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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Lippen zusammen, klatschte in die Hände und schaute mich finster an.
    »Sie gehen jetzt zurück in Ihr Zimmer und bereiten sich auf Ihre Therapie vor. Er wird jeden Moment hier sein. Na los, fahren Sie alleine hinaus«, wies sie mich an.
    Ich wandte mich vom Tisch ab und machte mich auf den Weg. Als ich mich umschaute, sah ich, dass sie sich etwas aus dem rechten Augenwinkel wischte.
    Nur jemand, der viel geweint hat, weiß, warum jemand seine Tränen unterdrücken will.
     
    Der Physiotherapeut kam pünktlich. Ich hörte, wie es genau um zehn Uhr klingelte. Nervös wartete
ich mit dem Rollstuhl in Richtung Tür. Schließlich war das jemand, mit dem ich eine Menge Zeit verbringen und den Großteil meiner körperlichen Energie verbrauchen würde. Meine Therapeuten im Krankenhaus hatte ich alle gemocht. Sie waren freundlich, geduldig und verstanden ihr Handwerk sehr gut. Die meisten von ihnen waren Mitte dreißig oder über vierzig und sehr erfahren. Sie hatten geholfen, mir etwas Selbstvertrauen einzuflößen.
    Ich hörte Mrs Bogarts Stimme. Sie sprach immer mit überwältigender Autorität. Den Therapeuten konnte ich kaum hören, als sie den Gang entlangkamen. Mein Herz raste. Ich packte die Seiten meines Rollstuhls und saß so ruhig ich konnte. Dennoch war ich auf den Mann, der dann auftauchte, nicht vorbereitet.
    Er hatte kurzes, leuchtend rotes Haar, kleine Sommersprossen auf der Stirn, fast durchscheinende türkisgrüne Augen, eine vollkommen gerade Nase, einen sinnlichen Mund und einen starken Kiefer. Er war etwa einen Meter fünfundachtzig und hatte die schlanke Figur eines Turners mit breiten Schultern und einer schmalen Hüfte.
    Er trug eine weiße Hose, Turnschuhe und ein hellblaues Jackett über einem engen T-Shirt. Das Jackett war offen, so dass ich seine gut entwickelten Muskeln, besonders seine Brust sehen konnte.
    Was mich am meisten überraschte, war, dass er kaum älter als Mitte zwanzig war, obwohl Tante Victoria ihn als den besten Therapeuten seiner Firma
beschrieben hatte. Ich war nicht darauf vorbereitet, meinen kaputten Körper einem Mann anzuvertrauen, der nicht viel älter aussah als ich selbst. Ich hoffte, ich war nicht irgendjemandes Versuchskaninchen oder das Objekt eines Berufspraktikums.
    Sein Gesichtsausdruck, als er mir gegenüberstand, verriet mir, dass ich auch nicht genau das war, was er erwartet hatte. Er starrte mich einen Moment an; seine Lippen verzogen sich zu einem sanften, amüsierten Lächeln der Überraschung. Schließlich merkte er, dass wir einander stumm anstarrten, und sprang mit ausgestreckter Hand förmlich auf mich zu.
    »Hi«, sagte er, »ich bin Austin Clarke.«
    Ich hob langsam die Hand, er ergriff sie ungeduldig und hielt sie länger fest, als ich erwartet hatte.
    Mrs Bogart stand in der Tür und beobachtete uns einen Augenblick.
    »Wenn Sie irgendetwas brauchen, rufen Sie einfach«, sagte sie. »Ich bin in der Nähe.«
    »Danke«, sagte er und wandte sich wieder mir zu. Er kniff die Augen ein wenig zusammen und lächelte schlau, fast spitzbübisch. »Sie sind enttäuscht, dass ich kein älterer Bursche bin, hm?«
    »Ja«, sagte ich und entzog ihm meine Hand.
    »Die Leute sagen, ich werde immer wie ein Teenager aussehen. Ich habe so einen Teint, oder vielleicht liegt es auch an diesem roten Schopf. Ich habe schon daran gedacht, ihn schwarz zu färben,
aber dann muss ich auch die Augenbrauen färben und irgendetwas wegen der Sommersprossen unternehmen. Es ist leichter, allen zu erzählen, ich hätte Dick-Clark-Pillen geschluckt.« Sein Lächeln wurde noch breiter, als er auf mein Lachen wartete. »Die Leute glauben, wir wären verwandt.Austin Clarke, Dick Clark?« Ich reagierte nicht. »Dick Clark, ›Teenage Bandstand‹, der Bursche, der nie altert?«
    »Ich weiß, wer das ist«, sagte ich.
    Er nickte und schaute sich im Zimmer um.
    »Gut. Sie haben ja alles hier.«
    Er setzte seine kleine Gymnastiktasche ab und ging zum ersten Apparat.
    »Das ist eine Beinpumpe. Sie wissen, warum wir die benutzen wollen?«
    »Um dem Muskelschwund Einhalt zu gebieten«, rezitierte ich trocken.
    »Ja, das ist das eine.Wenn die Muskeln in Waden und Oberschenkeln sich zusammenziehen, wird Blut mit niedrigem Sauerstoffgehalt, wir nennen das venöses Blut, von der Beinmuskelpumpe aus den Beinen ins Herz gepumpt.
    Die Beinvenen haben Klappen ähnlich denen im Herzen. Sie lassen das Blut in Richtung Herz passieren, während sie verhindern, dass es zurückfließt in Richtung Fuß. Auf

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