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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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noch einen langen Tag vor uns. Etwa fünfhundertsechzig Kilometer.«
    Ich stöhnte und setzte mich auf. Die Innenseiten meiner Oberschenkel taten mir ein bisschen weh.
    »Die Dusche funktioniert, aber du musst mit dem Heiß- und Kaltwasserhahn spielen, wenn du drunter stehst und noch jemand in der gleichen Reihe die Dusche anstellt. Steh auf und mach dich fertig. Ich gehe auf Erkundung und finde heraus, wo man anständig frühstücken kann.«
    »Okay«, sagte ich und stand auf. Ich fühlte mich immer noch ziemlich groggy.

    Nach der Dusche wachte ich richtig auf. Ich fuhr mit der Bürste durch das Haar und zog mich schnell an. Dabei warf ich einen Blick auf meine Uhr und stellte fest, dass Mommy und Daddy schon vor Stunden meinen Brief entdeckt hatten. Ich wollte nicht daran denken, aber ich war mir sicher, dass Onkel Roy mittlerweile gerufen worden war und sie alle zusammensaßen und überlegten, was zu tun sei. Harley kam herein, als ich meine Turnschuhe anzog.
    »Wir müssen etwa fünfzehn Kilometer weiter fahren«, erklärte er. »Es hat keinen Zweck, hierher zurückzukommen.«
    »Wer will das denn schon?«, meinte ich.
    Er lachte.
    »Sie sollten weniger berechnen, wenn man das Zimmer mit Kakerlaken teilen muss.«
    »Kakerlaken?« Ich schaute mich erschrocken um, schnappte mir schnell meine Tasche und verließ das Zimmer.
    Ich setzte den Helm auf, und wir fuhren los. Was er gefunden hatte, war ein Lokal an der Straße. Überraschenderweise war ich sehr hungrig und bestellte Saft, Blaubeerpfannkuchen und Kaffee. Er nahm nur etwas Saft und Cornflakes.
    »Ich fahre besser, wenn mein Magen nicht zu voll ist«, sagte er.
    »Weiß dein Vater, wann er uns erwarten soll?«, fragte ich.
    »Ja. Ich gab ihm eine ungefähre Vorstellung davon.«
Er zog eine Landkarte heraus und zeigte mir die restliche Strecke, die noch vor uns lag.Wo immer möglich, wählte er Nebenstrecken aus. »Dann fallen wir weniger auf.«
    »Warum ist das denn nötig?«, fragte ich.
    Er lächelte.
    »Du glaubst doch nicht einen Moment, dass dein Vater und Roy nicht die Polizei benachrichtigt haben, oder?«
    »Die Polizei?«
    »Aber sicher.«
    »Weiß Roy, wo wir hinfahren?«
    »Nein, aber sie werden eine allgemeine Suchmeldung herausgeben. Glaub mir«, sagte er, als sei er schon den größten Teil seines Lebens auf der Flucht. »Aber mach dir darüber keine Sorgen«, versicherte er mir. »Wir kommen schon dorthin.«
    »Hat dein Vater dir viel über sich erzählt?«
    »Er sagte mir, dass er Maler sei und immer sehr beschäftigt. Er erzählte mir, dass eine Frau bei ihm lebe. Sie heißt Suze und stammt aus Haiti.Vermutlich wollte er, dass ich das alles weiß für den Fall, dass wir dort ankommen, bevor er von der Arbeit nach Hause kommt.
    Das Dorf ist sehr klein, aber er sagte, wir könnten sein Haus unmöglich verpassen. Es ist ein Oktogon, erbaut 1869 und war damals ein Meilenstein.«
    »Wirklich?« Einen Augenblick später fragte ich: »Was ist ein Oktogonhaus?«
    Er lächelte und zog einen Stift heraus. Er breitete die
Serviette zwischen uns auf dem Tisch aus und zeichnete einen groben Umriss.
    »Es ist genau das, wonach es sich anhört, ein Haus mit acht Seiten. Seines hat zwei Stockwerke. Die sind sehr selten. Nur ein paar tausend wurden ursprünglich gebaut, hauptsächlich in New York, Massachusetts und dem mittleren Western.«
    »Du weißt so viel über Architektur, Harley. Du musst etwas damit anfangen und darfst dein Talent nicht verschwenden.«
    Er zuckte die Achseln.
    »Ich will nicht so tun, als hätte ich das alles gewusst, Summer. Nachdem ich mit ihm telefoniert hatte, schaute ich es in einem meiner Bücher nach. Ein Mann namens Orson S. Fowler, der behauptete, dass sie mehr Bodenfläche pro Außenwand umschlossen als die üblichen rechteckigen Häuser, machte sie populär. Er sagte, sie seien effizienter in Bezug auf Baukosten, beugten Wärmeverlust vor, verstärkten den Sonneneinfall und die Ventilation und vermieden dunkle und nutzlose Ecken. Ich kann es gar nicht abwarten, es zu sehen«, meinte er.
    Ich starrte ihn an. Seine Augen leuchteten vor Interesse und Aufregung.
    »Ich finde es einfach wunderbar, dass du so eine Leidenschaft für Architektur hegst, Harley.«
    Er lächelte.
    »Ich bin tatsächlich ein leidenschaftlicher Bursche.«
    Die Kellnerin brachte unsere Bestellung, und wir begannen
zu essen. Mir war gar nicht klar geworden, wie hungrig ich war, bis es vor mir stand. Harley lachte, als er sah, wie ich schlang.
    »Was ist?

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