendeinen sonnenüberfluteten Gipfel. Irgendeinen Ort … einen Ort, an dem er …«
»Natürlich«, sagte Hex. Es interessierte ihn, mehr über Jandras Adoption eines Drachen zu erfahren, aber er hielt sich zurück und stellte keine Fragen. Tatsächlich überraschte es ihn auf eine Weise auch gar nicht. Jandra hatte sich mit Hex angefreundet, kurz nachdem sie einander begegnet waren. Sie war vielleicht die vertrauensvollste, offenste Person, die er jemals kennen gelernt hatte. Die Last, die er mit seinem Verrat auf sich genommen hatte, lag noch immer schwer auf seiner Seele.
Hätte er all das, was jetzt geschehen war, verhindern können, wenn er ihr den gleichen Glauben, das gleiche Vertrauen entgegengebracht hätte?
Kapitel Vierundzwanzig
Kampf gegen Ungeheuer
J azz stürzte aus dem Nichts mit dem Kopf voran auf den weißen Sand eines sonnenüberfluteten Strandes. Sie rollte sich auf die Seite und sah sich blinzelnd um. Der Strand glitzerte, als würde er aus gemahlenen Diamanten bestehen. Sie schloss die Augen und ließ das helle Sonnenlicht in ihre silberne Hülle sickern. Die winzigen Maschinchen, die Jazz einhüllten, summten vor Vergnügen, als sie die freie Energie fraßen. Überall um sie herum summten und brummten Naniten in der Luft, die nicht von ihrem Flaschengeist geleitet wurden. Sie atmete einen dünnen Schwarm von Maschinen aus und befahl ihnen, sich in der Piraterie zu beweisen. Im Laufe der Zeit würde sie in der Lage sein, neue Naniten zu erschaffen, aber im Augenblick und hier in Atlantis war es schlicht sinnvoller, sie einfach zu stehlen.
Der Schatten von Jandras Persönlichkeit meldete sich irgendwo im Hinterkopf ihres Geistes, aber auch dieser schwache Rest wurde ruhiger, je stärker ihr Flaschengeist wurde. Jazz setzte sich auf und stöhnte leise, als ihre Verletzungen sich sofort wieder bemerkbar machten. Der Drache hatte ihr ziemlich zugesetzt. Sie fuhr mit den silbrigen Fingern über die sieben Zoll lange Wunde, die er ihr am Bauch zugefügt hatte,
und schob die Wundränder zusammen, bis sie sich geschlossen hatten. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihre Schulter. Das heiße Schwert hatte einen Großteil des Gewebes verbrannt. Dieser Schaden würde sich nicht so leicht reparieren lassen. Sie setzte Naniten darauf an und ließ dann das Silber ihres Flaschengeistes wieder über die Wunde strömen, um eine Vergiftung zu verhindern.
Zufrieden, dass ihr neuer Körper nicht mehr in Gefahr war, nahm sie sich die Zeit, sich umzusehen. Sie befand
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