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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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»Ich möchte, dass sie alles weiß.«
    »Bist du sicher?«, fragte er mit vorwurfsvoller Stimme.
    »Ja«, sagte sie entschieden. »Ich war mir noch nie so sicher«, bestätigte sie, und wir gingen gemeinsam den Korridor hinunter in sein Arbeitszimmer.

    Mommy fuhr vor den Schreibtisch, und ich setzte mich neben sie. Daddy stand am Fenster, die Hände auf den Rücken gelegt. Er schüttelte den Kopf, kehrte dann zum Schreibtisch zurück und schaute uns an.
    »Grant hat ein langes offenes Gespräch mit dem Bezirksstaatsanwalt geführt. Duncan Fields’ Anwalt war dort binnen weniger Minuten, nachdem sie ihn zum Verhör auf die Polizeiwache gebracht hatten. Der Bezirksstaatsanwalt erzählte Grant, dass Duncan Fields sich
wie ein abgebrühter Krimineller benahm, großspurig und sehr versiert, was seine Rechte anbelangte und wie er sich verhalten sollte. Ein paar Anrufe an den richtigen Stellen förderte zutage, dass es schon einige ähnliche Vorfälle gegeben hatte, aber alles wurde vertuscht.«
    »Er hat auch in seiner letzten Musikschule in Frankreich etwas getan, nicht wahr, Daddy?«, fragte ich.
    »Ja. Es scheint so. Man kann sich ja vorstellen, wie viel Geld erforderlich war, um das zu regeln, noch dazu im Ausland«, meinte er zu Mommy.
    »Also, wenn er diese Vorstrafen hat«, begann sie. Er hielt die Hand hoch.
    »Ich habe nicht gesagt, dass er ein Vorstrafenregister hat, Rain. Alles, was der Bezirksstaatsanwalt Grant erzählte, war nicht aktenkundig. Es gibt nichts Schriftliches, nichts, das man vorlegen könnte, wenn es um seine Vorgeschichte geht. Kurz gesagt, nichts, was vor Gericht zugelassen würde.«
    Mommy schüttelte den Kopf.
    »Um zum Punkt zu kommen«, fuhr Daddy fort. »Duncan behauptet, dass Summer ihn eingeladen hätte, zu ihrem Zimmerfenster zu kommen, dass sie während des Tanzes das Rendezvous mit ihm vereinbart hätte.«
    »Das ist eine Lüge, eine dicke fette Lüge!«
    »Natürlich ist es das«, sagte Daddy. »Ich glaube nicht, dass es irgendjemanden gibt, seinen eigenen Anwalt eingeschlossen, der das glaubt, aber so lautet seine Geschichte. Er sagte, du wolltest herauskommen, worauf er dir sagte, ihr würdet Schwierigkeiten bekommen, aber du wärst
ihm förmlich in die Arme gesprungen. Dann hättest du gebettelt, er sollte dir sein Auto zeigen.Als ihr dort wart, hättest du ihn nach seiner Version der Geschichte praktisch vergewaltigt. Er ist siebzehn, du bist sechzehn. Ihr seid beide minderjährig, deshalb kann man ihn nicht belangen wegen Verführung Minderjähriger.«
    »Was willst du damit sagen, Austin?«, fragte Mommy.
    »Um es kurz zu machen, der Bezirksstaatsanwalt glaubte nicht, dass er eine Verurteilung erzielen könnte.
    Er sagte Grant jedoch«, sagte Daddy, setzte sich abrupt auf den Schreibtischstuhl und schaute auf den Schreibtisch, »er hätte einen so dramatischen Auftritt wie möglich hingelegt und die Fields dazu bewegt, Duncan für mindestens ein Jahr zur psychologischen Beratung zu schicken.«
    »Psychologische Beratung«, wiederholte Mommy. Sie spie es hervor wie einen sauren Apfel.
    »Grant sagt, dass wir unter den gegebenen Umständen Glück haben, dieses Ergebnis zu erzielen. Natürlich ist er der Schule verwiesen worden, aber er wird binnen einer Woche auf einer anderen Schule sein. Vermutlich ziemlich weit weg, vielleicht wieder in Europa.«
    »Wie ekelhaft«, murmelte Mommy.
    »Da ist noch etwas«, sagte Daddy. »Haskins rief an und bot uns zwanzigtausend Dollar, wenn wir es dabei belassen und die Schule nicht in einen Zivilprozess hineinzerren. Ich ließ Grant zurückrufen, weil ich nicht mit ihm sprechen wollte, und sie erhöhten ihr Angebot auf fünfundvierzigtausend Dollar.«

    »Ich will nicht, dass Summer noch mehr durchmachen muss, Austin«, sagte Mommy.
    »Nein, aber ich finde auch den Gedanken, ihr Geld anzunehmen, grauenhaft. Deshalb sagte ich Grant, er sollte ihnen ausrichten, wir wären damit einverstanden, wenn das Geld Women’s Shelter in the Storm gespendet würde, der Organisation, die missbrauchte Frauen verteidigt und beschützt.«
    »Das ist eine sehr gute Idee«, sagte Mommy. Sie schaute mich an. »Summer, wir reden über all das, als hättest du nichts dazu zu sagen.«
    »Ich bin damit einverstanden, Mommy«, sagte ich. »Aber er ist ein Lügner.«
    Sie nickte.
    »Grant hat es deiner Mutter gesagt«, erzählte Daddy Mommy. »Sie wollte sofort kommen und Summer besuchen, aber ich fand, wir könnten ein paar Tage Ruhe gebrauchen, bevor wir

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