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Die Hexe muss brennen. Historischer Roman. (German Edition)

Die Hexe muss brennen. Historischer Roman. (German Edition)

Titel: Die Hexe muss brennen. Historischer Roman. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Stöckler
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einem Zirkus? Deine Verkleidung hätte solchen Verdacht in mir wecken sollen.«
    »Mein Vater war Schauspieler einer wandernden Bühne. Meine Mutter reiste mit ihm und machte die Masken. Sie brachte es mir bei, damit ich ihr Handwerk fortführe. Euer Gnaden, was soll ich denn jetzt tun?«
    Die gestrenge Miene ließ sie plappern wie einen Backfisch und sie biss sich auf die Lippen. Der Zentgraf nahm das Kopftuch mit den angenähten Haaren hoch und betrachtete es wie eine verfaulte Ratte. »Das ist nicht die Maske eines Schauspielers. So was ist für einen üblen Zweck ersonnen. Warum erzählst du mir Märchen über eine tugendhafte Frau? Denkst du, ich glaube das? Die Lüge ist gründlich misslungen. Warum sagst du nicht einfach die Wahrheit?«
    »Aber ich sage doch die Wahrheit! Euer Gnaden, bitte! Wenn Ihr Euch erkundigt, wird jeder das sagen.«
    »Ich bezweifle, dass du jemandem dein wahres Gesicht zeigst. Soll es das sein? Das verzweifelte Mädchen, das nicht weiß, was ihm passiert? Das ist genauso eine Maske wie die Zigeunerin.«
    »Aber Euer Gnaden! Bitte! Glaubt mir doch!«
    »Halte den Mund.«
    Luzia merkte sowieso, dass ihre Stimme hysterisch wurde, also gehorchte sie sofort. Bevor sie sich versah, hatte sie sich um Kopf und Kragen geredet. Vorsicht! Am besten nur noch Fragen beantworten und auch die behutsam.
    »Reden wir über deinen Leumund. Du bist eine erwachsene Frau, die nicht verheiratet ist. Wann warst du das letzte Mal zur Beichte?«
    »Ich bin evangelisch.«
    Die Ohrfeige kam so unerwartet, dass Luzia hinfiel und unsanft auf dem Boden aufkam. Sie riss die Hand hoch, legte sie auf die brennende Wange und starrte den Zentgrafen mit weit aufgerissenen Augen an. Er sah auf sie herab. »Wie kann man sich nur solchem Irrglauben verschreiben? Beinahe hätte ich dir geglaubt, dass du nichts davon weißt. Jetzt wird die ganze Angelegenheit absurd. Du hast dich vor dem Altar bekreuzigt, sagen die Büttel. Was versprichst du dir davon? Willst du mich verspotten? Wache! Dieses Weib kommt zum Verhör!«
    Sofort traten zwei Büttel herein, packten Luzia rechts und links an den Ellenbogen und zogen sie hoch. Wie ein Kreisel drehten sich die Gedanken in Luzias Kopf. Was geschah da mit ihr? Was sollte das alles? Die Fürsten garantierten die Freiheit der Religion! Und doch hörte man davon, dass die Reformierten drangsaliert wurden. In welches Loch sollte sie jetzt geworfen werden? Nein, sie ließ sich nicht wie ein Schaf auf die Schlachtbank führen! Als die Männer sie auf die Tür zu schleiften, stemmte sie sich dagegen und wehrte sich. Sie konnte ihren rechten Ellenbogen frei bekommen und schlug nach dem Büttel auf ihrer Linken. Es kam zu einem Handgemenge, in dem sie den starken Männern hoffnungslos unterlegen war. Die reagierten viel schneller als sie und packten kräftiger zu. Es half ihr auch nicht, dass sie mit den Füßen um sich trat. Blitzschnell drehte einer ihre Arme auf den Rücken und der andere boxte ihr brutal in den Magen. Luzia krümmte sich vor Übelkeit und Schmerz zusammen. Einen Moment konnte sie nicht atmen. Eine Ohrfeige riss sie herum. Gerade als sie schreien wollte, sah sie die geballte Faust auf sich zukommen. Der Schmerz explodierte in ihrer Schläfe. Dann herrschte Dunkelheit um sie.

Kapitel 4 - Die Probe
    Lukas hörte das Klappen der Laboratoriumstür, aber er hob den Blick nicht von dem dicken Buch auf dem Pult. Den letzten Satz las er dreimal, bis er vor sich selbst zugab, die nötige Aufmerksamkeit nicht aufbringen zu können, wenn jemand hinter ihm stand. Aufseufzend drehte er sich herum. Trine knickste sofort. In Gedanken beglückwünschte er sich, dass Magdalene die Dienstboten so gut erzogen hatte. Niemand wagte, ihn im Laboratorium zu behelligen, wenn es nicht unabdingbar wichtig war.
    »Was gibt es denn, Trine?«
    »Herr, der Kutscher berichtete mir gerade eben, dass in der Nacht der Riegel zum Stall aufgebrochen wurde. Ich erkundigte mich bei der Aufwartefrau und sie bestätigte, dass heute Morgen schmutzige Fußtapfen durch das Haus liefen. Auf den ersten Blick scheint nichts zu fehlen. Fräulein Magdalene überprüft die Wertsachen.«
    Lukas schüttelte empört den Kopf. »Einbrecher? So ist es doch wahr, was dein Freund berichtete? Was mag der Dieb gesucht haben? Es gibt hier keinen wertvollen Schmuck, keine Wertgegenstände. Und an meiner kostbaren Laboratoriumsausstattung wird er kein Gefallen finden.«
    »Herr, wären die Fußabdrücke nicht, man wüsste gar

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