Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
Vom Netzwerk:
auf, bis ich schließlich ganz erwachte und die Augen eine längere Zeit offen hielt. Die weißen Wände und der Fliesenboden waren von Sonnenlicht überflutet. Ich drehte den Kopf nach rechts und sah Austin in einem Sessel schlafen. Der Kopf war bis auf das Schlüsselbein herabgesunken.
    »Austin«, rief ich. »Austin.«
    Langsam hob er den Kopf und öffnete die Augen. Als ihm klar wurde, dass ich ihn gerufen hatte und wach war, sprang er förmlich von seinem Platz auf und kam zu mir.
    »Rain, wie geht es dir?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Was ist passiert? Ich kann mich nicht an viel erinnern.«
    »Nachdem deine Tante mich weggeschickt hatte, wurde mir bewusst, dass ich deinen Rollstuhl in der Eingangshalle entdeckt hatte, hinter ihr. Es fiel mir nicht sofort auf.
    Zuerst glaubte ich tatsächlich, was sie mir erzählt hatte. Ich meine, die Rampe war weg. Das erschien einen Sinn zu ergeben. Ich stellte mir vor, dass du einfach vor all dem weglaufen wolltest, und wie ich dich kannte, dachte ich, du hättest mich nicht
angerufen, weil du nicht wolltest, dass ich dich davon abhielt. Ich hatte vor, mich mit deinem Vater in London in Verbindung zu setzen und hinüberzufliegen.
    Als ich nach Hause fuhr, kam mir der Rollstuhl plötzlich in den Sinn, und ich dachte, wie ist sie ohne Rollstuhl hinausgebracht und in ein Flugzeug gesetzt worden?
    Ich drehte um und fuhr zurück zum Haus. Diesmal ging ich nicht zur Haustür. Ich ging zum Fenster deines Zimmers, unserem Fenster«, sagte er lächelnd, »schob es hoch und kroch hinein. Ich sah, dass deine Sachen noch in den Schubladen und Schränken waren und mir somit bestätigten, dass du nicht abgereist warst.Warum hatte sie mich belogen, fragte ich mich, aber vor allem, wo warst du? Was hatte sie getan?
    Leise ging ich durch das Erdgeschoss und lauschte. Zuerst dachte ich, du könntest in diesem Arbeitszimmer eingesperrt sein, weil ich die Tür nicht öffnen konnte. Ich klopfte an und lauschte, beschloss aber, zuerst den Rest des Hauses zu überprüfen.
    Auf Zehenspitzen schlich ich die Treppe hinauf und lauschte. Ich glaubte dich stöhnen zu hören und stürzte in das Badezimmer. Dort fand ich dich auf dem Boden und deine Tante in der Wanne.«
    »Was ist mit ihr passiert?«, fragte ich.
    »Sie ist ertrunken. Die Polizei wird kommen und dir Fragen stellen, aber niemand, der bei Verstand
ist, wird glauben, dass du irgendwas damit zu tun hast. So wie ich dich gefunden habe, stellte ich mir vor, dass sie dir in die Badewanne half, dabei stürzte und mit dem Kopf aufschlug. Stimmt das?«
    »Ja. Ich wollte nicht baden. Ich hatte Angst vor ihr, Austin. Sie war so grausam zu mir, und sie war die halbe Zeit nicht bei Verstand, redete mit mir, als wäre ich meine Mutter.«
    »Hast deshalb all die Kratzer und blauen Flecken? Hat sie dich geschlagen oder so was?«
    »Nein. Ich versuchte aus dem Haus zu flüchten, versuchte zur Straße zu gelangen, damit jemand mich zu einem Telefon bringen konnte. Ich wollte dich anrufen, aber als ich hinausfuhr, entdeckte ich, dass sie die Rampe hatte entfernen lassen. Ich versuchte trotzdem zur Straße zu kommen und verlor die Kontrolle über den Rollstuhl. Ich schleppte mich stundenlang dahin und zog mir dabei all die Prellungen zu. Sie fand mich, und hinterher, als sie wieder weg war, kroch ich die Treppe hinauf, um dort zu telefonieren.
    Danach wurde es wirklich schlimm. Ich war sehr, sehr krank, Austin.«
    »Ich weiß. Aber sie haben dein Fieber jetzt unter Kontrolle und die Infektion auch.«
    »Ich glaube, da ist noch etwas anderes los außer einer Infektion.«
    »Was?«
    »Ich glaube, ich bin schwanger«, sagte ich.
    Er starrte mich einen Augenblick an, dann wurden
seine Lippen weich und seine Augen strahlten. »Das ist möglich«, sagte er. »Wir waren ein bisschen zu leidenschaftlich und haben alle Vorsicht außer Acht gelassen.«
    »Ich habe Angst, Austin.«
    Er nickte.
    »Ich werde dich vom Arzt untersuchen lassen«, sagte er.
    »Wir haben einmal über die Möglichkeit gesprochen, dass jemand in meinem Zustand schwanger wird, Austin. Du hast mir von einer anderen Patientin von dir erzählt.«
    »Ja.«
    »Welche Gefahren birgt das für mich?«, fragte ich.
    »Lass uns mit dem Arzt sprechen. Darin bin ich wirklich kein Experte«, sagte er.
    »Soll ich eine Abtreibung vornehmen lasen, Austin«, fragte ich.
    Er betrachtete mich einen Augenblick.
    »Zunächst einmal möchte ich dir Folgendes sagen, Rain. Ich werde dich heiraten, ganz gleich,

Weitere Kostenlose Bücher