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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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sagte die Dienst habende Krankenschwester, als wir nach seinem Zimmer fragten. »Er verliert ständig das Bewusstsein und fragt immer wieder nach seiner Tochter. Dr. Hamman ist im Augenblick bei ihm und möchte sicher mit Ihnen sprechen.«
    Austin wollte ihr gerade sagen, dass ich nicht Jakes Tochter war, aber ich legte rasch meine Hand auf seine. Er schaute mich an und merkte, dass ich das nicht wollte.
    Langsam näherten wir uns Jakes Zimmer. Bevor wir die Tür erreichten, kam Dr. Hamman mit einer anderen Krankenschwester heraus.

    »Bringen Sie ihn besser auf die Intensivstation«, trug er ihr auf. Sie nickte, dann sah sie uns dort stehen und berührte den Arm des Arztes. Er drehte sich um.
    »Ach«, sagte er. »Sind Sie mit Mr Marvin verwandt?«, fragte er.
    »Ja«, bestätigte ich.
    Er nickte und betrachtete mich mit einem düsteren Blick.
    »Ich fürchte, seine Lebererkrankung ist in ein sehr ernstes Stadium getreten. Seine Nieren sind in Mitleidenschaft gezogen und versagen jetzt.«
    »Wie konnte das so schnell passieren?«, fragte ich mit gebrochener Stimme.
    »Schnell? Oh, das ist nicht schnell geschehen. Mr Marvin wird schon seit einiger Zeit wegen seiner Leberzirrhose behandelt. Er ist wiederholt gewarnt worden wegen seines Alkoholkonsums. Aus irgendeinem Grund hat sich sein Konsum in jüngster Zeit dramatisch gesteigert, und das hat zu ernsten Komplikationen geführt. Die Krankheit kann unterschwellig verlaufen. Manchmal wird sie entdeckt, manchmal nicht. Solche Fälle nennt man kryptogene Zirrhose. Bei manchen Patienten stellt man nur geringfügige körperliche Veränderungen fest wie rote Handflächen, rote Flecken auf dem Oberkörper, die bleich werden – wir nennen sie Sternnävus -, oder Fibrose der Handsehnen. Manche leiden unter Gelbsucht oder haben Gedächtnisprobleme. Jeder Fall liegt anders.

    Es tut mir Leid«, meinte er. »Wir müssen ihn auf die Intensivstation verlegen. Ohne Nierentransplantation müssen wir sofort eine Dialyse durchführen und angesichts des fortschreitenden Abbaus …« Seine Stimme verklang.
    Er wartete, ob ich noch weitere Fragen hatte, aber ich konnte nicht sprechen. Er nickte und ging dann weiter den Gang hinunter.Austin hielt meine Hand. Dann rollte ich in Jakes Zimmer. Er wirkte bewusstlos, aber als ich sein Bett erreichte, drehte er sich um und lächelte.
    »He, Prinzessin... was machen Sie hier?«
    »Ach, Jake, ich sollte wohl besser fragen, was Sie hier machen?«, entgegnete ich. »Ich habe gerade mit dem Arzt gesprochen. Sie wussten, dass Sie krank waren, und haben trotzdem weitergetrunken.«
    »Ärzte«, meinte er und zog eine Grimasse. Er schloss die Augen. »Ich komme schon wieder auf die Beine. In null Komma nichts bin ich wieder draußen. Machen Sie sich keine Sorgen um mich«, sagte er. Er öffnete die Augen. »Wie sind Sie eigentlich hergekommen?«
    »Austin hat mich mit dem Wagen hergefahren«, sagte ich.
    »Oh. Sie sollten besser lernen, selbst zu fahren«, sagte er leise.
    »Das werde ich. Austin wird mir sofort dabei helfen«, sagte ich und schaute zu ihm hoch. Er nickte.
    »Aber klar.«

    »Gut«, sagte Jake, als sei es das Letzte, dessen er sich noch vergewissern musste, bevor er diese Welt verließ. Er schloss die Augen wieder und fiel sofort in einen tiefen Schlaf, der wie ein Koma wirkte. Ich wartete, ob er noch einmal aufwachte, aber er schlief immer noch, als sie kamen, um ihn auf die Intensivstation zu verlegen. Austin und ich sahen zu, wie sie ihn für die Verlegung vorbereiteten und dann auf einer Trage wegrollten.
    »Wunderst du dich immer noch, warum ich glaube, dass jeder leidet, der sich etwas aus mir macht?«, fragte ich Austin.
    »Hör auf, Rain«, fauchte er. »Fang nicht an, mit dir zu schimpfen. Du bist dafür nicht verantwortlich. Du hast gehört, was der Arzt gesagt hat. Jake wusste, dass er nicht trinken sollte, und machte trotzdem weiter.«
    »Bring mich einfach nach Hause, Austin. Bring mich nach Hause und lass mich allein«, bat ich ihn.
    Auf dem Weg nach Hause redete ich über Jake. Ich erzählte Austin, was ich über seine Beziehung zu Großmutter Hudson wusste. Ich beschrieb, wie er von Anfang an mein bester Freund hier gewesen war.
    »Ich weiß, dass er sich die Schuld gibt für das, was mir zugestoßen ist, Austin. Ich weiß, dass ihn das dazu getrieben hat, mehr zu trinken.Verstehst du denn nicht? Deshalb sage ich, dass jeder, der mir zu nahe kommt, leidet.
    Tante Victoria hat Recht, aber nicht aus dem
Grund, an den sie

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