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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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irgendjemanden sehen.«
    »Das war klug, Austin.«
    »Was ist … wenn nun etwas passiert, Mommy?«, fragte ich.
    Beide schwiegen; sofort hatten sie begriffen, dass ich mir Sorgen machte, schwanger zu sein. Ihr Gesichtsausdruck verriet mir, dass sie am liebsten nicht daran denken würden.
    »Wir müssen zuerst einmal abwarten, aber wenn es so ist, werden wir uns darum kümmern«, sagte Mommy rasch.
    Daddy ballte seine Hand zur Faust und schlug damit
so hart auf den Schreibtisch, dass ich dachte, er zersplittert in zwei Teile. Alles sprang in die Höhe, manches fiel um. Mommy keuchte und fuhr sich mit der Hand an die Kehle.
    »Ich verstehe, warum manche Menschen zum Mord getrieben werden«, sagte Daddy. Seine Lippen waren vor Zorn so straff gespannt, dass in den Ecken kleine weiße Punkte auftauchten. »Oder zumindest, warum so viele die Todesstrafe befürworten.«
    »Das alles nützt dir, mir oder Summer überhaupt nichts, Austin. Bitte.«
    Er nickte.
    »Ich weiß. Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun, mein Schatz«, sagte er zu mir.
    »Ich weiß, dass du alles getan hast und noch tust, was möglich ist, Daddy.«
    »Wir wollen jetzt alle tief Luft holen und versuchen, unser Leben weiterzuführen.Vielleicht machen wir eine Reise ans Meer oder auf eine der Inseln«, schlug Mommy vor.
    »Ja«, sagte Daddy. »Gute Idee.«
    Er stand auf und ging zum Fenster zurück. Mommy schaute mich an und drehte sich dann um, um das Arbeitszimmer zu verlassen.
    »Ach übrigens«, sagte Daddy und wandte sich wieder uns zu. »Ich muss im Büro des Fitnessstudios einiges kontrollieren. Ich bin nur etwa eine Stunde weg«, sagte er.
    »Bleib nicht zu lange, Austin. Mrs Geary gibt sich
große Mühe, um uns heute Abend etwas Besonderes vorzusetzen.«
    »Ich komme. Ich werde sogar Hunger haben«, versprach er. Er lächelte uns an, aber in seinen Augen standen Tränen.
    Mommy ging ins Wohnzimmer, um sich auszuruhen, und ich kehrte in mein Zimmer zurück. Ich weinte nicht mehr, sondern saß nur am Fenster und schaute auf den See hinaus. Ich fragte mich, wie ich je einen anderen Jungen küssen, seine Hand halten oder ihm gestatten konnte, mich zu umarmen. Würde ich beim bloßen Gedanken an ein Rendezvous eine Panikattacke bekommen? Konnten Zeit und tausend Schaumbäder jemals den Schock und die Vergewaltigung wegwaschen?
    Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich die Türklingel hörte. Ich stand auf und ging, um die Treppe hinunterzuschauen, wer es war. Ich erwartete, dass es Harley war, der beschlossen hatte, mit seinem Besuch nicht zu warten. Mrs Geary öffnete die Tür. Es war Onkel Roy.
    »Ist Mrs Clarke unten?«, fragte er sie.
    »Ich bin hier, Roy«, sagte Mommy. »Schon gut, Mrs Geary«, fügte sie hinzu und kam zur Tür des Wohnzimmers.
    Er wartete, bis Mrs Geary gegangen war, und wandte sich dann rasch an Mommy.
    »Was ist mit Summer passiert? Warum ist sie aus der Musikschule zurückgekommen?«, fragte er voller Entschlossenheit.
Ich fragte mich, was Mommy sagen würde, und blieb, um zuzuhören.
    »Komm ins Wohnzimmer, Roy«, forderte sie ihn auf, und er folgte ihr.
    Langsam ging ich die Treppe hinunter und blieb auf halbem Weg stehen, als ich ihre Stimmen hören konnte. Es war nicht nur Neugierde. Ich wollte sehen, wie es Mommy ging.
    »Es gab einen Vorfall in der Musikschule«, begann sie. Zuerst dachte ich, Onkel Roy spräche so leise, dass ich ihn nicht hören konnte, aber es war nur eine lange Pause eingetreten.
    »Was für einen Vorfall?«
    »Einen sehr üblen mit einem Jungen.«
    Mommys Stimme brach. Ich stand auf, unentschlossen, ob ich wieder in mein Zimmer gehen oder einfach zu ihr laufen sollte. Ich stieg noch ein paar Stufen herunter und lauschte angestrengt.
    Ich hörte, dass Mommy angefangen hatte zu schluchzen. »Ganz ruhig, Rain«, sagte Onkel Roy mit einer so sanften, liebevollen und zärtlichen Stimme, wie ich es noch nie von ihm gehört hatte. »Wir haben gemeinsam schon harte Zeiten durchgemacht. Wir wissen beide, wie das ist.«
    »Ich weiß, Roy.« Sie machte eine Pause und platzte dann heraus: »Sie wurde vergewaltigt. Sie ging zu einem vermeintlich unschuldigen Spaziergang mit einem Jungen, nachdem bereits Nachtruhe herrschte. Er schaffte es, sie in sein Auto zu locken, wo er sie vergewaltigte.«
    »Verdammt«, sagte Onkel Roy. »Haben sie den Jungen erwischt?«
    »Ja, aber es ist kompliziert, Roy.«
    »Also kommt er davon?«, schloss Onkel Roy rasch. »Wieder ein reicher Junge, der mit etwas

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