Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)
kehrten sie zum Haus zurück. Der Geruch eines Barbecues erfüllte die Abendluft. Im Nachbargarten spielten ein paar Kinder mit Taschenlampen Fangen.
Sie gingen in die Küche, und Sam dirigierte Susannah zum Tisch. »Setz dich, heute kümmere ich mich ums Dinner. Morgen bist du dran.«
Wie ihr das flaue Gefühl im Magen verriet, würde sie noch immer keinen Bissen hinunterbringen. »Wir haben erst vor zwei Stunden gegessen.«
»Ja, ich weiß. Aber ich bin schon wieder hungrig.«
Sam spähte in den Kühlschrank. »Was meine Ernährung betrifft, bin ich irgendwie komisch. Manchmal esse ich zwei Tage gar nichts – und dann alles, was ich in die Finger kriege.« Er nahm noch eine Cola aus dem Kühlschrank, schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Offenbar hatte er nichts weiter gefunden, was ihm schmecken würde.
Er nahm einen Schluck. In seinen Augen erschien ein so faszinierender Ausdruck, dass Susannah wegschauen musste. »Anscheinend trinkst du ziemlich viel Cola«, bemerkte sie nervös.
»Danach bin ich süchtig. Als ich aufhörte, Pot zu qualmen, wurde ich von Cola abhängig.« Er schlenderte zur Schiebetür der Speisekammer und stieß sie mit einer Fußspitze auf. Nachdem er den Inhalt der Regale inspiziert hatte, entschied er sich für einen Laib Weißbrot, ein Glas Jif-Erdnussbutter und eine Plastikflasche mit Honig. Dann holte er zwei Messer und zwei Teller und setzte sich neben Susannah.
»Welch ein fabelhaftes Gourmet-Dinner ...«, meinte sie leichthin und versuchte, die schmerzhafte Anspannung in ihrem Körper zu lockern.
Ohne zu lächeln, entgegnete er: »Ich denke nicht nur ans Essen.«
»Woran denn sonst noch?« O Gott, was für eine blöde Frage. Was für eine unglaublich idiotische Frage. Er dachte an Sex. An Sex mit ihr.
Sam quetschte einen Honigklecks aus der hellgelben Flasche auf seinen Zeigefinger. Als er daran saugte, ließ er Susannah nicht aus den Augen. »Kannst du’s nicht erraten?«
Mitten in ihrer Brust entstand ein heißes Verlangen, dann strömte es durch ihren Körper hinab bis in die Beine. Sie wollte sich zwingen, aufzustehen und wegzulaufen. Aber sie blieb wie gelähmt sitzen. Wenn Sex alles ist, was ihn an mir interessiert ... Sie wusste, dass er ein Draufgänger war. Reizte ihn nur die Herausforderung, die er in ihr sah? Bevor sie die Situation besprochen hatten, durfte nichts zwischen ihnen geschehen. Sie sollten einander besser verstehen, ehe sie etwas taten, das sie nie mehr rückgängig machen konnten.
Sam legte den Kopf schief, und die Haarspitzen bildeten eine dunkle Wolke auf seiner linken Schulter. Als würde sie plötzlichen Heißhunger verspüren, packte sie das Erdnussbutterglas. Ungeschickt schraubte sie den Verschluss ab und formulierte in Gedanken, was geklärt werden musste.
Mit einem trägen Lächeln nahm er ihr das Glas aus der Hand. »Habe ich nicht gesagt, heute würde ich fürs Dinner sorgen?«
Sie beobachtete, wie er eine Brotscheibe mit Erdnussbutter bestrich und auf den Tisch legte. Dann ergriff er die Honigflasche, und schaute Susannah kurz an. Ihr Atem stockte. Wie im Zeitlupentempo näherte sich seine andere Hand den winzigen, mit Seide umhüllten Knöpfen ihres Brautkleids. Dagegen müsste sie ja nun eigentlich vehement protestieren.
Doch sie brachte kein Wort hervor, während er das Oberteil ihres Kleids aufknöpfte. Erst unterhalb ihrer Brüste hielt er inne. Weil das Kleid gefüttert war, trug sie kein
Hemd, nur einen durchsichtigen BH und ein passendes Höschen. Diese Reizwäsche hatte sie gekauft, um Flammen in Cal Theroux’ schwerfälliger Seele zu entzünden.
Sam hakte einen Finger unter die BH-Schließe an der Vorderseite und zog daran, aber er öffnete sie nicht. »Hast du Angst?«
Panische Angst ... Sie starrte die Honigflasche an, die er nach wie vor hielt, und ihr Mund wurde trocken. Könnte sie bloß unter seine Haut greifen und seine Kühnheit herausreißen. »Nein – nein, natürlich nicht ...«, stammelte sie. »Sei nicht albern.«
Sein rauer Daumen glitt über die obere Wölbung einer Brust. »Vielleicht solltest du dich fürchten, Baby. Weil du nicht einmal ahnst, was ich mit dir machen werde.«
In ihrem Körper schienen Raketen zu explodieren, und heißes Verlangen besiegte die zitternden Nerven. Tu es, wollte sie schreien, bitte, tu es ... Um sich zu beherrschen, schlang sie ihre Finger im Schoß ineinander. Wenn sie auch auf einem Motorrad vor ihrer Hochzeit geflüchtet war, Sandalen mit
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