Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)
Schluck. Dann lächelte er und entblößte perfekte weiße Zähne. »Wie ich höre, hast du deinen Mann verlassen. Tut mir Leid, dass deine Ehe nicht funktioniert hat.«
»Doch, sie hat funktioniert. Nicht für immer. Das gebe ich zu. Aber diese Jahre mit Sam möchte ich gegen nichts eintauschen.«
Wie sein verkniffenes Kinn verriet, missfiel ihm ihre Antwort. »Nun entdecke ich eine gewisse Vulgarität an dir, Susannah, die mir in unserer gemeinsamen Zeit nicht aufgefallen ist. Vielleicht müsste ich dankbar sein, weil unsere Hochzeit nicht stattfand. Wäre ich gezwungen worden, mit dir zusammenzuleben – das will ich mir gar nicht vorstellen.«
»Nein, ich auch nicht. Und jetzt, nach all den Jahren, hast du dein Ziel endlich erreicht. Sicher weißt du, dass SysVal am Rand des Bankrotts steht.«
Sein schlaues füchsisches Grinsen sträubte ihr Nackenhaar. »Unglücklicherweise.«
»Allerdings – unglücklicherweise für uns beide.«
Cal ließ den Cognac in seinem Glas kreisen. »Warum sollte sich das auf mich auswirken? Abgesehen von dem Profit, den mir der Falcon 101 einbringen wird.«
»Da irrst du dich, es wird sich sogar erheblich auf dich auswirken.« Nach einer kurzen Pause fügte Susannah leise hinzu: »Noch mehr habe ich nicht zu verlieren, Cal. Also nehme ich dich mit in den Abgrund.«
Drückendes Schweigen erfüllte den Raum, nur die ferne Orchestermusik durchbrach die Stille. Dann stellte er sein Glas ab. »Du bluffst. Gar nichts kannst du mir anhaben.«
Los, stell ihm die Falle, schrie eine innere Stimme. »Oh, ich werde dir sogar sehr wehtun. All die Leute da draußen im Garten – die FBT-Manager und Aufsichtsratsmitglieder, die US-Senatoren und Zeitungsverleger, all die wichtigen Persönlichkeiten ...« Als sie zu lügen begann, sank ihre Stimme zu einem Flüstern herab. »In ein paar Minuten gehe ich da hinaus und amüsiere die Gäste mit einer kleinen Geschichte über ungeheuerliche, tückische, kriminelle Manipulationen.«
Unter der Sonnenbräune färbte sich sein Gesicht grau. »Susannah, ich warne dich ...«
»Von einer Gruppe zur anderen werde ich gehen – und allen vom Mendhan Hills Yacht Club und deinen Kontakten zu einem gewissen Edward Fiella erzählen. Zum Beispiel werde ich den brandneuen Mercedes erwähnen, den er sich leisten konnte, nachdem er den dreckigen kleinen Job für dich erledigt hatte. Und ich werde alle Beweise vorlegen, die wir gesammelt haben.«
Seine Züge verhärteten sich. »Welch ein Unsinn – du hast keine Beweise.«
»Hier sind wir auf einer Party, nicht im Gerichtssaal. Also muss ich nichts beweisen.«
»Das ist Rufmord. Dafür werde ich dich ruinieren.«
»Das hast du schon getan.«
Wieder entstand beklemmendes Schweigen. Susannah wusste genau, was sie brauchte – eine definitivere Aussage auf dem Tonband. Mit fahrigen Fingern zog er ein blütenweißes Taschentuch aus der Brusttasche, presste es auf seine Stirn und steckte es wieder zurück. Beinahe sah sie, wie die Räder in seinem Gehirn rotierten, während er einen Ausweg suchte. Natürlich musste er annehmen, dass ihre Drohung, ihn vor all den Gästen anzuklagen, kein Bluff war. Sie wollte der Gerechtigkeit auf legale Weise zum Sieg verhelfen, nicht durch Klatschgeschichten. Doch das war nur möglich, wenn der Rekorder sein Geständnis aufzeichnete.
»Alle werden dich für verrückt halten.« Unter seinem linken Auge zuckte ein Muskel. »Niemand wird dir glauben.«
»Sicher werden einige Leute zu dir stehen. Aber du hast dir Feinde gemacht, Cal. Da draußen wandern mehrere umher. Und die werden mir glauben.«
Argwöhnisch verzog er die Lippen. »Und warum warnst du mich? Warum tust du’s nicht einfach?«
»Das sagte ich bereits, ich will dich schwitzen sehen. Du sollst wissen, was dir bevorsteht. So wie ich in all den Monaten voraussah, was geschehen würde – während ich meine Firma zusammenbrechen sah.«
»Verdammtes kleines Biest!«, stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
»Stimmt, Cal, ich bin das bösartigste Biest, das dir jemals über den Weg gelaufen ist.«
»Das lasse ich nicht zu.«
»Wie willst du mich daran hindern?«
Auf seiner Stirn perlten Schweißtropfen, und er griff wieder nach dem Taschentuch.
»Hast du es genossen, mich zu ruinieren?«
»Ich warne dich ...«
»Hat sich dein Herzschlag beschleunigt?«
»Halt den Mund, Susannah!«
»Brauchst du solche Kicks, um dich wie ein Mann zu fühlen?«
»Zum Teufel mit dir!«
»Von Frauen
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