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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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können?«
    »Nur wenn Sie’s wollen.« Seine Stimme klang so tief und sanft, als wäre eine Meeresbrise heraufgeweht.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür des Bungalows, und Susannah kam mit einem Glas Eiswasser heraus. Wie schon so oft, wirkte sie angespannt und nervös. »Ah, da bist du ja, Paige – ich habe das Moped gar nicht gehört.«
    »Soeben bin ich zurückgekommen.« Paige legte ein Einkaufsnetz voller Gemüse beiseite, das sie auf dem Markt ausgesucht hatte. Neugierig starrte sie den Besucher an.
    »Das ist Yank Yankowski«, erklärte Susannah. »Yank, meine Schwester Paige.«
    Beinahe schnappte Paige nach Luft. Das sollte Yank sein? Das bescheuerte Genie, von dem Susannah und Mitch erzählt hatten? War ihre Schwester erblindet – oder hatte sie schlicht den Verstand verloren?
    Anerkennend musterte sie ihn. »Kein Wunder, dass sich die große Geschäftswelt dermaßen begeistert, Susannah. Hast du irgendwo noch andere Partner versteckt?«
    Verständnislos hob Susannah die Brauen, und Paige richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Yank. Jetzt sah sie ihn ins Leere starren. Er begann seine Taschen abzuklopfen, murmelte irgendetwas vor sich hin. Und dann ging er wortlos an den beiden Frauen vorbei ins Haus.
    Entgeistert schaute Paige ihm nach. »Was um alles in der Welt ...«
    »Er arbeitet an einem Projekt. Das tut er ununterbrochen.« Susannah nippte an ihrem Eiswasser. Dann stellte sie das Glas ab. Fast unmerklich bebte ihre Hand. »Erlaube ihm nicht, mich wegzubringen.«
    »Wovon redest du?«
    »Yank ist hier, um mich zurückzuholen. Dafür – bin ich noch nicht bereit.«
    »Dann bleib hier. Du kannst bei mir wohnen, solange du willst. Das habe ich doch gesagt.«
    »Du kennst ihn nicht. Wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, lässt er sich nicht daran hindern. Darin gleicht er Sam, er wendet nur andere Methoden an. Güte und Einfühlungsgabe... Es ist so schwierig zu erklären.«
    »Mach dich nicht lächerlich!«, beruhigte Paige sie. »Er wird’s nicht schaffen, dich mitzunehmen. Es sei denn, du willst es.«
    Dieses Argument überzeugte Susannah nicht. »Niemals hätte ich erwartet, dass er hier auftaucht. Yank geht nie allein auf Reisen, weil er alles durcheinander bringt.«
    »Anscheinend hat’s diesmal ganz gut geklappt«, meinte Paige und schüttelte amüsiert den Kopf. »Nicht zu fassen! Das soll der Mann sein, über den ihr die verrücktesten Geschichten erzählt habt – du und Mitch? Er ist unglaublich sexy.«
    Susannah wirkte leicht verwirrt. »Nun, seit der Gründung von SysVal hat er sich verändert. Jetzt sieht er viel besser aus. Im Lauf der Jahre haben ihn seine diversen Freundinnen zurechtgebogen. Vermutlich ist das langsam und schrittweise passiert, und so haben es die Leute, die ständig mit ihm zusammen waren, gar nicht gemerkt.«
    »Wie meinst du das? Zurechtgebogen?«
    »Sie haben eine neue Garderobe für ihn gekauft und das grässliche Zeug weggeworfen, das er früher trug. Damals hatte er diesen grauenhaften Bürstenschnitt aus den Fünfzigern und hässliche schwarze Brillen mit Colaflaschengläsern. Das alles trieben ihm seine Freundinnen nach und nach aus, erfanden einen passenden Stil für ihn und verschafften ihm Kontaktlinsen. Doch das ist nur oberflächliche Kosmetik. Im Grunde wird Yank immer Yank bleiben. Und ...«, Susannah erschauerte leicht, »manchmal ist er geradezu unheimlich.«
    Für Paige war dies Susannahs erste Information über Yank, die einen gewissen Sinn ergab.
    So wie sie Mitch eingeladen hatte, forderte sie auch Yank auf, im Bungalow zu wohnen. Am Abend servierte sie ein köstliches Menü. Immerhin sprach es für ihn, dass er während der Mahlzeit nur zwei Mal von einer kurzfristigen Bewusstseinstrübung übermannt wurde. Als der Tisch abgeräumt war, bat er Susannah, sie möge ihm den Strand zeigen.
    Betont umständlich steckte sie den Korken in eine Weinflasche, die sie nicht ganz geleert hatten. »Verschieben wir’s auf morgen. Heute Abend bin ich ziemlich müde.«
    »Ich würde den Strand sehr gern jetzt sehen«, beharrte er mit ruhiger Stimme.
    »Aber es ist schon spät, Yank. Und der steile Abstieg ...«
    »Sicher werden wir den Weg im Licht des Vollmonds deutlich genug sehen.«
    Susannah warf ihrer Schwester einen flehenden Blick zu.
    Sofort erwachten Paiges mütterliche – und andere – Instinkte. Sie legte einen Spüllappen beiseite und berührte Yanks Arm. »Moment mal, Strandspaziergänge sind meine Spezialität. Wenn Sie

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