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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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glaubt. Komm nicht hierher zurück, Austin«, bat ich ihn. »Du bist besser dran, wenn du mich einfach vergisst. Ich suche mir einen anderen Therapeuten.«
    Wir waren am Haus vorgefahren, und er hatte den Motor abgestellt.
    »Hör mit diesem albernen Gerede auf«, befahl er.
    Ich fing an zu weinen, er packte mich an den Schultern und schüttelte mich härter, als ich vermutet hätte. Ich schaute zu ihm hoch.
    »Hör auf!«, rief er. »Du wirst dich nicht in Selbstmitleid ergehen, Rain. Das lasse ich nicht zu. Ich weiß, dass du zu einem guten produktiven Leben zurückkehren kannst, und ich gehe nirgendwo hin. Also schlag dir das aus deinem närrischen Kopf«, beharrte er mit stählernem Blick. »Morgen fangen wir mit deinen Fahrstunden an, aber jetzt schaffen wir dich nach drinnen und machen es dir gemütlich.«
    Er stieg aus und half mir aus dem Wagen. Dann schob er mich die Rampe hoch ins Haus. Mrs Bogart war nirgends in der Nähe. Entweder war sie aus irgendeinem Grund gegangen oder sie befand sich in ihrem Zimmer. Ich rief sie nicht. Austin brachte mich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter uns. Ich saß dort und fühlte mich verwirrt und hilflos. Er küsste mich auf die Wange und begann mir beim Ausziehen und Fertigmachen fürs Bett zu helfen. Ich ließ ihn gewähren. Einen Augenblick lang genoss ich es, hilflos zu sein.

    Nachdem er mich zu meinem Bett getragen und hingelegt hatte, zog er die Decke hoch und küsste mich. Ich fühlte mich wieder wie ein kleines Mädchen, damals in Washington, als Mama die Decke um mich herum feststopfte und mir süße Träume wünschte.
    Austin ging noch nicht. Er saß eine Weile da und sah mir beim Schlafen zu. Ich hörte, wie er aufstand und ins Badezimmer ging, öffnete die Augen aber nicht. Ich döste ein und wurde wieder wach. Jedes Mal, wenn ich die Augen öffnete, saß er noch da. Schließlich stöhnte ich und schaute auf die Uhr. Es war fast zwei Uhr.
    »Warum fährst du nicht nach Hause, Austin?«
    »Mir geht es gut«, sagte er.
    »So ist es dir doch bestimmt nicht bequem«, widersprach ich. »Wenn du darauf bestehst, heute Nacht hier zu bleiben, dann komm ins Bett«, forderte ich ihn auf.
    Er lächelte.
    »Okay.«
    Er stand auf, zog sich aus und schlüpfte neben mich. Ich drehte ihm meinen Körper zu und wir umarmten uns. In seine Arme gekuschelt, fühlte ich mich wieder sicher, sicher und geborgen. Er küsste mich sanft auf die Lippen und schließlich schliefen wir beide ein.
    Ruckartig wachte ich auf, als die Tür geöffnet wurde und ein Luftzug über mich hinwegströmte. Austin schlief noch.

    »Also, das ist ja ein netter Anblick!«, rief Mrs Bogart. Sie stand dort, die Hände in die Hüften gestemmt. »Ein netter Anblick.«
    Austin öffnete die Augen, schaute erst mich und dann sie an. Darauf ließ er den Kopf wieder in die Kissen fallen und stöhnte.
    »Schließen Sie die Tür, Mrs Bogart, und platzen Sie nie wieder so in mein Zimmer«, befahl ich ihr.
    »Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen«, drohte sie. »Ich stehe nicht da und schaue mir diese Sündhaftigkeit einfach an und lasse so mit mir reden.«
    Sie knallte die Tür zu, als sie ging.
    »Oha«, sagte Austin.
    »Mach dir keine Sorgen. Meine Großmutter war berühmt dafür, ständig die Haushaltshilfen zu wechseln. Jetzt folge ich nur ihrer Tradition«, sagte ich und er lachte.
    Mrs Bogart ging nicht sofort, sondern benachrichtigte Tante Victoria, die das als weiteren Anlass benutzte für eine ihrer feurigen Lektionen über die Fallstricke, in die Frauen gerieten, wenn sie sich mit Männern einließen. Ich schenkte ihr noch weniger Aufmerksamkeit als zuvor. Wenn sie stöhnte, wie schwierig es sein würde, jemanden zu finden, der so qualifiziert sei wie Mrs Bogart, sagte ich ihr, sie solle sich keine Sorgen machen, ich würde selbst jemanden finden.
    »Das ist doch absolut lächerlich«, fauchte sie und marschierte aus dem Haus, leise vor sich hin murrend,
dass dies alles zum falschen Zeitpunkt geschehe. Sie habe zu viel zu tun und sei zu beschäftigt, um den Babysitter für eine leichtsinnige Invalide zu spielen.
    Während der nächsten zwei Wochen fuhr Austin mit meiner Therapie fort und blieb häufig über Nacht. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit fuhren wir zum Krankenhaus hinüber, um Jake zu besuchen. Manchmal wusste er, dass ich da war, manchmal nicht. Gelegentlich babbelte er etwas, das sich für andere Leute wie Unsinn anhörte, aber für mich webte er einen Kokon aus all den

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