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Die Hexenfalle

Die Hexenfalle

Titel: Die Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Katastrophe.
»Alte Vetteln auf Besenstielen rühren in irgendeiner widerlichen Brühe.
Igittigitt!«
    »Das
ist nur der kindliche Überhang des Ganzen .« Engsted
setzte, bevor er weitersprach, mit ungeheurer Bedächtigkeit seine Pfeife in
Brand. »Die Quintessenz des Glaubens war die Kraft des Bösen, die durch ein
Bündnis mit dem Teufel verliehen werden konnte. Dies Bündnis bedeutete, vom
Standpunkt einer Frau gesehen, vor allem körperliche Vereinigung mit dem Teufel
selbst oder einem seiner Dämonen .«
    »Das
klingt ja noch scheußlicher .« Kath zog ein Gesicht.
»Ich mag nicht einmal daran denken .«
    »Nun«,
mischte sich Trudi ein, »das wäre doch mal was Neues für dich .«
    »Ich
dachte, dieses Experiment würde eher dich reizen«, erwiderte Kath. »Wie willst
du sonst nach all den Jahren noch einen Mann abkriegen — es sei denn, du behext
ein armes, argloses Opfer ?«
    »Moment
mal .« Ich unterbrach das Geplänkel mit dem Mut der
Verzweiflung, bevor die Damen anfingen, sich gegenseitig die Haare auszureißen.
»Mir ist gerade etwas eingefallen, Steve. Kennen Sie die Bedeutung eines
lateinischen Zitats — malum secutum ?«
    »Es
bezeichnet das Unheil, das einer von Hexen ausgestoßenen Drohung folgt. Wo
haben Sie das gehört? Oh, natürlich.« Er paffte zufrieden an seiner Pfeife.
»Von Emma Langdon?«
    Ich
nickte. »Sie sagte, die Drohung sei bereits erfolgt, nun müsse das malum secutum bald
kommen .«
    »Es
ist ein Jammer, daß man nichts für sie tun kann«, seufzte Trudi. »Könnten Sie
ihr nicht helfen, Steve? Sie sind doch schließlich Psychiater .«
    »Aber
ich praktiziere nicht mehr .« Er schüttelte zweifelnd
den Kopf. »Vermutlich ist sie in ihrem jetzigen Zustand sehr viel glücklicher.
Ihr Geist hat nie den Schock verwunden und sich deshalb in den Hexenwahn
geflüchtet. Ich bin mir gar nicht sicher, ob es gut für sie wäre, ihr den
klaren Verstand zurückzugeben, selbst wenn man es könnte. Es gäbe keine Garantie,
wie lange die Besserung vorhält und ob sie nicht beim zweitenmal in völlige Umnachtung sinkt .«
    »Sie
werden ja wissen, wovon Sie reden«, sagte Trudi zögernd. »Aber es ist trotzdem
ein Jammer .«
    »Jede
Geisteskrankheit ist ein Jammer«, erwiderte Engsted salbungsvoll. »Mich
fasziniert nur die Einseitigkeit von Emmas Besessenheit .«
    »Das
hilft der Nichte auch nichts«, sagte ich. »Ich habe den Eindruck, daß Elaine
ihrer Tante bereits halbwegs glaubt .«
    »Das
Haus ist aber auch wirklich schaurig .« Kath schüttelte
sich noch einmal, hauptsächlich, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. »Ich frage
mich, warum sie es nicht verkaufen und nach Manhattan zurückziehen. Was ist
denn das für ein Leben, eingeschlossen in diesem Mausoleum ?«
    »Die
Bedingungen in Sarahs Testament hindern Iris, das Haus zu verkaufen .« Engsteds hageres Gesicht sah
noch bekümmerter aus. »Aber ich glaube, wir haben alle die nachbarliche
Verpflichtung, unser Bestes für Elaine zu tun .«
    »Da
müssen Sie aber erst Iris ausschalten«, sagte Kath sarkastisch. »Sie hat ihre
kleine Schwester in Watte verpackt. Vermutlich hält sie uns alle für so
lasterhaft, daß wir Elaine im Handumdrehen verderben würden .«
    Trudi
kicherte. »Vielleicht möchte sie nur keine Konkurrenz .«
    »Das
ist die erste vernünftige Bemerkung, die du heute abend gemacht hast«, pflichtete Kath ihr gnädig bei. »Ich habe mich schon oft
gefragt, ob die kleine Elaine eine Ahnung hat, was Iris anstellt, wenn sie...«
Ein leidender Ausdruck legte ihr Gesicht in harte Falten. »Dreht euch nicht um,
aber jetzt kommt Harry. Und schon wieder voll wie eine Haubitze.«
    Ein
kleiner fetter Kerl, dem das lange blonde Haar unordentlich in die Stirn hing,
kam entschlossen auf uns zugesteuert; bei jedem seiner unsicheren Schritte
schwappte etwas Alkohol aus seinem Glas. Als er näher kam, blieben seine Augen
auf Trudi haften und leuchteten auf wie Verkehrsampeln. Ihr Kleid war
allerdings tatsächlich sehenswert. Aus weißem Crêpe gearbeitet, schmiegte es
sich eng um ihren Körper, das dreieckige Dekollete war so geschnitten, daß
seine untere Spitze auf ihrer rechten Brust lag und einen faszinierenden
Streifen nackter Haut freigab.
    »Hallo,
Baby!« Der kleine Kerl blieb neben ihr stehen und befingerte den Stoff ihres
Kleides. »Wie geht’s denn unserer kleinen Jungfer? Sie kann sich offenbar nicht
entschließen, es wegen einem mit allen zu verderben .« Langsam ließ er die Hand über die üppige Kurve ihrer rechten

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