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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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fröhlichen Gästen und dem guten Essen fiel es leicht, die Schatten zu verdrängen, die hoffentlich nie wieder auftauchten.
    Trotzdem hatte ich, als alles vorüber war und ich mich von meinem Vater und seiner Frau verabschieden musste, denen wir versprachen, sie so bald wie möglich zu besuchen, eine schreckliche Vorahnung, dass all dieses Glück und diese Freude sich in Rauch auflösen und uns in der kalten Realität zurücklassen würden, in der ich immer noch querschnittsgelähmt war, in der ich immer noch eine schwierige Geburt vor mir hatte und in der die noch größere Herausforderung auf mich wartete, Mutter zu sein. Die rosarote Brille musste mir von der Nase genommen werden. Grauer Himmel war auch Teil unserer Welt, und all die Musik, die Blumen, das kostbare Porzellan und das wunderbare Essen konnten das nicht für auf Dauer ändern.
    Wir konnten es eine Weile aufhalten wegen unserer Flitterwochen auf den Bahamas, aber als wir zurückkehrten, hatten wir auch dunkle Tage, deprimierende Augenblicke, in denen wir unser Leben aneinander anpassten. Austin zeigte jedoch nie Stress oder Bedauern.Wie perfekt war er für mich, weil er so vertraut war mit dem, was jemand mit meiner Behinderung durchmachte. Er war immer
noch mein Therapeut, selbst während der Schwangerschaft, und schimpfte mit mir, dass ich zu faul sei, und erinnerte mich daran, dass die Geburt für mich und unser Baby umso leichter würde, je kräftiger ich wäre.
    Jetzt wo Tante Victorias Drohungen hinfällig geworden waren, bauten Austin und sein Onkel die Praxis weiter aus. Er hasste es, mich jeden Tag zu verlassen, aber ich bestand darauf, dass er meinetwegen nicht einen Teil seines Lebens, seine berufliche Karriere, aufgab.
    »Damit diese Ehe funktionieren kann, ist dein Opfer so viel größer als meines, Austin. Ich werde von einem zu großen Schuldgefühl niedergedrückt werden, um jemals glücklich zu sein«, warnte ich.
    Das verstand er und nahm seine Arbeit in vollem Umfang wieder auf. Im letzten Drittel der Schwangerschaft engagierten wir eine Krankenschwester, die zeitweilig bei mir war. Austin fand eine herrliche Frau Mitte fünfzig, Mrs Meriweather, die tatsächlich schon zwei querschnittsgelähmte Frauen während der Schwangerschaft und nach der Geburt betreut hatte. Sie stimmte zu, nach der Geburt bei uns einzuziehen und so lange, wie ich sie brauchte, zu bleiben. Sie war unverheiratet und hatte auch keine engen Verwandten, auf die sie Rücksicht nehmen müsste.
    Das schien perfekt zu sein.
    Als der Zeitpunkt der Geburt näher kam, wurde
ich immer ängstlicher. Glücklicherweise traten die ernsteren Komplikationen, die Dr. Baker beschrieben hatte, nie auf, aber ich musste ständig daran denken, was wäre, wenn nach all dieser Mühe und Vorbereitung etwas Schreckliches passieren würde? Wenn ich das Baby verlöre, würde ich bestimmt nicht daran denken, es noch einmal zu versuchen.
    Am Anfang der, wie sich herausstellte, letzten Woche meiner Schwangerschaft brachten sie mich ins Krankenhaus. Wie Dr. Baker vorhergesagt hatte, war es eine normale Geburt mit Unterstützung der Saugglocke. Austin und ich hatten uns entschieden, das Geschlecht unseres Babys nicht vorher zu erfahren. Wir wollten die Überraschung und den Spaß, der mit Vorhersagen einherging. Er war von Anfang an bei der Geburt dabei, und als ich mein Baby schreien hörte, beugte sich Austin über mich, um mich zu küssen, und sagte: »Es ist ein Mädchen. Ich habe gewonnen.«
    Wir hatten bereits Namen ausgesucht. Unsere Wahl für ein Mädchen war Summer. Sommer war es gewesen, als er und ich uns kennen und lieben gelernt hatten, und es war die Jahreszeit, die wir am meisten liebten. Austin gab an und zitierte aus Shakespeares 18. Sonett: »Doch deines Sommers Glanz wird nie ermatten«.
    »Sie wird immer wie der Sommer für uns sein, warm und voller Leben«, prophezeite er, als ich sie zum ersten Mal in den Armen hielt.
    »Ich hoffe, ich kann eine vollwertige Mutter für
sie sein, Austin«, sagte ich und sprach damit jetzt, als sie auf der Welt war, atmete und an meiner Brust schlief, laut meine Sorge aus.
    »Natürlich wirst du das, Rain.Wer wüsste besser, wie wichtig das ist, als du?«
    »Deshalb mache ich mir ja Sorgen«, sagte ich und wiegte sie sanft hin und her.
    »Deshalb wirst du sie nicht im Stich lassen«, beharrte er.
    Mein wundervoller optimistischer Ehemann schloss die Tür vor irgendwelchen finsteren Gedanken, stand neben mir, lächelte und ließ mich an

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