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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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wurden meine Reflexe
geprüft, danach durchlief ich eine Reihe von anderen Tests, um zu entscheiden, wie schlimm die Verletzung war.
    All das nahm ich nur verschwommen wahr, und bevor ich wusste, wie mir geschah, lag ich in einem Krankenzimmer und wartete. Zwei Ärzte erschienen in der Tür. Zuerst unterhielten sie sich leise miteinander und näherten sich dann dem Bett. Einer war viel älter als der andere, hatte graue Haare, aber strahlend blaue Augen und ein freundliches Gesicht. Der jüngere hatte dunkelbraunes Haar und haselnussbraune Augen. Er wirkte eher wie ein Wissenschaftler als wie ein Arzt. Ich fand, er betrachtete mich eher als medizinisches Problem.
    »Ich bin Dr. Eisner«, sagte der ältere Mann. »Das ist Dr. Casey, mein Assistent.« Er lächelte und schaute auf sein Klemmbrett. »Ihr Name ist also Rain?«
    »Ja«, sagte ich. Ich spürte, dass sich meine Lippen bewegten, aber ich sprach so leise, dass ich mich selbst nicht hörte.
    »Interessanter Name«, stellte er fest. »Also, meine Liebe, Folgendes wissen wir über Ihre Verletzung. Ein Gebiet Ihrer Wirbelsäule, das wir als L3 und L4 bezeichnen, ist verletzt worden.« Er drehte das Klemmbrett um und zeigte mir ein Diagramm der menschlichen Wirbelsäule.
    »Wie Sie sehen«, fuhr er mit einer Stimme wie ein Lehrer fort, »ist das Rückenmark etwa 45 Zentimeter lang und erstreckt sich von der Gehirnbasis
über die Mitte des Rückens etwa bis zur Taille. Im Rückenmark liegen Nerven. Wir nennen sie die oberen Motoneuronen oder motorische Nervenzellen. Ihre Funktion ist es, Botschaften vom Gehirn zu den unteren Rückenmarksnerven und wieder zurück zu transportieren. Diese Nerven, die sich vom Rückenmark zu den anderen Körperteilen verzweigen, werden untere Motoneuronen genannt.« Er lächelte. »Untere motorische Nervenzellen. Sie kommunizieren mit den verschiedenen Körperteilen, senden Botschaften, um Handlungen auszulösen, zum Beispiel Muskelbewegungen. So weit verstanden?«
    Ich nickte und hielt die Luft an.
    »Das Rückenmark«, sagte er und deutete darauf, »ist umgeben von Knochenringen, die Wirbel genannt werden. Im Allgemeinen ist es so, dass die Verletzung umso schlimmere Auswirkungen hat, je höher das Rückenmark verletzt ist. Wenn Sie mir also folgen«, sagte er und fuhr mit dem Stift über das Diagramm, »sehen Sie, dass Ihre Verletzung glücklicherweise unter dem Gebiet liegt, das sich auf Ihre Atmung auswirken würde. Ihre Verletzung beschränkt sich auf Ihre Beine.
    Wir sind jetzt«, sagte er schnell, bevor ich ihn irgendetwas fragen konnte, »zu der Einschätzung gelangt, dass Ihre Verletzung unvollständig ist. Das heißt, es ist noch eine gewisse Funktionsfähigkeit erhalten geblieben. Wir glauben, dass Sie Ihr rechtes Bein etwas bewegen werden können. Sie werden
im Laufe der Zeit imstande sein, es etwas zu belasten und sich selbst in den Rollstuhl zu setzen.«
    »Rollstuhl?«, rief ich.
    »Ja«, sagte er mit seinem freundlichen milden Lächeln. Sein Assistent starrte mich nur an, so dass ich mich noch unbehaglicher fühlte.
    »Warum? Habe ich mir das Rückgrat gebrochen?«
    »Also«, begann Dr. Eisner mit einem noch breiteren Lächeln, »es ist nicht notwendig, sich das Rückgrat zu brechen, um Probleme zu bekommen. Normalerweise ist es gequetscht oder stark geprellt. Dr. Casey kann Ihnen das erklären«, sagte er und schaute den jüngeren Arzt an.
    Der jüngere Mann räusperte sich und grinste, statt zu lächeln. Er sprach sehr nasal, als kämen seine Worte aus den Nasenlöchern und nicht aus dem Mund.
    »Das Rückenmark schwillt an. Der Blutdruck sinkt rapide in dem verletzten Gebiet und schneidet die Zellen von ihrer Blutzufuhr ab. Die Blutung beginnt in der Mitte der Wirbelsäule und breitet sich aus. Absterbende Nervenzellen produzieren Narbengewebe und die Verbindungen im Rückenmark sind unterbrochen. Das Ergebnis ist eine Lähmung«, schloss er emotionslos.
    »Ich bin dauerhaft gelähmt?«
    »Unterhalb der Taille«, bestätigte Dr. Eisner.Vermutlich hörte sich das für ihn so an, als hätte es
noch schlimmer sein können. »Ihre Blase untersuchen wir noch«, meinte er abschließend.
    Ich sagte nichts. Ich sah, dass er genau beobachtete, wie ich darauf reagierte.
    »Werde ich sterben?«, fragte ich ihn schließlich.
    »Nein, nein«, versicherte er mir.
    Ich wünschte, er hätte gesagt: »Natürlich.«
     
    Hinterher wurde ich tagelang abgetastet und gepeckt und mit elektrischen Impulsen erforscht. Ärzte untersuchten

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