Die Hormonformel
für Zellwände (Membranen), Hormone und mehr. Gesundheitlich wertvoll sind einfach ungesättigte Fettsäuren aus Oliven-, Erdnuss- und Rapsöl. Ebenso wichtig sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren) aus Meeresfisch (Lachs, Hering, Makrele) und Sonnenblumen-, Distel- oder Sojaöl. Doch auch hier macht zu viel des Guten dick. Deshalb sollten Erwachsene nicht mehr als 60 bis 90 Gramm Fett pro Tag essen.
• Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente:
Wer die Portionen der Insulintrennkost-Rezepte ganz aufisst – man kommt dabei auf 1500 bis 2000 Kilokalorien –, muss nicht befürchten, dass er einen Mangel an Eisen, Zink, Selen, Magnesium, Kalium, sekundären Pflanzenstoffen und sämtlichen Vitaminen erleidet.
Bei intensiviertem Abnehmen greifen Sie abends zu sogenannten Eiweiß-Bilanzmahlzeiten wie hochwertigen Proteincremes, -shakes, -suppen oder -riegeln. Sie decken 50 bis 100 Prozent des Tagesbedarfs an Vitaminen ab. Weil diese modernen Eiweißrezepturen gezielt entzuckert werden, um die Insulinreaktion zu senken, weichen sie erheblich von den üblichen Apotheken- und Supermarktprodukten ab (siehe Seite 189).
Falsches Timing ...
Wie bei so vielen Dingen im Leben spielt auch bei den Nährstoffen das richtige Timing die entscheidende Rolle. Zahlreiche Studien belegen: Sobald Sie bestimmte Nährstoffe oder Nährstoffkombinationen zur falschen Tageszeit zu sich nehmen, wenn Sie Ihrem Körper keine ausreichend langen Pausen gönnen, um die Mahlzeit zu verstoffwechseln, und solange Sie Ihren Alltag hauptsächlich im Sitzen oder Stehen verbringen, verschiebt sich der Zeiger Ihrer Waage unweigerlich immer weiter nach rechts. Insbesondere die Kombination von Kohlenhydraten wie Brot mit tierischem Eiweiß (beispielsweise Quark, Wurst und Käse) zum Frühstück und zum Abendessen lockt den Dickmacher Insulin im Übermaß. Zum einen reagiert die Bauchspeicheldrüse je nach Tageszeit unterschiedlich empfindlich auf Kohlenhydrate. Zum anderen wird der natürliche nächtliche Fettabbau durch Insulin ausgebremst. Dabei könnte der Stoffwechsel gerade nachts auf Hochtouren laufen (siehe > ).
... und die Muskelfalle
Solange Kalorienzufuhr und -verbrauch einander die Waage halten, verbrauchen Ihre Muskeln die mit der Nahrung aufgenommene Energie beziehungsweise das im Körper gespeicherte Fett. Wenn Sie die meiste Zeit des Tages sitzen oder stehen, nimmt die Muskulatur allerdings langsam, aber sicher an Kraft ab – ein Effekt, der durch den natürlichen Alterungsprozess noch verstärkt wird. Die Muskeln verkommen zum Depot für Zucker und Fette. Da ihre Speicherkapazität aber sehr beschränkt ist, überhitzen bei ständigem Nachschub die Energiekraftwerke in den Muskelzellen (Mitochondrien). Sogenannter oxidativer Stress entsteht: Freie Radikale (aggressive Sauerstoffmoleküle) stören oder zerstören die Körperzellen. Um sich davor zu schützen, machen die Muskelzellen ihre »Pforten« kurzerhand dicht. Es kommt zur Insulinresistenz durch eine Rezeptor-Down-Regulation (siehe > ).
Das stoppt die Fettverbrennung
Essen Sie zwischendurch einen süßen Snack – laden also weiter Zucker nach–, kommt es zu einem Insulinrückstau im Blut und die Fettverbrennung ist bis auf Weiteres blockiert. Dieser zentrale Stoffwechselvorgang beginnt bereits im Babyalter, sobald das Kind abgestillt ist, und kann mitunter ein lebenslanges Übergewicht auslösen.
Um den akuten Zuckerstau zu beseitigen, versucht der Körper, die Muskel- und Leberzellen mit Gewalt »aufzuschließen«. Um wenigstens einen Teil der Zwischenmahlzeiten in die Zellen zu stopfen, erhöht die Bauchspeicheldrüse die Insulinproduktion um ein Mehrfaches. Was trotzdem nicht mehr hineingeht, wird zusammen mit den Fettsäuren im Fettgewebe eingelagert, das sehr empfindlich auf den Insulinüberschuss reagiert. Gleichzeitig wird die Fettverbrennung viele Stunden lang blockiert.
Essen im Biorhythmus
Sich nach der Insulintrennkost zu ernähren, ist völlig unkompliziert. Die wenigen, einfach zu beherzigenden Regeln beruhen auf dem menschlichen Biorhythmus und den Stoffwechselbedürfnissen der unterschiedlichen Hormontypen. Im Klartext bedeutet dies, dass es vor allem darauf ankommt, zu welcher Tageszeit Sie welche Nährstoffe essen sollten. Wenn Sie außerdem täglich nicht mehr als 1800 bis 2400 Kilokalorien zu sich nehmen (davon 50 Prozent aus Kohlenhydraten, 30 Prozent aus Fetten und 20 Prozent aus Eiweiß – immer im richtigen
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