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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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meinen Vater. Zum ersten Mal seit Wochen verspürte ich Hoffnung. Ich beschloss, ihm sofort zu antworten und ihm zu erzählen, dass ich, noch bevor sein Brief eingetroffen war, beschlossen hatte, so schnell wie möglich zurückzukehren. Ich hatte entschieden, dieser Familie den Rücken zu kehren und zu nehmen, was manche zu Recht Reparationen, Kompensation und Wiedergutmachung für die Qualen und Schmerzen, die ich erlitten hatte und immer noch erduldete, nennen würden. Ohne Scham würde ich die Verhandlungen um mein Geld zum Abschluss bringen und gehen. Die Einzigen, die ich wirklich vermissen würde, waren Jake und natürlich die Ausritte auf Rain.

    Während ich auf Tante Victoria wartete, um alle Geschäftspapiere mit dem Familienanwalt in Ordnung zu bringen, verbrachte ich noch mehr Zeit mit Rain. Jake brachte mich früher zu den Ställen, und ich half, das Pferd zu füttern und zu pflegen. Ich unternahm längere Ausritte, beschloss vom Weg abzuweichen und unsere eigenen Pfade durch die Wälder und Wiesen zu suchen bis nahe an die Grundstücksgrenze meiner Großmutter, bevor wir umkehrten.
    Jake sagte, ich machte das wunderbar und Rain würde kräftiger und schlanker.
    »Ihr beide seid jetzt wirklich ein Paar«, sagte er. Er brachte Mick Nelson, den Trainer, mit, um uns zu beobachten, und einmal begleitete ich Mick, als er ein Pferd ritt. Rain wirkte unglücklich, vielleicht eifersüchtig. Sie drehte und wand den Hals und schien zu schmollen. Mit gesenktem Kopf trottete sie dahin und warf nur gelegentlich dem andern Pferd, das völlig gleichgültig reagierte, einen Blick zu.
    Als Rain und ich uns von Mick und seinem Pferd trennten, ging eine Veränderung mit Rain vor sich. Sie hob stolz den Kopf und gewann ihre Energie zurück. Nur zögernd wollte sie den Ausritt jetzt beenden und versuchte sogar, mich dazu zu bewegen, erneut loszureiten. Jake lachte, als ich ihm später ihr Verhalten beschrieb.
    »Genau wie eine Frau«, sagte er. »Sie verlangt deine ungeteilte Aufmerksamkeit.«

    An dem Abend rief Tante Victoria mich an, um mir mitzuteilen, dass sie spät am kommenden Nachmittag vorbeikommen und ihren Anwalt mitbringen würde, um mir alle Einzelheiten zu erklären.
    »Wir wollen doch nicht, dass irgendetwas durch Betrug erschlichen wird«, sagte sie. »Keine Prozesse in fünf Jahren, bitte.«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Ich werde da sein.«
    Ich teilte Jake mit, dass ich um zwei Uhr zurück sein musste. Es war ein Tag, den ich nie vergessen werde. Ich durchlebte jede Einzelheit wie ein Detektiv, der peinlich genau nach einem entscheidenden Hinweis, einer Antwort, einem Grund sucht. Was hätte ich anders machen können? Wenn ich zehn Minuten länger gefrühstückt hätte oder wenn ich nicht so geschickt und schnell gewesen wäre, als ich bei den Ställen angelangt war, wären die Ereignisse des Tages dann anders verlaufen? Hätte ich verhindern können, was geschah?
    Wurde ich dafür bestraft, dass ich mich dem Schicksal oder Großmutter Hudsons Wünschen widersetzte? Wer war ich, dass ich es wagen konnte zu denken, ich sei Herrin meines Schicksals? Ich kam gezwungenermaßen in diese Welt, in diesen Körper, diese Seele; ich erhielt diesen Namen und all diese Gedanken, wurde aus Gottes großem Körper herausgezogen, um unerwünscht geboren zu werden. Und jetzt besaß ich die Kühnheit zu denken, ich könnte alles richtig machen?

    Und dann war da natürlich Brody, der wie ein zusätzlicher Schatten in meinem Kopf lauerte, eine Seele, für die ich ewig die Verantwortung trug, eine Seele, die Genugtuung verlangte.
    Als wir bei den Ställen vorfuhren, kam Mick auf uns zu.
    »Ihr Pferd Rain ist heute nervös«, sagte er. »Überaktiv, wie ich sie noch nie erlebt habe. Sie werden bei ihr einziehen müssen«, scherzte er. »Es gefällt ihr nicht, dass Sie nicht da sind, wenn sie es will.«
    »Ist alles mit ihr in Ordnung?«, fragte Jake misstrauisch.
    »Ja. Geben Sie ihr etwas länger Zeit zum Aufwärmen. Vielleicht liegt es an der frischen Luft. Das macht sie ungeduldig, ihre Muskeln zu bewegen, ihr Blut zirkulieren zu lassen.«
    Ich führte Rain um die Laufbahn herum. Sie schnaubte, wieherte und zerrte an mir; dabei fuhr sie mit dem Kopf nach hinten, als wollte sie sagen, leg endlich den Sattel auf und hör auf mit diesem Unsinn.
    Mick musste darüber lachen, aber Jake schaute sie weiter mit zusammengekniffenen Augen und besorgtem Gesichtsausdruck an.
    »Sie ist übermütiger als sonst. Lass Mick heute mit ihr

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