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Die Hexe muss brennen. Historischer Roman. (German Edition)

Die Hexe muss brennen. Historischer Roman. (German Edition)

Titel: Die Hexe muss brennen. Historischer Roman. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Stöckler
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fühlte sich sein Glied an, als er in dich eindrang? War es eiskalt oder glühte es wie die Hölle, aus der er kommt? Hab Vertrauen und beichte mir alles.«
    »Ihr … Ihr habt … versprochen …« Vor Schluchzen brachte sie die Worte nicht heraus und heulte daher frustriert auf.
    Balthasar strich über ihre Wange. »Sicher, das Beichtgeheimnis. Ich schicke sie fort.« Auf seinen Wink legte der Erste die Rute weg und ging mit dem anderen hinaus. Als die Tür geschlossen war, überkreuzte Balthasar die Arme vor der Brust und betrachtete Luzia eingehend. »Wir können unendlich so weitermachen. Kleines, dein Podex hat sich gerade einmal ein wenig gerötet. Vielleicht gibt es blaue Flecke, aber übermorgen denkst du nicht einmal mehr daran. Ich versprach dir Gnade. Die soll dir zuteilwerden. Vom ersten Moment an war mir klar, dass der Tod auf dich wartet. Wir müssen deinen Körper verbrennen, damit das Böse in dir nicht Unschuldige ansteckt. Es ist mir nur schleierhaft, warum du dir dessen nicht bewusst bist. Der Vollzug der Todesstrafe verlangt ein Geständnis und eindeutige Beweise. Bei Magdalene waren die Beweise zweifelhaft und wegen der Verdienste ihres Bruders fiel die Strafe mild aus, zu mild für meine Begriffe. So sehr sie sich auch verstellt, ich befürchte das Schlimmste für jeden Menschen, der sich mit ihr einlässt. Eindeutiger als bei dir können Beweise aber gar nicht sein. Du lässt mit Satans Hilfe hochheilige Papiere verschwinden. Was anderes als Hexerei soll das sein? Sag es mir! Das wiegt so schwer, dass eine andere Strafe als der Tod gar nicht erst in Betracht kommt. Weil du so ergeben mitgearbeitet hast, das ganze Ausmaß deiner Schuld darzulegen, beschließe ich, dass du das Feuer nicht erdulden sollst. Der Henker wird dir eine Schlinge um den Hals legen und wenn die ersten Scheite lodern, darfst du dich in die Schlinge fallen lassen, auf dass du dich erhängst und nicht die Qualen spürst, die das reinigende Feuer deinem sündigen Fleisch antut. Das ist die Gnade, die ich dir versprach.«
    Alles drehte sich um Luzia. Sie schnappte nach Luft. »Aber …«
    »Jetzt reden wir über den Weg zum Scheiterhaufen. Da du so tust, als ob du die Gepflogenheiten überhaupt nicht kennst, werde ich dir auch das erklären. Der Weg zum Scheiterhaufen zeigt der jubelnden Menge, was eine verstockte Hexe in der Hölle erwartet. Ist die Hexe geständig und bereut - sieht sie ein, dass ihr Leib verdorben ist und nur durch Feuer gereinigt werden kann -, wird ihr alles weitere erlassen. Dann erreicht sie nach einer kurzen Zeit im Fegefeuer als Strafe für ihre Sünden dann doch noch die himmlischen Gefilde. Eine störrische Hexe, die nicht abschwören will, die Satan die Treue hält, muss so sehr bestraft werden, wie es Menschen nur vermögen. Die Reinigung des Fleisches durch das Feuer ist nicht genug. Das Böse an jedem einzelnen ihrer verseuchten Körperteile muss herausgerissen und verbrannt werden. Wenn das erreicht ist, wenn das Böse ausgetrieben ist, bekennt sie vielleicht die Wahrheit und beichtet noch zwischen den lodernden Flammen, damit ihre Seele nicht in die Hölle hinabfahre. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, auch die schwärzeste Seele in allerletzter Sekunde zu retten. Das ist mein Lebensziel, Kleines, ich rette Seelen. Mein großer Schmerz ist es, dass ich zu diesem heiligen Zweck Körper zerstören muss. Doch, mein liebes Kind, was ist der Körper, und wenn er noch so sehr Pein über uns bringt, gegen das Geschenk einer reinen, geläuterten Seele! Bedenke und bereue und dann entscheide dich für das Himmelreich. Du bekommst die Frist von einer Stunde. Danach werde ich mit allen Mitteln versuchen, dein Geständnis zu hören. Wähle gut, mein Kind.«
    »Bitte«, schrie Luzia ihm hinterher, als er den Raum verließ, »ich bin keine Hexe!«
    Ungerührt ging er weiter, bis sie ihn den Gang hinunter nicht mehr sehen konnte. Es dauerte keine drei Minuten, da waren die beiden Wachmänner da. Der Eine trat hinter sie und griff um sie herum nach ihrer Brust. Seine harte, raue Hand drückte mit Kraft zu. Vergeblich versuchte sie, sich aus seinem Griff zu winden, als der Zweite kam und seine Hand zwischen ihre Beine schob. »Ich werd‘ sie trotzdem rasieren«, sprach er mit heiserer Stimme, während er einen Finger tief in sie schob und den Daumennagel in die feuchte Haut bohrte. »Mit Feuer.« Luzia heulte auf.
    Die Hand des Mannes hinter ihr kniff ihre Brustwarze, sein heißer Atem leckte über

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