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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Geheimnissen, der ihn am Ende seines Lebens einhüllte.
    Austin gab mir Fahrstunden mit dem Transporter und dehnte die Therapie auf weitere alltägliche Verrichtungen aus mit dem Ziel, mir eine wachsende Unabhängigkeit zu sichern. Als ich zum ersten Mal selbst fuhr, war ich ein wenig verängstigt, aber der speziell ausgerüstete Wagen machte alles möglich. Ich fuhr sogar zum Supermarkt einkaufen. An diesem Abend sagte ich Mrs Bogart, dass sie sich freinehmen könnte, und kochte selbst für Austin und mich das Abendessen.
    Er schwärmte so sehr über das Essen, dass ich glaubte, er würde absichtlich übertreiben, aber er schwor, alles sei wirklich köstlich. Als ich das in Frage stellte, legte er seine Gabel hin und schaute mich vorwurfsvoll an.
    »Warst du vor dem Unfall eine gute Köchin?«, fragte er mich.

    »Das sagte man mir oft«, gab ich zu.
    »Hast du mit den Füßen gekocht und gebacken?«
    »Nein«, sagte ich lachend.
    »Wie kann denn dann dein Unfall irgendwelche Auswirkungen auf deine Kochkünste haben?«, nahm er mich weiter ins Kreuzverhör. »Nun?«
    »Das kann er wohl nicht«, gestand ich.
    »Wenn ich dir Komplimente mache über dein Jogging, kannst du an mir zweifeln«, sagte er. »Bis dahin bestehe ich darauf, dass meine Aufrichtigkeit nicht in Frage gestellt wird.«
    Ich lachte.Wie er es fertig brachte, dass ich mich wundervoll fühlte! Er prostete mir mit einem weiteren Glas Wein zu, dann erhob er sich und küsste mich.
    »Das Geschirr lassen wir Mrs Bogart stehen«, flüsterte er, während seine Lippen an meinem Ohr knabberten. »Das ist das Mindeste, was sie tun kann.«
    Ich wandte mich zu ihm um und lächelte.
    »Ach ja? Und was tun wir?«
    Seine Augen verrieten mir, was er wollte. Meine sprachen ebenso laut und deutlich. Er schob mich vom Tisch ins Schlafzimmer und hob mich sanft aus dem Rollstuhl aufs Bett, wo wir leidenschaftlicher und dennoch liebevoller miteinander schliefen als je zuvor.
    Hinterher fühlte ich mich unendlich zufrieden. Ich hoffte und betete nur, dass es kein verführerischer Traum war, der verblassen und vertrocknen
würde wie ein altes Blatt und schließlich zu Staub zerbröselte.
    Ich konnte wieder glücklich sein.
    Wir waren fast eingeschlafen, als das Telefon klingelte.
    Mein Herz wusste warum, bevor mein Verstand die Worte aufnahm.
    Dr. Hamman rief an, um mir zu sagen, dass es ihm Leid tue.
    »Mr Marvin ist verschieden«, sagte er.
    Austin hielt mich fest, als ich um Jake weinte. Als ich wieder zu Luft kam, wischte ich mir die Wangen ab und wandte mich ihm zu.
    »Der Mensch, der diesen Anruf eigentlich erhalten sollte, hat keine Ahnung, warum sie ihn bekommen sollte, Austin. Das ist fast so schrecklich wie das, was mit Jake passiert ist. Seine Tochter war nicht an seiner Seite.«
    »Du warst dort, Rain«, erinnerte er mich. »Und Jake liebte dich wie eine Tochter.«
    »Ich werde mich um ihn kümmern«, schwor ich. »Ich werde dafür sorgen, dass er eine anständige Beerdigung bekommt.«
    Ich lehnte mich in Austins Armen zurück. Er hielt mich fest, während Bilder von Jake mir durch den Kopf gingen, sein Lächeln, sein Lachen, seine Ermutigung und selbst sein trauriger Gesichtsausdruck, als er mich für meine Reise nach London zum Flughafen brachte.
    »Es ist so wichtig, jemanden zu haben, dessen
Augen sich mit Tränen füllen, wenn man sich verabschiedet, Austin«, flüsterte ich.
    »Meine werden das bestimmt nicht«, sagte er. »Weil ich mich nie verabschieden werde.«
    Oh bitte, betete ich, lass diese Worte nie zu trockenen Blättern werden, die zu Staub zerfallen.

KAPITEL 12
    Zerbrochene Spiegelbilder
    M it Austins Hilfe traf ich die Vorbereitungen für die Beerdigung. Er sollte in seiner Familiengrabstätte auf dem gleichen Friedhof beerdigt werden, auf dem auch Großmutter Hudson lag. Mrs Bogart ging am Tag vor der Beerdigung. Ich sah, dass sie sich jetzt ein wenig schuldig fühlte, weil sie mich verließ. Als sie nach dem Frühstück zu mir kam, um sich zu verabschieden, fiel es ihr schwer, den Blick vom Boden zu heben und mich direkt anzuschauen.
    »Es tut mir Leid, dass dieser Mann gestorben ist und Ihnen noch mehr Kummer bereitet hat«, begann sie.
    »Er hieß Jake«, korrigierte ich sie. »Nicht dieser Mann.«
    Sie schaute schnell auf.
    »Ja, also, ich sehe es nicht gerne, wenn schlimme Dinge passieren, selbst wenn man sie sich selbst antut. Ich würde noch ein bisschen länger bei Ihnen bleiben und Ihnen helfen, diese schlimme Zeit hinter sich zu

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