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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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es aber nicht.
    »Natürlich. Das habe ich dir doch bereits gesagt. Du hörst nur einfach nicht zu, wenn es dich nicht betrifft.Tja, heute ist mein Abend«, sagte sie. »Und du musst zu Hause bleiben. Du bist heute das Mauerblümchen, aber ich werde an dich denken, wenn ich etwas Köstliches esse und Musik höre und im Kabrio fahre und hinterher. Ja, auch für mich gibt es ein Hinterher.
    Pass auf das Geschäft auf«, sagte sie, winkte und lachte. »Ich erzähle dir morgen alles, wenn du lieb bist.«
    Sie drehte sich um und ging.
    »Warte, Tante Victoria«, rief ich hinter ihr her und fuhr so schnell ich konnte in den Flur. Sie steuerte auf die Haustür zu. »Wo sind die Schlüssel vom Auto?«, rief ich hinter ihr her. »Tante Victoria!«
    An der Tür drehte sie sich um.
    »Was ist? Was ist?«, rief sie und bekam ein rotes Gesicht.

    Ich rollte mich näher an sie heran.
    »Ich brauche diese Schlüssel«, sagte ich so ruhig wie möglich. »Du hast es versprochen, wenn ich die Papiere unterschreibe. Bitte«, sagte ich. »Wir haben eine Vereinbarung getroffen.«
    »Ich weiß nicht, wo sie sind. Ich suche sie morgen. Erzähl mir nichts über Papiere und Unterschriften. Ich will jetzt nicht übers Geschäft reden, du närrisches kleines Mädchen. Hast du denn gar kein Gefühl für richtiges Timing? Im Moment habe ich nur Rosinen im Kopf. Ich kann nicht ernsthaft nachdenken.Ausgerechnet du solltest das doch kennen.
    Versuche ein gutes Mädchen zu sein, bis ich zurückkehre.«
    »Tante Victoria!«
    Sie trat hinaus und schloss die Tür. Ich saß da und starrte ihr ungläubig hinterher. Dann wirbelte ich herum und rollte mich den Gang entlang zu ihrem Büro in der Hoffnung, dass sie diesmal vergessen hatte abzuschließen, aber das war nicht der Fall.
    Sie ist verrückt, dachte ich. Sie geht nicht zu einem Rendezvous. Sie ist versunken in irgendwelchen wilden Fantasien. Ich kann keinen Augenblick länger hier bleiben, aber ich werde nicht noch einmal versuchen, zur Straße zu gelangen. So viel war sicher. Ich fuhr zurück zur Treppe und überlegte. Mrs Churchwell hatte gesagt, dass das Telefon oben funktionierte. Die Frage war, besaß ich die Kraft
und den Nerv, mich all die Stufen hochzuziehen? Wenn ich ausrutschen und fallen sollte … Zumindest endete ich dann im Krankenhaus und gelangte hier heraus. Aber dann dachte ich, sie könnte mich auch aufheben und einfach mit gebrochenen Knochen zurück ins Bett stopfen.
    Sollte ich einfach warten und hoffen, Austin kehrte zurück wie versprochen? Oder waren Austin und sein Onkel von Tante Victorias Anwälten so sehr terrorisiert worden, dass sie sich fern hielten, besonders nach dem, was gestern passiert war.
    Mein Herz klopfte unentschlossen. Wie konnte ich einfach in mein kleines Gefängnis von einem Zimmer zurückkehren und warten? Ich würde mir Zeit lassen, versprach ich mir. Selbst wenn ich die ganze Nacht dazu brauchte. Ich würde langsam und vorsichtig hinaufgehen, um zu diesem Telefon zu gelangen.
    Ich komme dorthin, und wenn es das Letzte ist, was ich jemals tue. Normalerweise ist das nur ein Ausdruck, aber für mich hätte sich das sehr wohl als wahr herausstellen können.
     
    Zentimeterweise schob ich mich aus dem Rollstuhl auf die ersten Stufen. Ich saß dort und holte tief Luft. Mein Herz raste so, dass ich befürchtete, ich könnte auf halbem Weg in Ohnmacht fallen. Beruhige dich, Rain, sagte ich mir. Beruhige dich oder du brauchst es gar nicht versuchen.
    Es war gar nicht so schwer, die Treppe hinaufzukommen,
selbst mit meinen tauben Beinen. Dank meiner Therapie mit Austin hatte ich Kraft in Oberarmen und Schultern. Ich setzte mich auf eine Stufe, legte die Arme hinter mich und hievte mich auf die nächste Stufe. Alle zwei Stufen ruhte ich mich aus und hielt mich am Geländer fest. Um mich davon abzuhalten, in Panik zu geraten, zählte ich die Stufen. Dann wurde ich ein bisschen albern und sang: »Vierundzwanzig Stufen auf der Treppe, wenn ich noch zwei weiter geh, bleiben nur noch achtzehn.«
    Ich brauchte über eine halbe Stunde, aber schließlich legte ich die Hände auf den oberen Treppenabsatz und zog meinen Körper ein letztes Mal hoch. Ich war oben. Mein Herz klopfte vor Freude statt aus Angst und Furcht.
    Ich schaute hinunter zum Rollstuhl am Fuß der Treppe. Ich hatte das Gefühl, über einen Abhang zu spähen.Voller Hoffnung machte ich mich auf den Weg den oberen Flur entlang. Wie ich mich erinnerte, hatten alle Zimmer Telefonanschluss gehabt, aber ich

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