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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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einem zitternden Daumen strich sie über ihre Schläfen.
    Ein Multimillionengeschäft verloren ... Weil Sam die Firma verkaufen wollte ... Vor einem Monat hatten sie über den Wolken geschwebt. Und jetzt drohte alles auseinander zu brechen.
    Während der nächsten zwei Stunden telefonierte sie pausenlos mit Sacramento, sprach mit allen erreichbaren Beamten und bemühte sich, ihnen klar zu machen, die Gerüchte
seien völlig aus der Luft gegriffen. Höflich, aber unnachgiebig verkündeten die Abgeordneten, ihr Entschluss, den Falcon 101 dem Blaze III vorzuziehen, würde endgültig feststehen. Susannah widmete sich niedergeschlagen ihrem Computer. Hektisch begann sie Zahlen zu analysieren und versuchte zu eruieren, wie sich dieser finanzielle Rückschlag auf das Wildfire-Projekt auswirken würde. Noch bevor sie ihren Sessel herumschwenkte, spürte sie nach einer Weile, dass er in der Tür stand.
    »Hi, Suzie.«
    So viele Jahre war alles in ihr zum Leben erwacht, sobald sie ihn nur gesehen hatte. Jetzt fühlte sie sich wie betäubt. Langsam hob sie den Kopf und sah ihn so, wie er anderen erscheinen musste, die nicht in seinen Bann gerieten. Er wirkte müde und nervös, und er brauchte dringend einen Haarschnitt. Sein Hemd und seine Hose waren zerknittert, als hätte er darin geschlafen.
    »Warst du im Haus?«, fragte er und betrat ihr Büro.
    »Ja, ich habe ein paar Sachen geholt.«
    »Wenn wir das Problem lösen wollen, kannst du nicht einfach weglaufen.«
    Erst jetzt , nachdem sie ihn verlassen hatte, wollte er sich damit befassen? Eigentlich hätte sie’s voraussehen müssen. Warum tat es trotzdem so weh?
    »Da gibt’s nichts zu erörtern, Sam, es ist vorbei. Mir reicht’s.«
    »Hör mal, Susannah ...« Mit allen Fingern fuhr er durch sein wirres Haar, ballte eine Faust und schob sie in die Hosentasche. »Tut mir ehrlich Leid. Da habe ich wirklich Mist gebaut. Aber es muss nicht das Ende sein. Hätte ich gewusst, was für ein Riesengetue du machen würdest...«
    »Darüber will ich nicht reden!« Entschlossen rang sie nach Fassung. Dank jahrelanger bitterer Erfahrung hatte sie gelernt, wie leicht man Sams verdrehter Logik auf den
Leim gehen konnte. Und in diesem Moment war ihre Seele noch zu verletzlich für solche Diskussionen. »Während der Arbeitsstunden sollten wir nur übers Geschäft reden, Sam.« Sie stand auf und ging um ihren Schreibtisch herum. »Soeben hat mir Mitch erzählt, wir hätten den Vertrag mit dem Staat Kalifornien verloren, weil die Regierungsvertreter das Gerücht gehört haben, wir wollten SysVal verkaufen. Erklär mir bitte, warum du uns dermaßen brutal in den Rücken gefallen bist.«
    Sam sank in einen Sessel und streckte die Beine aus. Wie ein beleidigter Schuljunge ließ er die Schultern hängen. »Ist das nicht offensichtlich? Wir müssen verkaufen, weil die Wirtschaft einer Rezession entgegenrast. Im ganzen Valley gehen die Firmen den Bach runter, eine nach der anderen. Reines Glück, dass wir uns so lange gehalten haben! Aber wir sollten’s nicht auf die Spitze treiben. Und der Deal mit Kalifornien war ohnehin bescheuert.«
    »Und so hast du, ohne einen deiner Partner zu konsultieren, dem restlichen Aufsichtsrat zum Verkauf geraten?«
    »Was sollte ich denn machen?«, rief er kampflustig. »Du bist davongelaufen. Erinnerst du dich? Wie konnte ich dich konsultieren ?«
    Aber sie ließ sich nicht zu einer Streiterei verleiten. »Und Mitch? Und Yank? Die sind hier geblieben.«
    »Von so was verstehen sie nichts – nicht so viel wie du. Hör zu, Susannah. Klar, das kommt alles ein bisschen plötzlich. Aber es wird sich zum Guten wenden. Was wir gelernt haben, nimmt uns niemand weg. Mit unserem Know-how gründen wir eine neue Firma – eine viel bessere als SysVal. Wir sind zu schnell zu groß geworden. Diesmal gehen wir’s ein bisschen langsamer und bescheidener an. Überleg mal, wie viel wir über die Herstellung wissen. Alles werden wir automatisieren. Die Robotertechnik explodiert geradezu. Damit sparen wir Millionen an Laborkosten. Und dank unserer
bisherigen Leistungen werden sämtliche Investoren aus allen Staaten bei uns Schlange stehen.«
    Wieder einmal fand er die richtigen Worte. Aber die zündende Energie fehlte. Aus seinen Augen strahlte keine mystische Zukunftsvision. Deshalb durchschaute Susannah sein Ablenkungsmanöver. Um Zeit zu gewinnen, trat sie ans Fenster und betrachtete die Rasenfläche eines kleinen Innenhofs. Ganz hübsch – wenn auch etwas

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