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Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber

Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber

Titel: Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Janssen
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nun in der Hand hielt und deren Riemen sich zu seinen Füßen über den Boden ringelten. Der Herzog hatte oft gedroht, sie auszupeitschen und ihre Haut mit Striemen zu überziehen. Sie hielt sich die Hand vor den Mund. Da war ein Zischen, dann zweimal kurz hintereinander das Geräusch von Leder, das auf nacktes Fleisch klatschte, und schließlich das Stöhnen eines Mannes.
    Sie spürte, wie Sylvie von hinten die Arme um sie schlang, während Henri sie von vorne hielt, die Wange fest gegen ihre gepresst. “Madame, Madame”, flüsterte Sylvie dicht an ihrem Ohr. “Kaspar bereitet ihm Vergnügen, keinen Schmerz. Er wird ihn nur leicht zeichnen, Ihr werdet sehen. Schaut hin, schaut hin, und Ihr werdet es sehen.”
    Camille hatte Kaspar versprochen zuzusehen, und sie würde ihr Wort halten. Sie nahm sich zusammen und schaute an Henris Ohr vorbei. Kaspar bewegte seine Handgelenke in gleichmäßigem Rhythmus, und dabei rührten sich seine Arme kaum. Die Peitschenriemen überkreuzten sich in der Luft, verknoteten sich aber nicht, senkten sich wieder und wieder auf ihr Opfer, so sanft, wie der Habicht über seine Beute, bis sich ein perfektes rosafarbenes Muster vom Rücken bis hinunter zu den Schenkeln abzeichnete. Die Trommlerin bearbeitete ihr Instrument in gleichmäßigem Takt. Fouet keuchte und stöhnte bei jedem Schlag, während sich seine kräftigen Hinterbacken an- und wieder entspannten. Aus seinem Haar tropfte Schweiß.
    Es floss kein Blut, obwohl die Peitschen auf seiner Haut Striemen hinterließen. Camille deutete mit dem Kinn auf Sylvies Hocker, und die Zofe setzte sich wieder. Dann machte Camille Henri ein Zeichen, sich in ihrem Armen umzudrehen, sodass auch er zusehen konnte, während ihr Kinn auf seiner Schulter ruhte.
    Es gefiel ihr, zu beobachten, wie geschickt Kaspar die Peitschen durch die Luft sirren ließ, nachdem sie nun wusste, dass Fouet Lust empfand. Sie fragte sich, wie lange er diese Behandlung ertragen würde. Ihr Zeitgefühl war bereits verloren gegangen: die Schläge der Trommel, das Schnalzen der Peitschen, Fouets tiefes Stöhnen, all das verschwamm zu einem nebelhaften Geschehen außerhalb von Raum und Zeit. Nur allmählich wurde ihr bewusst, dass Kaspar den Rhythmus seiner Schläge beschleunigte, während gleichzeitig Fouets Keuchen lauter und lauter wurde.
    Plötzlich fuhr Fouet heftig zusammen und erschauderte in seinen Fesseln, sein Schwanz bewegte sich ruckartig auf und ab, aber die Riemen, die um Glied und Hoden gewickelt waren, verhinderten den erlösenden Erguss. Kaspars Peitschenschläge und die Schläge der Trommel steigerten sich zu einem Crescendo. Camilles Puls raste. Nun folgten Kaspars Schläge langsamer aufeinander, wurden schwächer, und schließlich ließ er die Peitschen ruhen. Die Trommel schwieg ebenfalls. Fouet sackte in den Fesseln in sich zusammen. Kaspar senkte die Arme. Er schwitzte ebenso stark wie Fouet. Nachdem er jede Peitsche noch ein letztes Mal durch die Luft geschlenzt hatte, rollte er die Riemen ordentlich in seiner Hand zusammen. “Monsieur Fouet”, rief er. “Seid Ihr zufrieden?”
    Fouet nickte schwach. Unter ihrem Kleid rann Schweiß an Camilles Rücken hinunter, und sie wünschte sich, sie könnte in sich zusammensinken wie Fouet. Kaspar nahm sich Zeit dabei, die Peitschen ordentlich zu verstauen, dann löste er Fouets Fesseln, beginnend mit der Mundsperre. Dabei sagte Kaspar so leise etwas zu Fouet, dass Camille ihn nicht verstand, und strich mit seinem Daumen über Fouets harten Schwanz. Fouet antwortete. Kaspar lächelte. Er drehte sich um und rief: “Sylvie! Bist du bereit, unserem Gastgeber zum Schluss einen weiteren Dienst zu erweisen?”
    Mit einem breiten Grinsen glitt Sylvie von ihrem Hocker. “Wenn es um so einen Mann geht, bin ich bereit, ihn für den Rest der Nacht zu unterhalten!”
    Sie konnte ihn gerne haben. Alles, was Camille wollte, war, sich in Henris starkem Körper zu verlieren und die vergangenen Tage zu vergessen. Unglücklicherweise würde sie damit aber Schwäche zeigen, und ihre Autorität als Herzogin war alles, woran sie sich noch festhalten konnte.
    “Ich werde allein schlafen”, erklärte sie, nachdem Sylvie den Raum verlassen hatte. “Geh du zu Kaspar, Henri. Er soll dir beibringen, wie man sich mit dem Messer verteidigt. Damit kann er genauso gut heute Abend anfangen.”
    Henri senkte den Kopf. “Seid Ihr sicher, Madame?”
    “Geh”, wiederholte sie.
    Nachdem auch er gegangen war, nahm sie einen langen und

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