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Die Historien von Jean-Marie Cabidoulin

Die Historien von Jean-Marie Cabidoulin

Titel: Die Historien von Jean-Marie Cabidoulin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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französische Flagge nicht grüßte, nur ein »English aus England« sein könne.

Fünftes Capitel.
In der Bai Marguerite.
    Nach dem Wiederaufwachen eines günstigen Windes nahm Bourcart mit Recht an, daß der »Saint Enoch« von den in der Nähe des Wendekreises des Krebses so häufigen Windstillen nichts mehr zu fürchten haben werde. Voraussichtlich erreichte er vielmehr die Bai Marguerite ohne weitere Verzögerungen, wenn auch erst gegen Ende der Fangzeit. Die Walfische sammeln sich in dieser Bai gewöhnlich nur in der Jahreszeit, wo ihre Jungen geboren werden, dann ziehen sie wieder nach dem Norden des Großen Oceans hinaus.
    Da der »Saint Enoch« seine halbe Thranladung schon gefaßt hatte, lag die Wahrscheinlichkeit vor, daß er sie hier werde um mehrere Hundert Fässer vervollständigen können. Hatte das angetroffene englische Schiff aber seine Campagne, wie es den Anschein hatte, noch nicht begonnen und sollte das, wie man ebenfalls annehmen durfte, erst in der Bai Marguerite geschehen, so war bei der schon vorgeschrittenen Fangzeit zu vermuthen, daß es hier keine volle Last werde einnehmen können.
    Die amerikanische Küste tauchte am 13. Mai, etwa in der Höhe des Wendekreises, vor dem französischen Walfänger auf. Zuerst kam da das Cap Lucas in Sicht, das die Südspitze der Halbinsel des alten Californiens einnimmt. Die Halbinsel begrenzt den gleichnamigen schmalen Golf, dessen andere Seite von der Küste des mexikanischen Sonora gebildet wird.
    Längs der (westlichen) Küste der Halbinsel und nicht weit von dieser mit leichter Südwestbrise hinaufsegelnd, kam der »Saint Enoch« an mehreren Inseln vorüber, die ausschließlich von einer Ziegenart, von Robben und von Seevögeln in unzähligen Scharen bewohnt waren. Ein Boot, das mit Heurtaux, einem sehr geschickten Jäger, ans Land ging, kam denn auch nicht leer zurück. Die Robben wurden abgehäutet, um deren Felle aufzubewahren, und die Ziegen ausgeschlachtet, um deren Fleisch zu gewinnen, das ein beliebtes und ausgezeichnetes Nahrungsmittel bildet.
    Auf der weiteren Fahrt längs der Küste ließ der »Saint Enoch« die Schildkrötenbucht an Backbord liegen. Tief im Innern dieser Bai sah man mehrere Schiffe vor Anker liegen, die jedenfalls auf See-Elefanten Jagd machten.
    Am 17. Mai gegen sieben Uhr abends kam der Kapitän Bourcart vor der Bai Marguerite an, in der er vor Anker zu gehen gedachte. Da es bald dunkel werden mußte, ließ er aus Vorsicht mit dem Bug seewärts beidrehen und lavierte in kurzen Schlägen in der Weise, daß er mit Sonnenaufgang des nächsten Tages wieder am Eingange der in die Bai führenden Wasserstraße lag.
    Die Strömung lief jetzt dem Winde entgegen, wodurch ein Anklatschen der Wellen entstand, wie ein solches häufig das Vorhandensein von Untiefen andeutet, so daß man wohl fürchten konnte, auf zu geringe Wassertiefe zu stoßen. Bourcart ließ deshalb auch zwei Boote mit Sonde und Schnur aussetzen, die genaue Tiefenmessungen vornehmen sollten. Zu seiner Beruhigung ergaben diese aber eine Tiefe von fünfzehn bis zwanzig Faden. Das Schiff steuerte also in die Fahrstraße hinein und gelangte bald nach der Bai Marguerite.
    Den englischen Dreimaster hatten die Wachen nicht wieder gemeldet. Wahrscheinlich sachte dieses Schiff andere, von den Walfischen noch mehr bevorzugte Fangplätze auf. Uebrigens bedauerte niemand, nicht in Gesellschaft mit ihm fahren zu müssen.
    Da die Bai mehrfach Sandbänke enthält, konnte der »Saint Enoch« nur mit größter Vorsicht weiter hineindringen. Das erste Mal war es heute zwar nicht, daß Bourcart diese Bai besuchte, da die Sandbänke aber ihre Stelle wechseln, war es von Wichtigkeit, die fahrbare Straße sicher zu erkennen. Vorläufig wurde einmal in einer kleinen, gut geschützten Bucht Anker geworfen.
     

    Ein Boot, das ans Land ging, kehrte denn auch nicht leer zurück. (S. 64.)
     
    Sobald die Segel eingebunden waren und der Anker sicher gefaßt hatte, begaben sich die drei Backbordboote ans Land, um Palurden, eine vortreffliche, auf Steinen und dem Strande hier in Ueberfluß vorkommende Muschelart, zu holen. Im Wasser wimmelt es hier obendrein von Fischen verschiedener Art, wie von Meeräschen, Lachsen, Hornfischen und anderen. Ferner fehlt es weder an Robben, noch an Schildkröten, freilich auch nicht an gefräßigen Haifischen. Holz konnte man sich leicht beschaffen, denn vielfach reichen dichte Wälder bis an die Küste heran.
    Die Bai Marguerite mißt dreißig bis

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