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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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fügte sie lächelnd hinzu. »Ich habe einen wunderbaren Abend mit Grant verbracht.«
    »Du warst nicht mit Grant zusammen. Du wirst nie mit Grant zusammen sein«, brüllte ich, als sie langsam die Tür schloss und das Licht ausschaltete. »Tante Victoria!«
    Ihre Absätze klapperten davon.
    Ich drehte mich um und tastete nach dem Telefon, aber als ich den Hörer abhob, hörte ich nur Schweigen. Es erklang kein Wählton. Warum hatte sie es abschalten lassen? Stellte sie sich vor, Großmutter Hudson würde es benutzen?
    Wahnsinn.
    Ich ertrinke in ihrem Wahnsinn, dachte ich voller Panik.
    Ich fegte das Telefon vom Nachttisch, dass es zu Boden knallte.
    Hatte ich die Kraft, mich wieder auf den Weg nach unten zu machen? Und was sollte ich tun, wenn ich dort angelangt war?
    Ich stöhnte und senkte den Kopf auf das Kissen. Was hatte ich getan? Ich hatte mich von meinem Rollstuhl getrennt, der einzigen Möglichkeit, mich umherzubewegen, und war noch tiefer in die Falle dieses finsteren Loches getappt, wie jemand in einer Zwangsjacke, der sie dadurch, dass er sich dreht und windet, immer fester anzieht, bis er sich überhaupt nicht mehr rühren kann.

    Den Rest der Nacht schlief ich. Sobald ich erwachte, verspürte ich einen starken Brechreiz.Wellen der Übelkeit hielten mich davon ab, den Kopf vom Kissen zu heben. Ich holte tief Luft und versuchte ruhig zu bleiben. Was war los mit mir? War dies die Folge meiner großen körperlichen Anstrengung gestern? Ich spürte immer noch ein dumpfes Pochen im ganzen Körper.
    Als ich mich leicht nach rechts drehte, kribbelte es in meinen Brustwarzen und die Brüste schmerzten leicht. Warum war das so? Eine erschreckende Angst schoss mir die Wirbelsäule hoch wie das Quecksilber in einem Fieberthermometer. Ich schüttelte den Kopf, um diese Möglichkeit zu verneinen. Mir kam jedoch eine andere Möglichkeit in den Sinn. Ich hatte nicht darüber nachgedacht, weil ich mir so viele andere Sorgen um meinen körperlichen Zustand machte – aber meine Periode war schon vor Wochen ausgeblieben.
    All dies traf mich wie ein Schlag in die Magengrube und ich konnte mich nicht länger zurückhalten. Ich beugte mich über die Bettkante und erbrach mich. Zwischendurch schrie ich immer wieder nach Tante Victoria. Ich schrie nach irgendjemandem. Ich dachte, ich müsste auf der Stelle sterben. Ich schrie immer wieder. Schließlich tauchte sie an meiner Tür auf.
    Es war eine radikale Veränderung an ihrem Äußeren vor sich gegangen. Als sei sie aus einem Traum erwacht, aus einem Schlafwandeln hochgeschreckt
oder aus einem Koma zu sich gekommen, glich sie eher wieder der vertrauten Tante Victoria, zumindest in ihrer äußeren Erscheinung. In einem ihrer Schneiderkostüme, das Haar ordentlich gebürstet, ohne Make-up und Lippenstift stand sie in der Tür und schaute mit einem Ausdruck des Ekels zu mir herein, der von ihrem knochigen Gesicht aufstieg wie eine Luftblase an die Wasseroberfläche.
    Ihr verrückter Verstand war wieder in die Gegenwart zurückgekehrt, dachte ich. Hoffte ich.
    »Was tust du da?«, fragte sie.
    »Was ich tue? Mir ist schlecht«, sagte ich. »Wie konntest du mich so allein lassen?«
    »Du bist widerlich«, sagte sie, marschierte quer durch das Zimmer ins Badezimmer, wo sie ein Handtuch von der Stange riss, kam zurück und warf es auf die Sauerei.
    »Du musst einen Krankenwagen rufen und mich ins Krankenhaus bringen lassen«, sagte ich.
    Sie starrte mich an und schüttelte den Kopf.
    »Bei dir muss immer alles dramatisch sein, nicht wahr? Alles muss eine oscarwürdige Vorstellung sein. Immer musst du im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Selbst heute, selbst heute musst du so etwas tun.«
    »Was? Heute? Wovon redest du?«
    War sie doch nicht wieder zu sich gekommen? Wie sollte ich das feststellen, wenn ich sie nur anschaute? Wovon redete sie jetzt?
    »Du weißt, dass dies ein großer Tag für mich ist.
Vielleicht ist mir das größte Geschäft gelungen, das unsere Firma je auf die Beine gestellt hat.Wie stolz Vater sein wird. Du hast Angst, in meinem Schatten zu stehen, stimmt’s?«
    »Tante Victoria, hör auf und schau mich an. Ich bin’s, Rain. Ich bin krank. Ich glaube … ich glaube, ich bin vielleicht schwanger«, gab ich zu und erwartete, dass sie eine Tirade über Austin, den Mitgiftjäger, anstimmen würde, dass er mich absichtlich geschwängert hätte, um an mein Geld zu kommen.
    Sie hob den Kopf und presste die Lippen zusammen. Ihr Blick wurde finster und hellte

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