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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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hast du auch nicht angefangen an dir zu zweifeln. Warum bei Amelie? Du, nein nicht nur du, wir beide haben alles getan, was wir tun konnten.“
    „Sie ist ein Kind und sie hat sich auf mich verlassen, mir geglaubt!“, schrie Morgan, griff sich ihre Tasche und stürmte aus dem Pub.
    Sug blickte ihr nach, war schon halb aufgestanden, setzte sich dann jedoch wieder hin. Es brachte nichts, ihr jetzt nachzugehen, sie selbst war zu wütend, sie mussten sich beide erst einmal abkühlen. Sug spießte ein paar Pommes mit so einer Wucht auf, dass die Gabel einen unangenehm knirschenden Ton auf dem Teller erzeugte.

    Wieso? Wieso tat sie das immer wieder? Wieso brachte sie immer wieder Amelie ins Spiel?
    Warf sie ihr deswegen Unprofessionalität vor, weil sie im Grunde ihres Herzens auch glaubte, dass Morgan etwas falsch gemacht hatte?
    Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Nein , dachte sie wütend , ich werde nicht anfangen zu heulen . Langsam und sehr bewusst atmete sie ein und aus, schloss die Augen, spürte die Kälte des Abends.
    Eine Welle seelischen Schmerzes, erzeugt von dem lähmenden Gefühl der Hilflosigkeit, überflutete sie. Eine Träne rann ihre Wange entlang, während sie verzweifelt um ihre Fassung kämpfte.
    Ein brummendes Piepsen kam ihr dabei zur Hilfe.
    Morgan zog ihr Smartphone aus der Tasche und blickte auf die eingegangene SMS. Eine Nachricht von der Nummer, die sie erst ein paar Stunden zuvor kontaktiert hatte. Mit einem unguten Gefühl öffnete sie die SMS.
    Ein Wort! Nur ein Wort erschien auf ihrem Display.
    “Hilfe!“
    Das Smartphone verschwand in der Tasche, die Autoschlüssel wurden herausgekramt. Noch bevor sie auch nur einen Gedanken halbwegs zu Ende gedacht hatte, saß Morgan im Auto, legte den Rückwärtsgang ein und raste vom Parkplatz.

    Nervös blickte Sug von ihrem Teller auf. Hatte sie da gerade ihr Auto gehört?
    Aber nicht doch! Morgan konnte sauer werden, wütend den Raum verlassen, schreien wie eine Furie, allerdings war sie nicht der Typ, der jemanden einfach mitten in der Pampa stehen lassen würde.
    Sug schüttelte den Kopf und steckte sich das letzte Stück Steak in den Mund.
    Nein, so etwas würde Morgan nicht tun. Andererseits?
    Sug hörte auf zu kauen, sprang auf und rannte hinaus. Verstreut standen ein paar Autos auf dem übersichtlichen Parkplatz, ihres gehörte nicht dazu und es war ebenso wenig eine Morgan zu entdecken.
    Das halb gekaute Stück Steak rutschte unangenehm langsam ihre Speiseröhre hinunter, als sie es überstü rzt schluckte, um den Mund freizuhaben.
    „Morgan?“
    „Morgan?!“, schrie sie noch einmal, nur etwas lauter.
    „Verdammte Scheiße. Morgan wo bist du?“, schrie sie voller Wut.
    „Entschuldigen Sie, aber Sie haben noch nicht die Rechnung bezahlt.“
    Der Wirt hatte schon einige Zech preller erlebt, aber noch nie waren es so gut angezogene Frauen gewesen. Zudem umgab sie eine Aura der Justiz. Solche Leute verschwanden nicht einfach ohne zu bezahlen, hatte er zumindest geglaubt.
    Er war ihr sofort gefolgt, als sie aus dem Lokal gerannt war, hatte allerdings einigen Abstand zu ihr gelassen. Sie schien sehr wütend zu sein und wütende Frauen konnten ziemlich gefährlich werden, das wusste er nur zu gut. Wo er sie jetzt so sah, glaubte er nicht mehr, da ss sie die Zeche prellen wollte. Erstens war sie auf dem Parkplatz stehen geblieben und zweitens hatte sie weder ihre Jacke noch eine Handtasche bei. Nichtsdestotrotz war es seine Pflicht als Wirt, sie auf die offene Rechnung aufmerksam zu machen.
    „So eine ...“
    Wütend stampfte Sug zurück zum Pub.
    „Ich hatte nicht vor zu verschwinden. Bringen sie mir die Rechnung und einen Doppelten Gin Tonic“, knurrte Sug, als sie an dem Wirt vorbeiging.
    Vor nicht einmal fünf Minuten war sie noch am hadern mit sich gewesen, ob sie nicht zu weit gegangen war mit dem, was sie zu Morgan gesagt hatte. Jetzt war sie sich sicher, nicht weit genug gegangen zu sein.
    Schnaubend vor Wut wartete Sug auf die freundliche Stimme der Ansagen-Dame, die ihr mitteilte, dass der Gesprächspartner zurzeit nicht zu erreichen sei, doch zu ihrer Überraschung klingelte es nicht nur am anderen Ende der Leitung, es erklang auch Morgans Stimme.
    „Morgan? W o bist? Hast du sie noch alle?“, kreischte Sug.
    Der Wirt trat an den Tisch, stellte den Gin ab und legte die Rechnung daneben, peinlichst darauf bedacht den Blick gesenkt zu halten.
    „Hitchwick? Du bist gerade auf dem Weg nach Hitchwick? Und was ist mit mir?“,

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