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Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Titel: Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shea A`Taria
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murmelte er fragend. “Was hast du?”
    “Nur ein Alptraum. Alles in Ordnung”, flüsterte sie beschwörend, versuchte auch sich selbst zu überzeugen
    “Mhmm …” Für einige jagende Herzschläge lang rührte sie sich nicht und lauschte seinen tiefer werdenden Atemzügen.
    Sie spürte die hilflose Furcht durch ein anderes Gefühl verblassen, ebenso impulsiv und beherrschend wie die Angst selbst. Zorn.
    In dieser Nacht war Catharina etwas geraubt worden, was nur ihr gehörte, ihr Freiheit schenkte und das Blut in ihren Adern singen ließ.
    Ihre Träume.
    Behutsam löste sie den Griff ihres Vaters, zog ihren blitzenden Dolch unter den Pelzen hervor und schwang die Beine über die Bettkante.
    Unbändig flog ihr flammendes Haar hinter ihre Schultern, als sie die Treppenstufen hinabsprang und über die taufeuchte Lichtung rannte.
    Die aufgehende Sonne tauchte ihre Wälder in kupfergoldenes Licht, die Farne tanzten im zarten Windhauch, doch zum ersten Mal hatte sie keinen Blick für diese Schönheit übrig.
    Ihr wütendes Fauchen ließ die Vögel für einen Moment verwirrt verstummen, als sie einige Fichtenzweige beiseite fegte und ins dämmrige Unterholz eintauchte.
    Die vertrauten Pfotenschritte hinter ihr verrieten Catharina, dass Nubes schützend ihre Verfolgung aufgenommen hatte.
    “Viper!” Eisblauen Blitzen gleich, schweiften ihre Augen über Bäume, Felsen und Schatten.
    Erst jetzt nahm sie die gefallenen Nadeln wahr, die sich knisternd in ihre Fußflächen bohrten, und den dünnen Wollstoff, der frei um ihren Körper flatterte.
    Wieder entfloh ein tiefes Knurren ihrer Kehle. Nun gut, sie brauchte weder Reitstiefel noch Mieder, um ihm den Hals umzudrehen.
    Wahrscheinlich würde er nach ihren Tiraden an Beschimpfungen und Flüchen vor Scham tot umfallen! Sie hatte selbst nicht gewusst, zu welch wunderbaren Wortwendungen ihre Zunge fähig war.
    "Vater würde mich übers Knie legen … falls er nicht vorher an einem Lachanfall stürbe."
    “Wie erfreulich es doch ist, von solch lieblichen Worten gerufen zu werden.”
    Blitzschnell wirbelte sie herum - ihre Augen folgten der spöttischen Stimme den Stamm einer alten Linde hinauf.
    Viper lehnte in vollkommener Entspannung zwischen den unteren Ästen, die langen schlanken Beine gegen die raue Rinde gestemmt.
    Licht und Schatten spielten auf seinem nachtschönen Gesicht, hervorgerufen vom tanzenden Sonnenlicht, das durch die Baumkrone fiel.
    Sie hasste sich selbst für jenen erfreuten Sprung ihres Herzens, den sein Anblick hervorrief. Ihre störrische Seele reagierte mit noch heißerem Zorn darauf.
    “Unsterblich oder nicht. Ich bring dich um, Viper!”, zischte sie unbeherrscht.
    “Wie kannst du es wagen, mir meine Träume zu nehmen?”
    Das neckische Lächeln wich aus seinen Zügen.
    Geschmeidig schwang er die Beine über den schmalen Ast und landete federnd in der Hocke zwischen Wurzeln und Moos. Kleine Funken wirbelten verwirrend um seine Finger.
    “Das habe ich nicht, kleine Sünde”, flüsterte er ruhig und richtete sich auf. Sie suchte nach einem Zeichen der Lüge in seinen moosgrünen Schlangenaugen. Fand es nicht.
    “Warum sollte ich dir glauben, Herr der Lüge?” Diesmal trat Catharina einen Schritt auf ihn zu, obwohl sie nun das Kinn heben musste, um ihm ins Gesicht zu sehen. An ihrer Seite grollte Nubes warnend.
    Für einige Herzschläge lang betrachtete Viper sie nur mit intensiver Schärfe, die geschwungenen Brauen leicht zusammengezogen.
    “Ich werde deine Seele nicht brechen …” Seine dunkle Stimme war Samt und Feuer.
     
    ***
    Nur die jahrtausendelange Beherrschung hinderte ihn daran, seine Hand zu heben.
    Überraschung loderte in Catharinas feurigen Augen, ihr wütender Griff um das Heft des Dolches lockerte sich unwillkürlich.
    “Warum nicht?”, fragte sie heiser.
    Viper stemmte einen Fuß gegen den Baumstamm in seinem Rücken.
    "Ich will es dir zeigen …" Er hob seine gespreizten Finger, die glühenden Funken tanzten auf seiner Handfläche, während er noch immer ihren Blick gefangen hielt.
    “Sieh hin.”
    Ein Flammenpferd erwachte züngelnd zum Leben, die Mähne reinsten Feuers wirbelte im Wind. Die Stute bog ihren geschmeidigen Hals, galoppierte auf einem Funkenschweif.
    Sie war Stolz und Leidenschaft.
    Das Pferd erhob schwungvoll auf die Hinterläufe, ihr ungebrochenes Wiehern forderte den Himmel heraus.
    Mächtige Schwingen umhüllten ihren wilden Körper und als sie sich erneut entfalteten, gehörten die Flügel zu einem

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