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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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sich dann plötzlich wieder auf, als ob winzige Birnchen hinter ihren Augen aus- und dann wieder eingeschaltet worden wären.
    »Wirklich?«, fragte sie trocken mit einer Stimme ohne jedes Gefühl, geschweige denn Mitgefühl. »Wieso überrascht mich das gar nicht? Wieso überrascht es mich nicht, dass dein persönliches Vergnügen wieder einmal Vorrang vor jeglicher Verantwortung oder Sorge um deine Familie oder den Ruf deiner Familie hatte? Wieso bin ich darüber gar nicht schockiert, Megan?«
    »Du hörst mir nicht zu. Bitte, hör zu«, bettelte ich. »Ich bin deine Nichte, nicht deine Schwester. Es ist sehr ernst für mich, schwanger zu sein. Ich brauche medizinische Versorgung. Du musst einen Krankenwagen rufen und sofort meine Ärzte benachrichtigen.«

    Ich griff nach ihrer Hand, aber sie wich zurück, als sei ich ein giftiges Gewächs.
    »Ach, hör doch auf. Glaubst du, du wärst das erste Mädchen, das sich in Schwierigkeiten bringt? Was glaubst du, was geschehen wird? Glaubst du, wir können alle Welt wissen lassen, was für eine Sauerei du angestellt hast? Willst du, dass ich den Krankenwagen hole, weil du glaubst, du könntest schwanger sein? Das ist lächerlich. Selbst wenn du wirklich schwanger bist, werden wir damit genauso fertig werden wie mit all deinen Fehlern, Megan, nämlich selbst, diskret, ohne dass alle Welt weiß, wie du bist.
    Und jetzt«, meinte sie, »tut es dir ganz gut, ein bisschen zu leiden. Vielleicht wird dir dann klar, wie egoistisch du gewesen bist und warum du nächstes Mal an uns andere denken sollst, bevor du alle Vorsicht in den Wind schlägst und in deinen Fantasien und Vergnügungen schwelgst.«
    Sie drehte sich um und marschierte zur Tür.
    »Warte!«, rief ich.
    »Was ist? Ich muss gehen«, sagte sie und drehte sich um. »Ich habe heute einen sehr, sehr wichtigen Termin. Er könnte Millionen wert sein. Kannst du dir vorstellen«, fragte sie mit vor Erregung weit aufgerissenen Augen, »kannst du dir vorstellen, dass ich, eine Frau,Vaters Firma so hoch gebracht habe, wie er es sich gar nicht vorstellen konnte?
    Vielleicht weißt du mich jetzt mehr zu schätzen. Vielleicht tun sie es jetzt beide.«

    Sie schaute zu Boden.
    »Versuche nicht noch mehr Sauerei zu veranstalten, hörst du.«
    Sie schloss die Tür fast ganz.
    »Warte! Lass mich nicht hier!«, schrie ich, als sie verschwand. »Ich bin nicht Megan!« Ich hörte, wie sie die Treppe hinunterging. »Komm hierher zurück und schau mich an! Hör mir zu! Tante Victoria!«
    Wenige Augenblicke später öffnete und schloss sich die Haustür, und sie war weg. Ich war allein. Die Krämpfe gingen weiter, meine Übelkeit kehrte zurück, immer wieder musste ich mich erbrechen, bis ich zu schwach war, um den Kopf vom Kissen zu heben.
    Ruh dich aus, sagte ich mir. Bleib ruhig und ruh dich aus; bald versuchst du, zum Telefon in ihrem Zimmer zu gelangen.
    Immer wieder schlief ich ein. Ich spürte, dass auch meine Blase versagte. Ich war nass und meine Krämpfe wurden immer schlimmer. Die Wellen der Übelkeit gingen über in etwas anderes, etwas darüber hinaus. Mein Körper fühlte sich immer wärmer an, mein Mund war plötzlich so trocken, dass ich nicht schlucken konnte. Meine Zunge war wie ein dickes Stück Sandpapier. Um Hilfe zu rufen tat weh.
    Der Schmerz zwischen meinen Schläfen, über meiner Stirn wurde so intensiv, dass mir Tränen in die Augen traten. Ich hatte das Gefühl, jemand mit
einem Daumen und einem Zeigefinger aus Stahl quetschte meinen Kopf dort zusammen. Ich konnte nur stöhnen und schluchzen. Ich verlor jedes Zeitgefühl. In diesem Zimmer gab es keine funktionierende Uhr. Ich weiß, dass ich im Laufe von Stunden immer wieder einschlief, dass mir immer heißer wurde, bis ich glaubte, das Bett stünde in Flammen. Wie sehr wünschte ich mir nur einen Schluck Wasser.
    Dass die Sonne von der Ostseite des Hauses verschwand, verriet mir, dass später Nachmittag war. Im Halbschlaf glaubte ich Schritte gehört zu haben und das Knarren der Tür, die weiter geöffnet wurde. Als ich die Augen öffnete, sah ich, dass die Tür bewegt worden war.
    Ich versuchte zu rufen. Ich glaubte, laut gerufen zu haben, aber bestimmt war es nicht lauter als ein Flüstern. Nach etwa einer weiteren Stunde kam sie ins Zimmer. Sie trug nicht länger ihr Kostüm.Was ich jetzt sah, war so verrückt, dass ich mich immer noch in einem Traum wähnte.
    Tante Victoria schien an mir vorbeizuschweben. Sie trug nur ein dünnes Negligé.
    Sie war so

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