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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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zu, worauf sie schneller als eine Marionette herumwirbelte und dem Arzt rasch aus dem Zimmer folgte. Ich starrte auf die leere weiße Wand. Seit dem Unfall schlief ich nicht gut. Ständig döste ich ein und wachte wieder auf. Das passierte mir auch diesmal, und als ich erwachte, hörte ich eine Frauenstimme, die »Hi« sagte.
    Langsam drehte ich den Kopf und erwartete, dass die Krankenschwester irgendetwas richtete. Überrascht stellte ich fest, dass die Frau, die mit mir sprach, in einem Rollstuhl saß.
    »Ich bin Dr. Snyder«, sagte sie.
    Sie streckte mir die Hand entgegen. Ich schaute sie nur an. Daraufhin zog sie ihre Hand zurück.
    »Ihrem überraschten Gesichtsausdruck entnehme ich, dass Dr. Casey es versäumt hat, Ihnen irgendetwas über mich zu erzählen. Ich weiß nicht, warum mich das überhaupt überrascht. Tatsächlich«, fuhr sie fort und wechselte den Ausdruck, als spräche sie mit ihrem eigenen Therapeuten bei einer Sitzung, »sollte ich froh sein darüber. Er sieht mich als nicht mehr und nicht weniger als ich bin … eine Psychologin, keine gelähmte Psychologin, und das wollen wir doch alle, nicht wahr?
    Sie werden auch wollen, dass die Leute Sie als das sehen, was Sie sind. Eines Tages«, versicherte sie mir.

    »Niemand konnte mein wahres Ich sehen, auch vor dem Unfall nicht. Warum sollte ich erwarten, dass sie es jetzt können?«, erwiderte ich.
    Sie zog die rechte Augenbraue wie ein Ausrufungszeichen hoch und lächelte.
    Sie hatte ein sehr hübsches Gesicht, umrahmt von rotblondem Haar, das so geschnitten und gelegt war, dass es ihr schmales Kinn umspielte.Trotz ihres Zustandes funkelten ihre blaugrünen Augen voller Leben und Interesse.Winzige Sommersprossen waren oben auf ihren Wangen verstreut und wurden zum Kiefer hin immer weniger, ihr Teint war von einem üppigen Cremigweiß. Ihre Lippen waren so rot, dass sie keinen Lippenstift benötigte. Wenn man ihr Gesicht anschaute, würde jeder denken, man hätte den gesündesten, glücklichsten Menschen vor Augen, den er oder sie je gesehen hatte.
    Sie trug einen Pullover, der so blau war wie ein Rotkehlchenei, dazu eine weiße Bluse und einen dunkelblauen Rock. Herzförmige Diamanten funkelten an ihren Ohrläppchen. Ein goldenes Medaillon ruhte zwischen ihren kleinen Brüsten.
    »Ich weiß, dass dies für Sie im Augenblick ein geringer Trost ist, aber ein paar Zentimeter höher, und Sie wären nach Ihrer Verletzung in einem viel schlimmeren Zustand, als Sie es jetzt sind.« Sie lächelte wieder und schaute an mir vorbei auf ihre eigenen Erinnerungen und Gedanken. »MeinVater sagte mir einmal, wir sollten uns an unseren eigenen
Handlungen und am Schicksal messen und nicht an denen eines anderen. Statt zu denken, dass es viele Menschen gibt, die besser dran sind als du, sagte er, denk daran, wie viel besser du jetzt dran bist, als du hättest sein können, wenn …
    Dieses wenn hängt über jedermanns Kopf, Ainsley, sagte er.« Sie nahm dabei das Kinn herunter und senkte die Stimme, um ihren Vater zu imitieren.
    »Ainsley?«
    »Ja. Mein Vater bestand darauf, dass meine Mutter und er einen ungewöhnlichen Namen fänden. Sieht so aus, als hätten Ihre Mutter und Ihr Vater das Gleiche getan. Rain?«
    »Es sollte etwas Gutes bedeuten«, sagte ich.
    »Das wird es auch; das kann es auch. Lassen Sie mich eine wilde Vermutung äußern«, sagte sie, lehnte sich zurück und tat so, als würde sie scharf nachdenken. »Sie haben da gelegen und sich gefragt, warum ich? Was habe ich getan?«
    »Nicht genau«, erwiderte ich.
    »Aha? Das ist mal eine Abwechslung. Endlich jemand, der glaubt, es verdient zu haben?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich bin nur nicht allzu überrascht«, sagte ich.
    Sie hatte einen wunderbar eindringlichen Blick. Ihre Augen waren voller Interesse, aber nicht so wie bei Dr. Casey. Ihre waren warm, interessiert auf eine Weise, die mir das Gefühl gab, jemand Wichtiges zu sein, eine Entdeckung.
    »Möchten Sie mir erzählen warum?«, fragte sie.

    »Ich weiß nicht, ob ich so viel Zeit habe«, sagte ich. »Ich schaue mal in meinem Terminkalender nach.«
    Sie lachte.
    »Was ist mit Ihnen passiert?«, fragte ich sie. »Und sagen Sie mir nicht, Sie sind vom Pferd gefallen.«
    »Nein. Ich habe noch nie ein Pferd geritten. Auf Jahrmärkten habe ich schon mal auf Ponys gesessen, das ist alles. Ich bin ein Mädchen aus der Stadt. Ich hatte einen schweren Autounfall. Ein Sattelzug hat vor fast vier Jahren mein Auto überfahren. Sie mussten mich

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