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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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um. Wir folgten der Abfahrt bis zu einer Kreuzung und bogen schnell links ab, als wüssten wir genau, wo wir hinwollten. Dann schauten wir uns verstohlen um und sahen, dass der Streifenwagen uns nicht gefolgt war. Beide stießen wir erleichtert die angehaltene Luft aus, und Harley verlangsamte das Tempo. Er brachte das Motorrad zum Stehen.
    »Ich dachte, das galt uns«, gestand er. »Ich hätte nicht angehalten, wenn er das Blaulicht eingeschaltet hätte. Ich hätte versucht, ihn abzuhängen.«

    »Was tun wir jetzt? Wenn er nun vor uns wartet, weil ihm klar geworden ist, wer wir sein könnten?«
    Er holte die Karte heraus und studierte sie einen Augenblick.
    »Wir bleiben ein paar Kilometer auf dieser Nebenstraße. Wir haben jetzt nur noch eine Strecke von ein paar Stunden vor uns, selbst mit all diesen Umwegen«, meinte er.
    Er fuhr wieder los. Die Häuser, an denen wir vorüberkamen, wirkten kleiner, älter. Wir kamen auch durch kein größeres Dorf mehr. Es gab nur eine Autowerkstatt, einen Laden und ein kleines Restaurant. Nach etwa weiteren fünfzehn Minuten schoss ein roter Pick-up aus einer Kiesausfahrt kurz vor uns und zwang Harley, rasch abzubremsen. Er fluchte leise. Ich sah zwei junge Männer in dem Truck, der Beifahrer trug eine Baseballkappe. Sie fuhren jetzt sehr langsam, deshalb bog Harley auf die Überholspur, um vorbeizufahren, und beschleunigte. Als wir vorbeizogen, lehnte sich der Fahrer hinaus und schrie etwas. Es war ein dünner Mann, der aussah, als sei er Anfang dreißig, bekäme aber vorzeitig eine Glatze.Als sein Grinsen noch breiter wurde, sah ich, dass ihm an beiden Seiten einige Zähne fehlten.
    Ich verstand nicht, was er brüllte, aber Harley ignorierte ihn und fuhr noch schneller. Ich dachte, damit wäre die Sache beendet, aber wenige Augenblicke später war der Truck direkt hinter uns, gefährlich nahe. Der Fahrer drückte auf die Hupe.
    »Harley!«

    »Ich weiß. Ein paar Idioten«, sagte er. Plötzlich fuhr er abrupt nach links und bremste ab, so dass der Truck an uns vorbeischoss. Er fuhr weiter um die nächste Kurve und verschwand.
    »Was war das denn?«
    »Ihre Vorstellung von Spaß, vermute ich.«
    Er behielt unser langsames Tempo bei. Als wir um die Kurve bogen, sah ich sie nicht vor uns.
    »Wo sind sie?«
    Harley reagierte nicht. Er beschleunigte wieder. Ich hielt mich an ihm fest. Plötzlich schoss der Truck aus einem Maisfeld und hängte sich direkt hinter uns.Wieder fuhren sie zu uns auf, kamen uns gefährlich nahe und drückten auf die Hupe. Ein paar Autos fuhren in der entgegengesetzten Richtung vorüber, aber niemand achtete darauf, was uns passierte.Wir befanden uns jetzt auf einer langen Strecke unbewohnten Gebietes, nur Maisfelder und Wald.
    Mein Herz klopfte, und ich sah an der Art, wie er sich festhielt, dass auch Harley sich große Sorgen machte.Als Harley diesmal versuchte, auf die linke Fahrspur hinüberzuziehen und das Tempo zu verlangsamen, taten sie das auch.
    »Sie werden noch einen Unfall verursachen!«, schrie ich.
    Ich wusste, dass Harley Angst hatte anzuhalten. Er versuchte schneller zu fahren, aber sie konnten mithalten, und ich fand, da wir den Highway nicht so gut kannten, war es sogar noch gefährlicher, schneller zu fahren. Jetzt
zerrte der Wind an meiner Haut. Die Taschen schlugen wie wild.
    »Harley!«
    »Halt dich gut fest«, rief er. Wir kamen zu einer scharfen Kurve. Jetzt drückten sie ständig auf die Hupe. Am liebsten hätte ich die Hände auf die Ohren gedrückt. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    »Sie müssen betrunken oder verrückt sein!«, rief Harley.
    Am Ausgang der Kurve war ein Kiesweg, der in das Feld rechts führte. Harley traf eine Augenblicksentscheidung. Ohne zu bremsen, weil er fürchtete, ihr Truck würde in uns hineinrasen, fuhr er abrupt nach rechts in den Kiesweg. Sie schossen an uns vorbei, aber Harley verlor die Kontrolle, wir schleuderten herum und stürzten, landeten aber beide glücklicherweise auf einer grasbewachsenen Fläche ohne Steine, aber als ich mich überschlug, blieb mein linker Fuß hängen, und ich spürte, dass er sich übel verdrehte. Der Schmerz schoss mein Bein hoch. Mir blieb kaum Zeit zu schreien.
    Der Motor des Motorrads ging aus. Harley stand so schnell wie möglich auf, ich rollte mich auf den Rücken und griff nach meinem Fußgelenk.
    »Summer, ist mit dir alles in Ordnung?«, rief er und fiel neben mir auf die Knie.
    Ich wartete einen Augenblick und horchte in mich hinein, ob sich irgendwo anders in

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