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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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auf dem College durchgehen konnte. Sein Onkel war tatsächlich der Inhaber einer Physiotherapiepraxis. Aber Austin erzählte mir, sein Vater sei nicht glücklich darüber, dass er für seinen Onkel arbeitete, den Bruder seiner Mutter.
    »Mein Vater wollte, dass ich stattdessen in seine Fußstapfen trete«, erklärte Austin. »Er besitzt eine Fabrik für Elektroschalter in New Jersey, aber ich fand es nie sehr interessant oder eine Herausforderung, mein Leben damit zu verbringen, Kosten zu manipulieren, damit du wettbewerbsfähiger in deinen Angeboten bist.
    Mein Onkel Byron hatte sich schon immer mit Gesundheit und körperlicher Fitness beschäftigt. Er war Vizemeister in einem dieser Mr-Olympia-Wettbewerbe, Bodybuilding, wissen Sie? Mein Vater fand, das sei nur Zeitverschwendung, aber als mein Onkel im Fitnessstudio trainierte, wurde sein Interesse für Physiotherapie geweckt und er ließ
sich darin ausbilden. Dann eröffnete er seine eigene Praxis.Vermutlich übte er einen großen Einfluss auf mich aus, weil auch ich mit Fitnesstraining begann, mich mit gesunder Ernährung beschäftigte und all so etwas. Schließlich stieg ich in die Praxis meines Onkels ein.
    Überflüssig zu sagen, dass mein Vater nicht durch die Gegend lief und mit meinen Fähigkeiten prahlte.«
    »Warum nicht? Sie helfen doch Leuten, die Sie brauchen«, sagte ich. »Warum sollte er nicht stolz darauf sein?«
    »Das ist vermutlich eine Vater-Sohn-Geschichte. Männlicher Stolz und so. Jeder Vater hofft, dass sein Sohn so sein will wie er und sich genauso für sein Geschäft und andere Dinge interessiert, die ihn interessieren. Eltern versuchen immer, sich in ihren Kindern fortzupflanzen und vergessen ganz, dass ihre Kinder auch Individuen sind«, sagte er. »Tut mir Leid«, entschuldigte er sich schnell. »Ich hatte nicht vor, gleich am ersten Tag Volksreden zu halten.«
    »Schon in Ordnung. Ich bin sowieso Ihrer Meinung.«
    Wir waren draußen. Nach einer guten Stunde Aufwärmtraining, Dehnübungen und einigen Kräftigungsübungen entschied Austin, dass auch immer frische Luft zur Therapie gehören sollte. Es war ein warmer Sommertag, sogar ein wenig schwül, aber das machte mir nichts aus. Er schob mich den Weg entlang zum See. Als wir ans Ufer
und zu dem kleinen Bootssteg kamen, tauchte er die Hand ins Wasser und nickte.
    »Nicht so kalt, wie ich dachte«, sagte er. »Schwimmt hier jemals jemand drin?«
    »Schon lange nicht mehr.Warum?«
    »Aquatherapie ist sehr wirkungsvoll«, sagte er.
    »Soll das heißen, Sie erwarten von mir, dass ich schwimmen gehe?«, fragte ich verblüfft.
    »Klar, warum nicht? Es ist noch Sommer und die Tage sind heiß genug, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Auf keinen Fall. Ich war schon keine gute Schwimmerin, bevor ich den Unfall hatte. Dazu hatte ich nicht viel Gelegenheit. Ich bin ein Mädchen aus der Stadt, und in meiner Schule gab es kein Schwimmbad. Schwimmen lernte ich erst, als ich in meinem letzten Highschool-Jahr hierher kam.«
    »He, wir stammen alle aus dem Meer, haben Sie das vergessen? Es ist uns angeboren. Wir werden sehen. Ich glaube, es könnte Ihnen sehr gut tun, besonders an diesen Hundstagen.«
    »Hundstage?« Ich lachte.
    »Würdet Ihr Südstaatenmädchen das nicht so ausdrücken?«
    »Ich bin kein Südstaatenmädchen und ich habe auch keinen Südstaatenakzent. Wo kommen Sie denn her?«, fragte ich ihn.
    Er lächelte und stand auf.
    »Trenton, New Jersey. Meine Mutter stammt aus
dem Süden. Sie ist in Norfolk geboren und aufgewachsen. Ich habe eine jüngere Schwester, die es genießt, wie eine Südstaatenschöne zu klingen, Schätzchen«, sagte er mit übertriebenem Südstaatenakzent. »Sie heißt Heather Sue Clarke und wird immer Heather Sue genannt.Wenn jemand sie nur Heather nennt, korrigiert sie ihn und sagt, es heißt Heather Sue. Das macht sie schon, seit sie drei ist.
    Wie ist das mit Ihnen?«, fragte er. »Haben Sie noch Geschwister?« Er schaute sich zum Haus um. »Das ist ein ganz schön großes Haus, um dort ganz alleine zu leben.Wo sind Ihre Eltern? Arbeiten beide? Warum kümmert sich Ihre Tante um alles?«
    Ich starrte ihn an, und er fing an zu lachen. »Entschuldigung, Entschuldigung«, sagte er und hielt die Hände hoch. »Ich wollte Sie nicht mit meiner Neugierde überwältigen und Sie mit Fragen bombardieren.«
    »Schon gut«, sagte ich. Dann lehnte ich mich zurück und genoss einen Moment lang den Luftzug, der kühlend über das Wasser strich, bevor ich anfing.
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