Die Hitlers: Die unbekannte Familie des Führers
Mark. Meinen Schwestern und Brüdern zahlte Angela Hitler etwa 1000 Mark. In weiteren Gesprächen sagte Angela Hitler mir, dass nun, da die Mutter gestorben sei, die gesamte elterliche Wirtschaft, wie es üblich sei, an den jüngeren Bruder, also Anton Schmidt, vererbt würde, und ich nun ohne persönlichen Besitz sei. Daher, so versicherte Angela Hitler, habe sie eine Gelegenheit gesucht, Adolf Hitler meine Lage zu schildern und von diesem eine ausreichende Summe für den Kauf eines Hauses zu erbitten.« 120
Das Geld für die Immobilie, 8 000 Mark, erhält später Hitlers Schwester Paula. Die Verwandten bedenkt Adolf auch in seinem ersten Testament vom gleichen Jahr finanziell:
»Für den Fall meines Todes verfüge ich:
1.) Mein Leichnam kommt nach München, wird dort in der Feldherrnhalle aufgebahrt und im rechten Tempel der ewigen Wache beigesetzt. (Also der Tempel neben dem Führerbau) Mein Sarg hat dem der übrigen zu gleichen.
2.) Mein gesamtes Vermögen vermache ich der Partei. Die mit dem Parteiverlage abgeschlossenen Verträge werden dadurch nicht berührt. Über die noch vorhandenen oder künftigen Einnahmen aus meinen Werken verfügt die Partei.
3.) Die Partei muß dafür folgende Beträge jährlich zur Auszahlung bringen:
a.) An Fräulein Eva Braun – München
auf Lebenszeit monatlich 1000 Mark (ein tausend Mark) also jährlich 12000 Mark.
b.) An meine Schwester Angela – Dresden
auf Lebenszeit monatlich 1000 Mark (eintausend Mark) also jährlich 12000 Mark. Sie hat davon ihre Tochter Trial zu unterstützen.
c.) An meine Schwester Paula – Wien
auf Lebenszeit monatlich 1000 Mark (eintausend Mark) also jährlich 12000 Mark.
d.) An meinen Stiefbruder Alois Hitler
einen einmaligen Betrag von 60000 Mark (sechzigtausend Mark).
e.) An meine Haushälterin Frau Winter –München
auf Lebenszeit monatlich 150 Mark (einhundertfünfzig Mark).
f.) An meinen alten Julius Schaub
den einmaligen Betrag von 10000 Mark und auf Lebenszeit eine monatliche Rente von 500 Mark (fünfhundert Mark).
g.) Für meinen Diener Krause eine Rente von monatlich 100 Mark (einhundert Mark) auf Lebenszeit.
h.) für die Diener Linge und Junge einmalig je 3000 (dreitausend) Mark.
i.) für meine Verwandten in Spital Niederösterreich den einmaligen Betrag von 30000 Mark (dreißigtausend) Mark die Verteilung dieses Betrages bestimmt meine Schwester Paula Hitler in Wien.
4.) Die Einrichtung des Zimmers in meiner Münchener Wohnung in dem einst meine Nichte Geli Raubal wohnte, ist meiner Schwester Angela zu übergeben.
5.) Meine Bücher und Briefschaften sind von Pg. (Parteigenosse) Julius Schaub zu sichten und soweit sie persönlich privater Art sind entweder zu vernichten oder meiner Schwester Paula zu übergeben. Pg. Julius Schaub hat darüber allein zu entscheiden.
6.) Meine sonstigen Wertsachen, mein Haus auf dem Obersalzberg, meine Möbel, Kunstwerte, Bilder, u.s.w. gehen in das Eigentum der Partei über. Sie sind vom Reichsschatzmeister zu verwalten. Soweit sich diese Gegenstände in meiner Berliner Wohnung in der Reichskanzlei befinden, sind sie von Pg. Schaub festzustellen.
7.) Der Reichsschatzmeister ist berechtigt kleinere Gegenstände als Andenken zur Erinnerung an ihren Bruder meinen beiden Schwestern Angela und Paula zu überlassen.
8.) Ich verordne, daß die Partei für meinen Adjutanten Bruckner und für den Adjutanten Wiedemann auf Lebenszeit würdig sorgt. Ebenso für Herrn und Frau Kannenberg.
9.) Zum Vollstrecker dieses Testaments bestimme ich die Pg. Franz. H. Schwarz als den Reichsschatzmeister. Im Falle seines Ablebens oder seiner Verhinderung den Pg. Reichsleiter Martin Bormann.
Berlin, den 2. Mai 1938
Adolf Hitler« 121
Es zeigt sich, dass Hitler seine Geliebte Eva Braun noch vor seinen Geschwistern erwähnt und sie zudem mit der gleichen Summe bedenkt. Nur der Stiefbruder Alois kommt mit der einmaligen Zahlung unterm Strich schlechter weg. Die 12 000 Mark jährlich ermöglichen den Schwestern und Eva Braun ein angenehmes Leben. Üppige Beträge sind das aber nicht, wenn man sieht, dass Hitler gleichzeitig Wehrmachtsoffizieren bei der Ernennung zum Feldmarschall bis zu 250 000 Mark schenkte und ihnen zu Weihnachten schon mal 60 000 Mark überreichen ließ.
Angela versteht es, sich weitere Gelder von ihrem Bruder zu sichern. Am 21. September 1941 unterzeichnet sie einen Vertrag mit Hitlers Vertrautem Max Amann, dem Geschäftsführer des Münchner Eher Verlages, und vereinbart ein »einmaliges Honorar« von 20
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