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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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herausschweißen. Erinnern Sie sich, was ich über das große wenn sagte?«
    »Sind Sie sicher, dass Sie besser dran sind, als es hätte der Fall sein können?«, fragte ich trocken.
    »Ich bin immer noch glücklich verheiratet. Ich habe zwei Töchter im Teenageralter, die mich davon abhalten, mir selbst Leid zu tun, und ich bin erfolgreich im Beruf. Außerdem liebe ich Pizza, und nach dem, was medial veranlagte Menschen mir erzählt haben, gibt es die auf der anderen Seite nicht. Man will sie nicht einmal mehr!«
    Ich starrte sie einen Augenblick an, dann lachte ich. Dieses Geräusch war so überraschend, dass ich es noch ein wenig länger andauern ließ.
    »Also«, sagte sie und setzte sich in ihrem Rollstuhl zurecht. »Erzählen Sie mir Ihre Geschichte.«
    Sie war eine gute Zuhörerin, sah nie so aus, als schweiften ihre Gedanken ab oder als dächte sie, warum habe ich mit diesem Mädchen überhaupt
angefangen. Sie stellte mir viele Fragen und machte sich auf einem kleinen Block einige Notizen. Vielleicht war ich ausgehungert nach einem Gespräch. Vielleicht war ich in meinem eigenen geistigen Verließ zu lange eingesperrt gewesen, aber ich fand zu anscheinend unbegrenzter verbaler Energie. Außerdem war es ein gutes Gefühl, alles loszuwerden. Es war, wie eine Schwellung an meinem Körper zu punktieren und zu beobachten, wie der ganze Eiter herausfloss. Natürlich sprang ich und versuchte nur die Ereignisse und Menschen einzubeziehen, die am wichtigsten waren.
    Schließlich machte ich eine Pause und schaute sie an. Das Lächeln war verschwunden und an seine Stelle der finstere, ernste Gesichtsausdruck eines Menschen getreten, der gerade erfahren hatte, dass er seinen besten Freund verloren hatte.
    »Tut es Ihnen Leid?«, fragte ich.
    »Nein. Tatsächlich bin ich dankbar, dass Sie so entgegenkommend sind. Die meisten meiner Patienten vermitteln mir ein Gefühl, als wäre ich ein Zahnarzt. Der Zähne zieht«, erklärte sie, als ich sie verwirrt anschaute.
    »Oh.«
    »Wissen Sie, häufig ist es viel härter für jemanden mit einem relativ leichten Leben, mit einem so schweren Rückschlag fertig zu werden. Sie haben schon so viel mitgemacht, dass ich sehr zuversichtlich bin, dass Sie es gut schaffen werden.«

    »Klar«, sagte ich. »Also nur ein neues Kapitel der alten traurigen Geschichte.«
    Sie lachte.
    »Sie haben bereits einen Vorsprung. Sie besitzen Humor.«
    »Das ist kein Humor. Das ist verkappter Ekel«, sagte ich. Plötzlich fühlte ich mich müde. Ich schloss die Augen.
    »Ich lasse Sie jetzt in Ruhe, aber morgen besuche ich Sie wieder und wir unterhalten uns weiter. Sie werden auf die Station für Physiotherapie verlegt, wissen Sie.«
    »Ja. Da werde ich wieder wie neu.«
    »Das Schwierigste für uns ist, uns darüber klar zu werden, dass unser früher ganzer und gesunder Körper nicht länger voll funktionsfähig ist und dass wir jetzt von einem Haufen zweitrangiger Probleme geplagt werden, mit denen wir zu kämpfen haben.«
    »Teilen Sie mir doch nicht nur die guten Nachrichten mit«, sagte ich. Sie lachte.
    »Das werde ich nicht.Was Sie jetzt tun, Ihre Reaktion auf all dies, ist Ihre Selbstverteidigung. Es zu lernen, diesen Zustand zu akzeptieren und damit fertig zu werden, ist fast genauso verheerend wie der tatsächliche Unfall. Niemand will von anderen abhängig sein.«
    »Ich besonders«, murmelte ich.
    »Aber glauben Sie mir, das Rehabilitationsprogramm wird Ihnen helfen, unabhängig zu werden.
Wehren Sie sich nicht dagegen. Lernen Sie, hören Sie zu, seien Sie bereit, es zu versuchen, und Sie werden Ihr Selbstvertrauen wiedergewinnen und wieder ein produktives Mitglied der Gesellschaft werden, Rain. Ich kenne Dutzende und Aberdutzende von Gelähmten, die das sind.«
    »Mein Gott. Ich habe solch ein Glück. Mir ist das nur noch nicht richtig klar geworden, hm?«
    Sie lächelte.
    »Nein, das ist es nicht. Erinnern Sie sich an das wenn meines Vaters«, erinnerte sie mich und drehte sich in ihrem Rollstuhl um.
    Ich sah zu, wie sie hinausrollte.
    Das bin ich. Das bin ich, bis ich sterbe.
    Ich drehte das Gesicht in die Kissen und wünschte, ich könnte es so hineindrücken, dass ich aufhörte zu atmen.
    Am selben Abend verlegten sie mich in die Reha. Früh am nächsten Morgen begrüßte mich ein Team von Therapeuten, die mir erklärten, welche Rolle sie in meinem Rehabilitationsprogramm spielten. Sie beschäftigten mich so sehr, dass mir fast keine Zeit blieb, mir Leid zu tun. Um mich herum waren

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