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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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ebenso wenig wie von irgendeiner anderen lebenden Seele.
    Ellowaine sprang gegen die Tür und rollte sich geschickt ab, als diese zersplitterte. Sie polterte über den mottenzerfressenen Teppich und sprang auf, die Faustäxte parat.
    Quinran hockte auf dem Boden und hielt sich mit einer Hand den Hinterkopf. Blut sickerte zwischen seinen Fingern hervor, aber nur ein bisschen, wie Ellowaine erleichtert bemerkte. Es war keine gefährliche Wunde.
    Im ersten Moment konnte sie nicht verstehen, wieso der Raum leer war. Jemand hatte den Korporal gepackt und ihm etwas über den Schädel gezogen, um ihn zum Schweigen zu bringen, aber wo …
    Rechts von ihr und in dem Dämmerlicht fast nicht zu sehen bot ein niedriges Loch in der Wand Zugang zur nächsten Kammer. Sie lauschte, aber sie hörte weder Schritte noch das Knarren von Bodenbrettern, was auf eine Bewegung hingedeutet hätte.
    »Kannst du aufstehen?«, fragte sie leise.
    »Ich kann sogar mehr als das.« Quinran erhob sich und nahm sein Schwert vom Boden hoch. »Wo sind diese Mistkerle? «
    »Um die kümmern wir uns später. Zuerst sehen wir nach den beiden anderen.«
    Der Korporal runzelte die Stirn, aber als Ellowaine zur Treppe ging, folgte er ihr.

    Sie stürmten die Stufen in nahezu leichtsinniger Eile hinunter, was die Treppe mit einem lauten protestierenden Knarren kommentierte. Es war leicht zu erkennen, wie weit ihre Kameraden gekommen waren, sie brauchten nur nach der letzten offenen Tür zu suchen. Sobald sie die knarrenden Treppenstufen verlassen hatten, gingen sie langsamer, die Waffen immer noch im Anschlag.
    Erst als sie näher kamen, sahen sie die roten Flecken auf dem Boden, die in den nächsten offenen Raum führten. Sie würgten, als sich der Staub in der Luft als der beißende, metallische Geschmack eines Blutbades auf ihre Zungen, Zähne und Kehlen legte.
    Ellowaine sprang an einer Tür vorbei, ging in die Hocke und richtete sich mit dem Rücken an der Wand wieder auf. Quinran tat dasselbe auf der anderen Seite der Tür.
    Eins, zwei zählte Ellowaine mit den Fingern ab. Dann sprang sie durch die Tür und fuhr mit durch die Luft wirbelnden Faustäxten herum. Der Korporal folgte ihr auf dem Fuß.
    Beinahe wären sie beide auf dem Blut ausgerutscht.
    »Bei allen Göttern!«
    Der Söldnerin waren Gewalt und Tod nicht unbekannt. Aber die Schnelligkeit, mit welcher der Tod diesmal eingetreten war, und die Tatsache, dass sie nichts gehört hatten, gaben ihr zu denken.
    Arkur lag direkt neben der Tür, ganz offensichtlich von einem einzigen Schlag getötet, der ihn von der rechten Schulter bis zur linken Hüfte durchtrennt hatte, ein grauenvolles, zerfetztes Spiegelbild ihrer eigenen Schärpe. Den Schleimspuren nach zu urteilen hatte sein Gegner ihn im Gang angegriffen und dann ohne viel Federlesens in diesen Raum hier gezerrt.
    Auf der anderen Seite des Gemachs lag Ischina neben der verschimmelten Matratze. Ihre Waffe neben ihr war komplett
zersplittert, und von ihrem Gesicht und ihrem Schädel war bis auf eine blutende Masse zertrümmerter Knochen so gut wie nichts mehr übrig. Von den Resten des Gemetzels halb verborgen wuchs eine kleine Pflanze durch die Bodendielen. Der Blütenkranz bestand aus einer Krone mit nadelartigen Dornen, von denen etliche zu fehlen schien. Ellowaine kniete sich hin und stellte fest, dass sie durch die Ledersohle von Ischinas linkem Stiefel gedrungen waren.
    Die Söldnerin wusste sehr genau, wann sie es mit Hexerei zu tun hatte.
    Sie öffnete den Mund, um Quinran einen Befehl zuzurufen, erstarrte jedoch, als sie den Schock auf seinem Gesicht sah. Seine Augen zuckten von links nach rechts, und im nächsten Moment stürmte er aus dem Raum.
    Ellowaine folgte ihm und bog gerade noch rechtzeitig um die Ecke, um zu sehen, wie er die Eingangstür des Hauses erreichte.
    Er riss sie auf, und sie hörte, wie er einen Befehl schrie: »Schaff sofort deinen Hintern hier rein!«
    »Korporal Quinran!« Als er nicht reagierte, setzte sie nach. »Gottverdammt, Korporal!« Sie erreichte ihn, riss ihn an der Schulter zurück und drückte ihn gegen die Wand. »Was zum Teufel tust du da?«
    »Wir brauchen Hilfe«, keuchte er, während Korporal Rephsiran über die Treppe in das Gebäude stürmte und nach einem Ziel für seine Armbrust suchte.
    »Das entscheide immer noch ich!«, knurrte Ellowaine und stieß ihn noch einmal gegen die Wand, bevor sie ihn losließ. »Komm nicht noch einmal auf die Idee, meine Befehle zu widerrufen, ohne mich zu

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