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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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und einer wahnsinnigen Wut, der Corvis nichts entgegensetzen konnte. Er hatte die Ellbogen auf den Boden gepresst, und seine Arme zitterten vor Anstrengung, als er die Axt nur wenige Zentimeter über seiner Brust quer hielt. Mit jedem Atemzug kamen sie und das Schwert, das dagegendrückte, näher. Er hatte keine Möglichkeit, den Baron abzuschütteln, keine Chance, ihn wegzutreten, und nicht einmal genug Platz, um den Kopf nach hinten zu neigen, um ihm die Stirn ins Gesicht zu hämmern.
    Also schnellte Corvis einfach nach vorn und biss Jassion mit aller Kraft in die Nase.
    Er spürte, wie der Knorpel unter seinen Zähnen nachgab, er hörte, wie er brach, noch bevor der Baron schmerzerfüllt aufschrie, und er würgte, als er das Blut und den Schleim zwischen seinen Zähnen spürte. Jassion zuckte zurück, woraufhin Corvis erleichtert aufatmete, da der Druck auf seine Arme und Brust nachließ. Er wagte es, eine Hand von Spalter zu nehmen, und hämmerte den Handballen gegen Jassions Kinn. Als der Baron noch weiter zurückwich, zog Corvis die Füße an, stemmte sie gegen die Brust seines Gegners und trat zu. Der jüngere Krieger flog in hohem Bogen durch das Loch in der Wand rücklings auf die Straße. Corvis spie den Knorpel und das Blut aus, bevor er aufstand und seinem Feind folgte.

    Jassion stand bereits wieder, und Corvis konnte seine Entschlossenheit nur widerwillig bewundern. Das Blut machte aus seinem Gesicht eine Maske, als es ihm über den Hals lief, und seine Atemzüge pfiffen obszön durch das Loch in seinem Gesicht.
    Aber auch wenn Corvis bisher keine so schreckliche Wunde davongetragen hatte, keuchte er nicht weniger angestrengt. Sein ganzer Körper fühlte sich zerschlagen und mitgenommen an, seine Rippen schmerzten, als wären sie auf Verelians Amboss flachgeschlagen worden, und seine Knöchel brannten, als wären sie mit zermahlenem Glas ausgestopft. Er war etliche Jahre älter als sein Widersacher, und diese Jahre hingen jetzt wie eine schwere Kette an seiner Taille.
    Beide Männer wurden allmählich langsamer und saugten die Kraft aus der Magie der Dämonenwaffen, um auf den Beinen zu bleiben.
    Jassion lächelte, ein widerlicher Anblick. »Du kannst mich nicht verletzen, Rebaine, nicht mehr als damals, als ich noch ein Kind war. Und ich halte länger durch als du.«
    »Wahrscheinlich ist dem so«, gab Corvis schwer atmend zu und ließ Spalter ein wenig sinken. »Aber ich, Jassion, ich betrüge.«
    Wäre der Baron im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen, hätte er gespürt, dass sie sich näherte, und wäre dem Schlag ausgewichen oder hätte ihn zumindest abmindern können. Doch so drang Irrials Schwert ungebremst in seinen Kettenpanzer, durchtrennte die Eisenglieder, zerfetzte ihm die Haut, weshalb er nur schreien und sich zur Seite werfen konnte, um zu verhindern, dass sie sofort noch einmal durch die Lücke in der Rüstung zustieß.
    Statt jedoch nachzusetzen und dabei zu riskieren, dass sie in die Reichweite dieses monströsen Flammenschwertes
kam, nahm die Baroness Verteidigungshaltung ein, senkte die Spitze der Klinge und wartete darauf, dass er sich auf sie stürzte … und dabei Corvis den Rücken zukehrte. Jassion jedoch ging nicht darauf ein, sondern schwang Kralle vor sich hin und her. Er trat langsam zurück und versuchte, ausreichend Abstand zu gewinnen, um sie beide im Auge zu behalten.
    »Wieso hat das so lange gedauert?«, fragte Corvis atemlos.
    Hinter Jassion erhoben sich die Wurzeln und Stängel der Pflanzen, denen er vorhin entkommen war, wie Schlangen in Angriffsstellung. Sie waren um ein Mehrfaches größer als zuvor. Einige zuckten wie Peitschenhiebe und hinterließen blutige Striemen auf seiner nackten Haut, während andere sich um seine Arme und Beine schlangen und ihn vom Boden hochrissen.
    Um die zertrümmerte Ecke des Restaurants bog ein räudiger Hund, hockte sich zu Irrials Füßen und kratzte sich gemächlich mit einer Hinterpfote hinter dem Ohr.
    Corvis leistete sich den Luxus, sich einen Moment Sorgen um seine Freunde zu machen. Er wusste, dass der Salamander schnell vertrocknete, nachdem sie die Höhle verlassen hatten, aber er hatte nicht erwartet, dass Seilloah so bald eine neue Gestalt benötigen würde. Dann konzentrierte er sich wieder auf Jassion. Der Baron hing hilflos in der Luft, schlug wild um sich und spuckte vor Wut, während er unablässig unzusammenhängende Beschimpfungen ausstieß.
    Zögernd öffnete Corvis den Mund, schloss ihn dann aber mit einem

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