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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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möglichst viel Lärm zu machen, obwohl die Geräusche zu leise waren, um bis in den Garten zu dringen. Nie zuvor hatte sie erkannt, wie große das Haus war, und sie betete inständig, irgendjemand möge hereinkommen.
    Nach weiteren qualvollen Schritten tauchte der Hinterausgang vor ihr auf, der zur Garage führte. Einen Arm brutal um Susannahs Hals geschlungen, nahm Cal einige Autoschlüssel vom Schlüsselbord. Sie krallte ihre Finger in seinen Unterarm, rang verzweifelt nach Luft und versuchte, bei Bewusstsein zu bleiben. Gnadenlos zerrte er sie die Stufen in die Garage hinab und schloss die Tür hinter sich. Sie befanden sich nun in einem abgeschiedenen Flügel des Gebäudes
 – weit entfernt vom Garten. Über ihnen lagen Susannahs altes Schlafzimmer, einige Gästezimmer – ein Teil des Hauses, der jahrelang nicht benutzt worden war. Selbst wenn sie schreien könnte – niemand würde sie hören. Großer Gott, flehte sie, schick jemanden in die Garage ...
    In dem halbdunklen Raum parkten zwei Autos – Paiges Mercedes und ein Chevy, den die Haushälterin benutzte und der am nächsten bei der Tür stand. Während Cal seine Gefangene zu diesem Wagen zog, ergriff er ein paar Arbeitshandschuhe. Kalte Angst verkrampfte alle Muskeln in ihrem Körper. Wozu brauchte er Handschuhe?
    Der Druck gegen ihren Hals ließ nach, und sie hustete. »Nicht – Cal ...«
    Beinahe hatten sie den Chevy erreicht, und wachsendes Entsetzen verlieh ihr neue Kräfte. Entschlossen bekämpfte sie ihren Peiniger, mit Fäusten und Zähnen und Füßen. Er fluchte und riss sie herum. Bevor sie sich schützen konnte, traf seine Faust ein zweites Mal ihren Kopf.
    Ein wilder schwarzer Whirlpool saugte an ihr, zog sie unerbittlich in zähflüssige Tiefen hinab. Jemand zerrte an ihr, bewegte ihren Körper. Nein! Sie würde sich nicht im Schrank einsperren lassen. Da war der Fuchskopf. Der Mann mit den Luftballons. Sie wollte sich wehren. Aber irgendetwas geschah mit ihren Armen. Die konnte sie nicht heben, nicht bewegen. Ringsum so viele Pelzmäntel, die sie erstickten ... Langsam schwebten grellbunte Ballons an ihren Augen vorbei, wippten in einem verrückten Tanz. Die wollte sie beobachten ... In ihren Ohren gellten heisere Atemzüge, ihre Arme ... Warum ließen sie sich nicht bewegen?
    Vor ihrem verschleierten Blick schwammen ein scharlachroter Chiffon und glitzernde Rheinkiesel. Ihr Kopf sank vornüber, dann nach hinten. Allmählich merkte sie, dass sie am Steuer eines Wagens saß. Der alte Chevy der Haushälterin...
Nun sah sie die Rheinkiesel etwas klarer, der lange Schal, der zu ihrem Abendkleid gehörte ... Cal trug Handschuhe. Mit diesem Schal fesselte er ihre Handgelenke ans Lenkrad.
    »Nein ...«, stöhnte sie und versuchte, sich zu erheben. Aber ihre Glieder versagten ihr den Dienst – irgendetwas stimmte nicht mit ihren Beinen – ihre Fußknöchel waren zusammengebunden.
    Keuchend beugte sich Cal durch die offene Autotür herein, um die Fessel, die ihre Handgelenke umwand, fest zu verknoten. Sie sah die gefärbte weiße Strähne in seinem Haar, die ihren Vater stets irritiert hatte. Wenn sie jetzt die Besinnung verlor ... Schmerzhaft pochte es in ihren Handgelenken, die Rheinkiesel gruben sich in ihre Haut. Viel zu fest hatte er den Schal zusammengezogen. Warum waren ihre Handgelenke gefesselt? Hatte er nicht erklärt, sie würde sich das Leben nehmen?
    »Tu das nicht«, murmelte sie unartikuliert.
    Nun trat er zurück, um sein Werk zu begutachten. Dann strich er mit einer fast sanften Geste ihr Haar aus der Stirn und glättete ihr Kleid. Als er mit dem Arrangement zufrieden war, kurbelte er das Autofenster hinab und schloss die Tür.
    Ihre Kehle war staubtrocken, ihre Zunge fühlte sich geschwollen an. Immer noch halb betäubt von dem unbarmherzigen Fausthieb, fiel es ihr schwer zu sprechen. »Cal – tu es nicht.«
    »Glaub mir, es hätte nicht geschehen müssen « , flüsterte er. In seiner Stimme schwang Reue mit. Doch eine wilde Entschlossenheit glühte in seinen Augen. »So weit sollte es nicht kommen. Aber – du darfst mich nicht ruinieren.«
    »Ich werde nichts verraten ... Das verspreche ich ...«
    »Tut mir Leid. Wirklich.« Ein letztes Mal überprüfte er die Fessel. Ihre Hände begannen sich qualvoll zu verkrampfen
und zuckten, als er sie berührte. »Später komme ich zurück und binde dich los«, fügte er fast unhörbar hinzu. »Danach.« Wenn sie tot war. Bevor jemand ihre Leiche fand. Man würde

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