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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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Idiot.«
    »Da widerspreche ich nicht«, sagte Selena.
    »Aber es sind nur noch vier Tage bis zum Prozeß, Selena, und dann müssen wir Farbe bekennen. Alles, was du in der letzten Woche ausgegraben hast – ich meine, das war wirklich prima Arbeit. Aber als ich den Fall übernommen habe, dachte ich, das wäre eine einfache Kiste – Mädchen sagt, Mann hat sie vergewaltigt, Mann ist einschlägig vorbestraft. Anklage, Prozeß. Und plötzlich hab ich ständig mit irgendwas Neuem zu tun – Hexenkram und Drogen und Beweismittel, die nicht eindeutig zuzuordnen sind. Das ist nicht mehr der Fall, auf den ich mich eingelassen habe.« Er preßte Daumen und Zeigefinger in die Augenwinkel. »Ich wünsche mir ein Jahr Zeit für die Vorbereitung. Und in der nächsten Sekunde will ich das nicht mehr, weil wir bei dem Tempo, das wir vorlegen, wahrscheinlich irgendwann rausfinden, daß Gillian Verbindungen zur sizilianischen Mafia hat.«
    »Du übertreibst. Obwohl, ich hab da was läuten hören, daß sie mal Praktikantin beim Präsidenten war.«
    »Sehr witzig«, brummte Jordan. »Ich habe keinen Schimmer, wie ich erklären soll, was in der Tatnacht passiert ist.«
    »Jack war einige Stunden vorher zusammengeschlagen worden. Du könntest sagen, er war körperlich in einer viel zu schlechten Verfassung, um die Tat zu begehen.«
    »Aber so jämmerlich war seine körperliche Verfassung auch wieder nicht, sonst hätte er sich wohl kaum in einer Kneipe besaufen können.« Jordan schüttelte den Kopf. »Ich kann die Aussage des Mädchens entschärfen, aber ich kann sie nicht widerlegen. Das einzige, was Jack von der Tatnacht in Erinnerung hat, ist einfach lachhaft. Bänder und ein Feuer und nackte Teenager –«
    »Nackt?« quietschte Thomas. »Chelsea war nackt?«
    »Wie soll ich die Geschworenen dazu bringen, das zu schlucken? Und dann einen Freispruch verlangen?«
    »Deshalb brauchst du Beweise, Jordan«, sagte Selena sanft. »Berechtigter Zweifel funktioniert meistens … aber wie du gesagt hast, die Alternative, die du anzubieten hast, ist ziemlich verschroben. Du mußt den Geschworenen deine eigenen Beweismittel liefern, damit sie wissen, daß Gillian in der Tatnacht im Wald Hexe gespielt hat. Ein Plastikbecher reicht da nicht aus.«
    Thomas packte seine Bücher zusammen. »Bis später«, brummte er. »Ich bin sicher, ihr werdet mich hier schmerzhaft vermissen.«
    »Ich weiß«, seufzte Jordan. »Aber falls sie Atropin genommen hat, ist das fast zwei Monate her. Die Droge hat sich nach sechs Stunden zur Hälfte abgebaut. Wenn wir ihr jetzt Blut abnehmen lassen, wäre nicht mehr das geringste nachzuweisen.«
    »Wir hätten ihr Blut gleich nach Jacks Verhaftung von einem privaten Labor analysieren lassen müssen. Wieso haben wir nicht daran gedacht?«
    Jordan blickte sie an. »Weil wir gedacht haben, sie sagt die Wahrheit.«
    Thomas’ Stimme drang aus dem Flur. »Ihr habt ihr Blut doch untersuchen lassen«, rief er. »Direkt im Krankenhaus.«
    »Bei routinemäßigen Drogentests ist Atropin nicht nachweisbar.«
    »Tja … warum könnt ihr es dann nicht noch mal machen lassen, mit einem komplizierteren Test? Was haben die denn anschließend mit der Blutprobe gemacht?«
    »Sie wurde zusammen mit den anderen Beweismitteln ins staatliche Labor –«, erklärte Jordan. »– heiliger Strohsack, die Beweismittel. Die DNA -Analyse wurde mit Blutproben gemacht, die man in der Tatnacht entnommen hatte.«
    »Und der ganze Kram wird aufbewahrt.« Selena war bereits aufgesprungen. »Wie schnell kriegst du die Unterschrift der Richterin für einen Antrag auf einen unabhängigen Test?«
    Jordan griff nach der Tasche, in der sein Laptop war. »Du wirst staunen«, sagte er.
    Roman Chu hatte sein erstes Labor in einer kleinen Kammer eingerichtet, die er von der Garage seiner Eltern abgetrennt hatte. Nachdem er sich den Ruf erworben hatte, forensische Tests wesentlich schneller durchzuführen als das staatliche Labor, dauerte es nicht mehr lange, bis er sich ein eigenes Gebäude und zehn Mitarbeiter leisten konnte, die noch in letzter Minute wahre Wunder für Anwälte bewirkten.
    »Vielen, vielen Dank«, sagte Jordan wohl zum zwanzigsten Mal.
    Nachdem die Richterin den Antrag bewilligt hatte, war Selena zum staatlichen Labor gefahren, um Gillians Blutprobe abzuholen. Die vorbereitende Arbeit war schon bei der DNA -Analyse erledigt worden: Das Blut war von den Zellen getrennt worden, das Serum eingefroren. Roman mußte nur noch das

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