Die Hexe muss brennen. Historischer Roman. (German Edition)
denn so aus der Verantwortung?«
Bevor Luzia etwas dazu sagen konnte, erhob Magdalene sich. »Entschuldigt bitte, wenn ich euch so verlasse, aber ich konnte tagelang nicht gut schlafen. Jetzt, da ich mein eigenes Bett in erreichbarer Nähe weiß, verzehre ich mich danach. Ihr habt noch viel zu besprechen, lasst euch dabei nicht stören. Wenn ihr jemanden braucht, weckt Trine. Sie hat einen leichten Schlaf und wird euch gerne zu Diensten sein.«
»Mache dir keine Gedanken, mein Augenstern. Trine hat ein Gästezimmer für Luzia gerichtet und alles Nötige bereitgelegt.«
Mit einem deutlichen Gähnen verschwand Magdalene und schloss die Tür hinter sich. Luzia drehte ihr Weinglas in der Hand und Lukas starrte seiner Schwester hinterher. So langsam wurde Luzia das Schweigen ungemütlich. Patrizius war gegangen, Trine im Bett und Magdalene schlief sicher so schnell und tief, dass ein Kanonenschuss sie nicht mehr wecken konnte. Wenn Lukas jetzt nicht …
»Luzia, ich … Verzeih mir, aber …«
Sie sah ihm in die Augen und konnte nicht verhindern, dass sie nicht mehr loslassen mochte. Braune Augen hatten sie schon immer fasziniert und Lukas besaß ein Paar davon, in das sie hineinfallen wollte. Jetzt war das Schweigen nicht mehr ungemütlich. Sie saßen beide auf einer Bank und ließen gehörig Platz zwischen sich. Luzia überkam das Gefühl, sich an seinem Blick hin zu ihm zu hangeln, bis sie ihm ganz nah war. Auf einmal bewegte er sich wirklich auf sie zu, schob sich an ihre Seite und dann hielt er wieder ihre Hand. »Luzia«, flüsterte er.
»Zia, sagen meine Freunde.«
»Zia. Wunderschön. Du hast unglaublich blaue Augen. Blaue Augen sehen bei jeder Frau, in jedem Licht anders aus. Jede Blauäugige hat eine andere Nuance. Ein so klares Blau, wie du es besitzt, erkannte ich noch nie vorher. Als ich das erste Mal in deine Augen sah, wusste ich sofort, dass du mir niemals etwas Böses tun würdest.«
»Du warst so zornig.«
»Nicht auf dich. Vergibst du mir, dass ich dich anfuhr? Ich war nicht bei mir selbst.«
»Ach, Lukas, du hattest doch recht. Es war meine Schuld.«
»Niemals, Zia. Du hast alles wieder gut gemacht. Und noch viel besser: Du hast die Angelegenheit ein für alle Mal beendet. Darf … darf ich es … wiederholen?«
Luzia wusste sofort, was er meinte. »Bitte«, flüsterte sie und hatte noch nicht ausgesprochen, da spürte sie schon seine Lippen auf ihren. Unversehens fiel jede Zurückhaltung von ihm ab, er umschlang sie mit den Armen und schob sie rückwärts auf die Kissen, ohne ihre Lippen loszulassen. Sowie Luzia sanft mit ihrer Zunge seine Lippen berührte, nahm er die Einladung an und erkundete heftig mit seiner Zunge ihren Mund. Sie erwiderte seine Umarmung und schob ihre Hände unter seine Weste, tastete über das glatte Leinen des Hemdes. Als er ihre Brüste streichelte, legte sie seufzend ihren Kopf über die Lehne der Bank. Gleich fühlte sie seinen Mund auf ihrer Kehle, seine Zunge fuhr herunter zum obersten Bändchen der Bluse. Seine Hand verließ ihren Busen, um es zu öffnen. Mit hastigen Bewegungen half sie ihm und schob seine Hand unter das steife Mieder, wo sofort die Brustwarze unter seinen Fingern fest und runzlig wurde.
Luzia bog sich ihm entgegen und umschlang ihn mit ihren Schenkeln, doch unvermittelt bewegte er sich nicht mehr. »Luzia, was machen wir?«, flüsterte er heiser.
Ihr Atem ging schwer und eine Flamme brannte heiß in ihr, selbst ihre Augen versagten ihr den Dienst und zeigten nur noch Lukas, nichts sonst. »Lukas«, rief sie, »lass mich nicht im Stich!«
Betroffen starrte er sie an. »Dich im Stich lassen? Niemals.«
»Dann liebe mich! Ich gehöre dir und heute gehörst du mir. Wenn du jetzt gehst …«
Auf einmal umschlang er sie so heftig, dass ihr die Luft wegblieb. »Nie werde ich dich verlassen, wenn du mich brauchst. Oh Luzia, wie sehr ich dich begehre!«
Wieder fanden ihre Lippen sich. Nach und nach fielen die Kleidungsstücke um sie herum, sanken wie Blütenblätter auf den Boden, während Lukas’ Hände Feuerlohen auf Luzias Haut entfachten. Die Zunge sandte Schockwellen durch ihren Körper, als er die Spitzen ihrer Brüste damit berührte. Auf ihrem Leib hinterließen seine Finger Gänsehaut und doch fühlte sie Hitze darunter. Mit Küssen bedeckte er ihren Hals, die Brüste, glitt tiefer über ihre Rippen, verharrte am Nabel und erkundete ihn mit der Zunge. Luzia fühlte die starken Muskeln seiner Arme, mit denen er sich über ihr
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