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Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber

Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber

Titel: Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Janssen
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Rippen, den anderen legte sie flach gegen seine Brust, die Fingerspitzen dort, wo sie seinen Herzschlag spürte. Henri hob eine Hand und rutschte näher an sie heran, erstarrte plötzlich und zog sich wieder zurück. Ihr Bauch wurde kühl. Bis jetzt hatten sie sich noch nie geküsst. Sie wusste, sie sollte es ihm nicht erlauben, aber er hatte Sylvie geküsst, und nun ersehnte sie sich dieses Vergnügen auch für sich selber. Also beugte sie sich vor und küsste ihn zum ersten Mal, so sinnlich sie nur konnte, so wie Maxime und sie sich einst geküsst hatten.
    Aus Henris Kehle kam ein tiefer Ton. Er legte die Hände um ihren Kopf, drehte sie ein wenig weiter zu sich herum und tauchte seine Zunge in ihren Mund. Sie spürte mehr, als dass sie hörte, wie ihm ein weiteres leises Stöhnen entglitt; und aus ihrem Mund kam das Echo. Er schob ihren seidenen Morgenmantel beiseite und umfasste ihre Brust, küsste sie erneut und murmelte dann: “Ich brauche … einen Moment …” Seine Augen fielen zu. Camille schloss ebenfalls ihre Lider. Als sie sicher war, dass er schlief, schmiegte sie sich so eng an ihn, wie sie es wagte. Sie konnte ihm diesen kurzen Augenblick der Ruhe schenken.
    Sylvie berührte ihre Schulter. “Madame?
Schläft
er etwa?”
    Camille streichelte Henris Nacken. “Ich glaube schon.”
    “Ich wecke ihn für Euch, diesen undankbaren Kerl.”
    “Nein, es ist besser, ihn ein wenig ausruhen zu lassen, dadurch wird seine Darbietung umso besser”, erklärte sie. Über ihre Schulter schaute sie Sylvie an und blies dabei eine Haarsträhne fort, die sich über ihren Mund gelegt hatte. Vielleicht konnte Sylvie ihr dabei helfen, sich gefühlsmäßig nicht zu sehr auf Henri einzulassen. “Ich möchte, dass du auch mitmachst. Würdest du das für mich tun?”
    Sylvie schaute sie finster an. “Das müsst Ihr mich nicht fragen. Ich werde alles tun, was Ihr von mir wollt, immer.” Sie zog den Stuhl näher ans Bett heran. Mit ihren wild auf die Schultern herabhängenden Haaren und ihrem kecken Gesicht sah sie aus wie ein ungezähmter Baumgeist, entschlossen, alle Sterblichen zu verführen.
    Während ihrer Darbietung mit Henri war Sylvie anders gewesen als in der vorherigen Nacht; selbstsicherer und dreister, mehr die Sylvie, die Camille gemeint hatte zu kennen. Sie hatte keine Ahnung, wohin das sanfte, zärtliche Mädchen verschwunden war, das sie in der Nacht erlebt hatte, ob sie sie jemals wiedersehen würde und ob sie das überhaupt wollte. Das, was sie gemeinsam erlebt hatten, war zu gefährlich: Camille hatte zu viel gedacht, war unfähig gewesen, die Freiheit zu finden, die sie brauchte, während sie sich so sehr von Sylvie hatte leiten lassen. Sie wollte nicht alles über Sylvies tiefstes Inneres erfahren, nachdem sie all die Jahre Sylvie als freche Göre gekannt und gemocht hatte, die es genoss, Macht über andere zu haben.
    Camille drehte sich halb und griff nach Sylvies Hand. “Ich möchte, dass du das hier genießt. Ich dachte, du hättest mit Henri Spaß gehabt.”
    “Oh, den hatte ich, Madame, das könnt Ihr mir glauben.” Widerwillig fügte sie hinzu: “Er ist … nun, er ist Euer dennoch nicht würdig, aber er ist eine nette Ablenkung. Und ich denke nicht, dass er Euch verraten würde, um seine eigene Haut zu retten.”
    “Das ist zweifellos ein großes Lob”, stellte Camille fest. “Komm her. Du bist so klein, ich glaube, du passt auch noch mit ins Bett, wenn wir uns eng aneinanderschmiegen.”
    “Vielleicht wenn Ihr den riesigen Kerl an die Wand schiebt”, erwiderte Sylvie.
    Henri erwachte, als Sylvie an seinem Bein zog, und sah die beiden Frauen verwirrt an, bevor sich seine Augen plötzlich verstehend weiteten. “Habe ich lange geschlafen?”
    Camille lächelte. “Vielleicht solltest du ruhig liegen bleiben und noch ein wenig ruhen.” Indem sie sich auf ihn legte, schaffte sie an der Bettkante Platz für Sylvie.
    Das Mädchen beugte sich über Henri, küsste ihn und zerzauste ihm die Haare. “Würdest du mir gehören, wäre ich nicht so nachsichtig”, stellte sie fest. “Männer sind dazu da, uns Frauen Vergnügen zu bereiten.”
    Er grinste, obwohl er gleichzeitig errötete. “Ich bin glücklich, Euch zu Diensten sein zu können.”
    Camille legte die Hände auf seine Brust und beschrieb mit den Handballen einen Kreis. “Vielleicht sollten wir ihn auf seine Aufgaben vorbereiten, Sylvie.”
    “Fangen wir mit den Füßen an”, beschloss Sylvie, kletterte aus dem Bett und stieg am

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